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0769 - Kinder der Unendlichkeit

Titel: 0769 - Kinder der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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spontan vorgezogener Evolutionsvorgang vorliegt."
    „Ein spontan vorgezogener Evolutionsvorgang?" fragte Fellmer Lloyd verblüfft. Er wußte nicht, was er mit dieser Formulierung anfangen sollte. „Ich fürchte, daß die Neugeborenen beim Flug durch n-dimensionale Bereiche einer unbekannten Strahlung ausgesetzt worden sind, die diesen Evolutionsvorgang spontan vorgezogen hat."
    „Schön und gut, Doktor", sagte der Mutant. „Aber was bedeutet das alles? Ich meine, ich kann wenig damit anfangen, was Sie mir mitgeteilt haben."
    „Schade", sagte Dr. Merveur brummig. „Ich hielt es für wichtig."
    Er drehte sich um und eilte zum Ausgang. Fellmer Lloyd blickte ihm nach.
    Ihm als Telepathen konnte nicht verborgen bleiben, daß der Arzt verärgert war. Und plötzlich stieß der Mutant auf einen Gedanken.
    „Doktor", rief er wie elektrisiert.
    Merveur blieb stehen und blickte über die Schultern zurück.
    „Ich werde Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen", sagte er abweisend.
    „Doktor, könnten die Neugeborenen unbekannte Fähigkeiten haben?" Fellmer Lloyd eilte Merveur nach, der die Zentrale nun verließ.
    „Das wollte ich Ihnen die ganze Zeit über klarmachen", erwiderte der Gynäkologe, als das Schott hinter ihm und dem Mutanten zugefallen war. „Die Kinder haben höchstwahrscheinlich ungewöhnliche Fähigkeiten."
    „Vielen Dank", sagte Lloyd. „Es tut mir leid, daß ich Sie vorhin nicht richtig verstanden habe."
    „Das braucht Ihnen nicht leid zu tun. Ich habe noch keinen Mann kennengelernt, der vom ersten Wort eines Gesprächs an wirklich zugehört hat." Damit wandte Dr. Merveur sich endgültig ab. Er stieg in den Antigravschacht und schwebte nach unten.
     
    8.
     
    Fellmer Lloyd kehrte zur Hauptleitzentrale zurück. Das Schott fuhr auf, und der Mutant sah, welch ein Durcheinander hier herrschte.
    Er zögerte nachdenklich und schloß das Schott wieder. Er wollte sich seiner Sache erst sicher sein. Außerdem glaubte er nicht, gefährdet zu sein.
    Immerhin hatte er es mit Neugeborenen zu tun.
    Mag sein, daß sie ungewöhnliche und unbekannte Fähigkeiten haben, dachte er, aber das allein besagt noch gar nichts.
    Die Kinder sind am Anfang ihrer Entwicklung, und vorläufig haben sie noch gar nicht die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten gezielt einzusetzen.
    Er stieg in den Antigravschacht und ließ sich nach unten sinken.
    Die Situation war ohnehin schwer zu beurteilen. Was war von dem nun paralysierten Gigantwesen bewirkt worden und was von den Kindern? Waren die Kinder dafür verantwortlich, daß die Jagdexpedition den Kontakt mit der SOL verloren hatte?
    Waren die Kinder dafür verantwortlich, daß Rhodan verschwunden war?
    Fellmer Lloyd wurde sich dessen bewußt, daß er vorläufig überhaupt keine Trennungslinie ziehen konnte. Entscheidend war, wann man sich mit den Kindern verständigen konnte.
    Zunächst mußte er herausfinden, ob die Vermutung richtig war, daß die Kinder über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügten.
    Danach konnte man weitersehen.
    Er glitt aus dem Antigravschacht, blieb stehen und blickte zurück.
    Wer hatte die Antigravs ausgeschaltet und damit eine tödliche Gefahr für die Benutzer der Schächte heraufbeschworen? Waren es die Kinder gewesen? Was hatten sie überhaupt absichtlich getan, oder stand dahinter nicht mehr als der noch ungelenke Versuch, sich in seiner neuen Umgebung zu orientieren?
    Lloyd seufzte.
    Er durfte nicht vergessen, daß er es mit Neugeborenen zu tun hatte, die überhaupt noch nicht fähig waren, in geordneten Bahnen zu denken oder zu handeln. Es waren Geschöpfe, die aus einem gewissen Behagen oder Unbehagen heraus handelten und die Schutz und Wärme in einer Welt suchten, mit der sie sich wahrscheinlich noch nicht abgefunden hatten.
    Der Mutant näherte sich der gynäkologischen Klinik.
    Er tastete sich telepathisch an die Kinder heran. Er hatte erwartet, seine Vermutungen bestätigt zu sehen, dennoch wurde er völlig überrascht. Diese Kinder waren in mehr als einer Hinsicht ungewöhnlich.
    Sie handelten ganz und gar nicht so blind, wie er vorausgesetzt hatte. Ihre Intelligenz war nicht zu übersehen, und sie konnten sich überaus gut in ihrer Umgebung orientieren.
    Noch aber handelten sie nicht mit der Folgerichtigkeit und Übersicht von Erwachsenen. Dennoch war klar auszumachen, daß sie sich ein Ziel gesetzt hatten und es angestrengt verfolgten.
    Die Neugeborenen standen in telepathischer Verbindung mit den Keloskern.
    Aber damit nicht genug.
    Die
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