Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
unnatürliche Existenz ein für alle Mal beenden!«
    »Das würdest du wirklich tun, Asha? Deinen eigenen Bruder töten?«
    Die Polizistin spürte, wie Sura sie auf typisch dämonische Art manipulieren wollte. Sie fiel nicht darauf herein.
    »Du bist nicht mein Bruder, du Heuchler! Als du dich damals freiwillig entschieden hast, ein Dämon zu werden, hast du dich von unserer Familie abgewandt, und…«
    »Genau wie du!«, rief Sura scharf.
    Asha Devi starrte ihn an. Für einen Moment hatte er sie aus dem Konzept gebracht. Und das spürte Sura genau. Er streute Salz in Ashas Wunden.
    »Glaubst du, ich weiß nicht, was mit dir los ist, Schwesterchen? Ich habe Erkundigungen über dich eingezogen! Du redest doch selbst nur mit Vater, wenn es unbedingt notwendig ist! Oder?«
    »Ich…«, begann Asha. Aber der Dämonenfürst, der ihr Bruder war, schnitt ihr das Wort ab und fuhr fort.
    »Du kannst es nicht leugnen! Und mit Mutter sprichst du auch nicht. Na ja, das kann ich sogar verstehen. Wie will man auch mit ihr reden, wo sie doch ständig von Beruhigungsmitteln bedröhnt ist, stimmt’s? Trotzdem, Mutter hat dir nun wirklich nichts getan, Asha. Von Vater kann man das nicht gerade behaupten. Er…«
    »Hör auf!«, schrie die Inspektorin.
    Aber nun machte Sura natürlich erst richtig genüsslich weiter.
    »Er wollte dich den Göttern opfern, Asha. Ein kleines, unschuldiges und wehrloses Kind. Er hatte den Dolch in der Tasche und hat dich auf den Opferstein gelegt. Und warum das Ganze? Nur, um sich bei den Göttern einzuschmeicheln! Dabei gibt es viel mächtigere Wesen, die…«
    Nun war es an Asha, ihren dämonischen Bruder zu unterbrechen.
    »Niemand ist mächtiger als die Götter! Du dämonischer Dummkopf übersiehst, dass die Götter das Opfer damals nicht angenommen haben. Schließlich lebe ich noch, stimmt’s? Und die Götter werden mich auch diesmal beschützen!«
    Als Sura wieder sein Maul öffnete, schwang widerwilliger Respekt in seiner Stimme mit.
    »Du bist wirklich nicht zu erschüttern in deinem Glauben an die Götter…«
    »Messerscharf erkannt!«, fauchte Asha. Sie bekam allmählich wieder Oberwasser in dem Wortgeplänkel mit ihrem Bruder. Jedenfalls glaubte sie das. Außer mit Worten konnte sie sich ohnehin momentan nicht wehren. Ihr Doppel-Vajra war verschwunden. Diese Höllengestalten würden ihr wohl auch kaum ihre gefährliche weißmagische Waffe gelassen haben. »Deshalb ist es besser für dich, wenn du aufgibst, Sura! Ich verhafte dich und deine ekelhaften Artgenossen. Aber weil du einmal mein Bruder warst, verspreche ich dir ein schmerzloses Ende durch weißen Zauber!«
    Sura lachte sie nur aus.
    »Du verhaftest uns, Asha? Ich glaube, du hättest lieber im Irrenhaus bleiben sollen! Du bist nämlich offensichtlich größenwahnsinnig! Du bist in meiner Gewalt, gib es doch zu! Zum Glück für dich will ich dir nur helfen, damit dein Leben einen echten Sinn bekommt…«
    »Der Sinn des Lebens? Worin kann der für einen schäbigen Dämon wie dich schon bestehen?«
    »Sehr einfach.« Suras Blick wurde noch tückischer. »Das höchste Ziel ist es natürlich, ein Dämon zu sein. Oder eine Dämonin, in deinem Fall.«
    »Du willst mich zu einer Dämonin machen?«
    »Du hast es erfasst, Schwesterchen.«
    Zwischen Ashas Augenbrauen entstand eine steile Zomesfalte.
    »Dann träum mal weiter! Ich stehe unter dem Schutz der Götter, kapiert? Shiva hat dafür gesorgt, dass ich aus den tiefsten Höljengründen ins Leben zurückkehren konnte! Und Shiva oder Indra oder Brahma oder ein anderer Gott wird dich zerschmettern, bevor du mich zu einer verfluchten Dämonin machen kannst!« [6]
    »Das werden wir ja sehen«, erwiderte Sura ungerührt. »Zunächst möchte ich dir meine kleine Maschine erklären, an der ich dich habe befestigen lassen.«
    Die Inspektorin schaute sich um, so weit es ihr auf dem Rücken liegend möglich war. Die Apparatur, an die sie gefesselt war, erinnerte an ein mittelalterliches Streckbrett. Es gab allerdings noch einige seltsame Maschinen, die leise summend im Hintergrund auf ihren Einsatz warteten. Diese Maschinen waren durch Drähte mit Ashas Oberarmen und Oberschenkeln verbunden, zusätzlich zu den normalen Fesseln.
    »Auch wir Dämonen gehen mit der Zeit«, sagte Sura. »Ich habe mich schon als Schüler für Physik und Medizin interessiert. Nachdem ich Dämon geworden war, konnte ich meine Kenntnisse vertiefen und kombinieren. Es ist heutzutage nicht mehr nötig, durch aufwändige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher