Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich um eine alte Gewohnheit, die wir nicht aufgeben wollten. Wir treffen uns regelmäßig zu solchen Beratungen."
    „Ausgezeichnet!" lobte Kanthall. „In Zukunft möchte ich als Anführer der TERRA-PATROUILLE jedoch bei diesen Beratungen anwesend sein."
    „Natürlich", sagte Kanube. „Es ging diesmal auch nur um unwesentliche Dinge."
    Kanthall hockte sich auf einen der beiden Packen und stützte die Ellenbogen auf die Knie. Seine Blicke waren auf den Boden gerichtet.
    „Wir werden in Zukunft wenig Gelegenheit zum Feiern haben", sagte er nachdenklich. „Wenn wir überleben wollen, müssen wir hart arbeiten und dürfen keine Fehler begehen. Jeder von uns muß sich voll und ganz einsetzen."
    Als er aufblickte, sah er, daß Marboo getrunken hatte und die Flasche an Tingmer weitergab.
    „Worauf haben Sie getrunken?" erkundigte sich Kanthall bei dem Mädchen.
    „Darauf, daß Sie hoffentlich nicht nur ein verdammter Taktiker sind", gab sie zurück.
    Kanthalls hellblaue Augen schienen sich noch um eine Spur zu vergrößern.
    Aber er lächelte.
     
    *
     
    Kanthall ließ sich von Augustus helfen, seine Last in die große Halle auf der ersten Etage des Cherryl-Hauses zu transportieren.
    Dort trugen die Mitglieder der TERRA-PATROUILLE alles zusammen, was sie bei dem Umzug nach Imperium-Alpha mitnehmen wollten.
    Als Augustus die Halle wieder verlassen wollte, rief Kanthall ihn zurück. Er schnürte den zweiten Packen auf und brachte ein kompakt aussehendes Gerät zum Vorschein.
    „Weißt du, was das ist?" fragte er den Roboter.
    Ohne zu überlegen, erwiderte der Ka-Zwo: „Aber ja! Ein Kontrollelement!"
    „Nicht ein Kontrollelement, sondern jenes, das für diesen Bezirk zuständig ist, verstehst du?"
    „Ja", sagte Augustus zögernd.
    „Es funktioniert nicht, weil ich es aus dem Gesamtkomplex ausgebaut habe", fuhr Kanthall fort. „Bevor ich das jedoch tat, hatte ich Verbindung zu ihm. Ich habe ihm eine Frage gestellt."
    Der Ka-Zwo schwieg. Kanthall ließ ihn nicht aus den Augen.
    Er hatte nicht vor, den Roboter in ein Logik-Dilemma zu bringen, also mußte er behutsam vorgehen.
    „Ich fragte, wie es zur TERRA-PATROUILLE steht und ob es nicht befürwortet, daß du in diese Organisation eintrittst."
    Kanthall war nicht sicher, aber er hatte den Eindruck, daß der Ka-Zwo einen inneren Kampf mit sich austrug. Es war schwer zu sagen, auf welcher Ebene dieser Kampf stattfand, aber für Augustus, der über den Ausfall aller positronischer Anlagen informiert war, aber sich in geradezu schizophrener Weise mit imaginären Kontrollelementen „unterhielt", bedeutete Kanthalls Forderung ein nahezu unlösbares Problem.
    Kanthall wußte, daß er ein Risiko einging. Es war möglich, daß der Ka-Zwo sich einfach desaktivierte.
    „Wenn das Kontrollelement befiehlt, daß ich der TERRA-PATROUILLE beitreten soll, werde ich das tun", sagte Augustus nach einiger Zeit.
    Kanthall rollte das von Alaska angefertigte Papier auf.
    „Hier", sagte er und hielt dem Ka-zwo einen Schreibstift hin.
    „Unterschreibe das Manifest."
    Augustus unternahm einen letzten Versuch, um aus der Falle zu entrinnen.
    „Ich kann nicht schreiben", erklärte er.
    „Dann mach ein Zeichen!" drängte Kanthall. „Jeder wird wissen, daß es dein Zeichen ist."
    „Was für ein Zeichen?"
    „Ein K", schlug Kanthall vor. „Sieh her, ich male dir einen solchen Buchstaben auf die Tischplatte. Du brauchst ihn nur nachzuzeichnen."
    Augustus gab sich einen Ruck. Er nahm den Stift und malte zwei Kauf das Papier.
    Kanthall hob die Augenbrauen.
    „Wieso zwei?" erkundigte er sich.
    Der Roboter richtete sich auf.
    „Ka-zwo!" sagte er.
    Kanthall bekam einen Heiterkeitsausbruch und warf sich vor Lachen auf die beiden Packen.
    „Das war eine feierliche Zeremonie!" wies ihn Augustus zurecht.
    „Ihr Verhalten ist wenig würdevoll."
    Der Terraner entschuldigte sich.
    Als Augustus gegangen war, rollte Kanthall das Dokument zusammen.
    Nun ist Kauk eingekreist! dachte er zufrieden.
     
    *
     
    Mit dem paralysierten Mann an Bord kreisten Langur und Saedelaere knapp zwei Stunden über dem Landeplatz, dann wurde es dunkel, so daß keine genauen Beobachtungen mehr möglich waren. Saedelaere bezweifelte sowieso, daß sie etwas gefunden hätten.
    „Wir sind zu spät gekommen", bedauerte er. „Wahrscheinlich ist das Objekt wieder in den Weltraum verschwunden oder befindet sich jetzt irgendwo auf einem anderen Kontinent."
    Er hörte den Paralysierten stöhnen.
    „Vielleicht erfahren wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher