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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille
Autoren: Unbekannt
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intimen Beziehungen zu ihr!" brauste Kanube auf.
    „Ich dachte, Sie teilen sie mit Speideck", meinte Kauk ironisch.
    Kanube sprang auf.
    „Wenn Sie nicht sofort ruhig sind..."
    „Tut mir leid", beruhigte ihn Kauk. „Das war dumm von mir."
    Er schob das Bild in seinen Proviantsack, dann zog er das kleine WT aus dem Gürtel.
    „Kauk ruft Hauptquartier! Kommen!"
    „Hier Hauptquartier!" antwortete eine jugendliche Stimme.
    „Pollard spricht! Kommen!"
    Kauk gab durch, daß sie wegen des Unwetters in einem Haus Zuflucht gesucht hatten und daß sich ihre Rückkehr wahrscheinlich verzögern würde. Dann schaltete er das WT ab und legte sich bäuchlings auf einen Schreibtisch, die Arme unter dem Kopf verschränkt.
    „Dieser Tingmer" brach Kanube das Schweigen. „Er trinkt zuviel!"
    „Na und?" Kauk drehte den Kopf zur Seite. „Er trinkt, seit ich ihn kenne, und bei unserem ersten Zusammentreffen hätte er mich in seinem Rausch beinahe umgebracht."
    „Ich bin froh, daß wir uns einmal ungestört unterhalten können", sagte Kanube. „Wir haben ein paar Probleme. Frauen sind in unserer Gruppe unterrepräsentiert, das ist das erste Problem.
    Außerdem werden einige von uns mit der Lage nicht fertig, vor allem Tingmer. Daß er trinkt, ist unser zweites Problem."
    Kauk lachte rauh.
    „Wenn Sie Alaska zuhören, gibt es nur ein Problem: die Menschheit zu finden!"
    „Er versucht, uns eine Zielsetzung zu geben!"
    „Es geht nur ums überleben", gab Kauk barsch zurück. „Ich bin Realist, Sante. Was Alaska und dieser merkwürdige Fremde wollen, interessiert mich nicht. Ich bin sogar dafür, Langur wegzuschicken. Er paßt nicht zu uns, schon gar nicht in der augenblicklichen Situation. Wissen Sie, was er kurz nach unserer Ankunft getan hat?"
    „Vermutlich hat er Sie gefragt, ob Sie ihn für einen Roboter oder für ein organisches Wesen halten?"
    „Woher wissen Sie das?" Kauk schien überrascht. „Aber damit nicht genug, hat er sich mit dieser verdammten Problematik sogar an Augustus herangemacht. Der Ka-Zwo wäre sicher explodiert, wenn ich ihn nicht gerettet hätte."
    Kanube lachte.
    „Eigentlich eine seltsame Gemeinschaft, wir Überlebenden", sagte der Neger dann. „Jeder hat Probleme ganz individueller Art.
    Unter diesen Umständen ist es fast grotesk, daß Alaska diese Organisation gründen will."
    „Was denken Sie, was er ist?" fragte Kauk zusammenhanglos, aber Kanube verstand ihn.
    „Langur? Das kann niemand beantworten."
    „Saedelaere will ihn zum Mond schicken!" Kauk stieß eine derbe Verwünschung aus.
    „Warum nicht? Douc Langur hat das einzige zur Zeit verfügbare Raumschiff. Wir müssen jede Chance nutzen, um NATHAN wieder zu aktivieren.
    Sie sehen ja, was auf der Erde los ist. Sobald NATHAN wieder die Kontrolle übernimmt, sind wir viele Sorgen los."
    Kauk drehte sich auf den Rücken und starrte zur dunklen Decke hinauf.
    „Ich befürchte, daß Langur Unheil anrichten wird. Er hat keine Ahnung, was er auf dem Mond tun muß."
    „Alaska wird ihn instruieren!"
    Ein Donnerschlag übertönte Kauks Antwort.
    Unter dem Druck einer Bö flog die Tür auf. Kauk sprang vom Tisch, schloß sie wieder und schob einen schweren Sessel davor. Draußen war es fast völlig dunkel geworden, obwohl die Nacht erst in ein paar Stunden begann. Kauk kehrte ins Zentrum des Raumes zurück und öffnete den Proviantsack, der unter dem Tisch stand. Kanube hörte, daß eine Flasche geöffnet wurde, dann folgte ein gluckerndes Geräusch.
    Plötzlich hörte er Kauk lachen.
    „Keine Sorge", sagte der ehemalige Industrielle. „Es ist nur Fruchtsaft."
     
    *
     
    Sieben Menschen (vielleicht die letzten Menschen der Erde), ein Extraterrestrier und ein Ka-Zwo hatten sich im Ausstellungsraum in der oberen Etage des Cherryl-Hauses versammelt.
    Die Atmosphäre war eher gereizt als feierlich. Die Kalenderuhren zeigten den 4. März des Jahres 3582, es war kurz vor zwanzig Uhr. Mara Bootes hatte eine Musikspule in ein batteriebetriebenes Wiedergabegerät geschoben.
    Liszt! dachte Saedelaere erstaunt. Der Teufel mochte wissen, wo sie ausgerechnet diese Spule aufgetrieben hatte.
    Wenn Alaska zum Oberlicht blickte, konnte er sehen, daß es schneite. Der Schnee schmolz auf der warmen Transparenzplatte sofort weg. Ausnahmsweise war es draußen beinahe windstill.
    Alaska ließ seine Blicke über die Versammelten wandern.
    Unmittelbar vor ihm saß Walik Kauk, ein selbstbewußter, zu allem entschlossener Mann. Er hatte die Beine von sich gestreckt
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