Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
jedenfalls keine Deutungen zu.
    Der Gegenstand krachte gegen Ashas Schläfe. Bei der Dämonenpolizistin gingen für Momente die Lichter aus. Ihre Knie wurden weich. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte von dem Nähmaschinentisch.
    Die überlebenden Dämonen stimmten ein infernalisches Gelächter an.
    ***
    Unterirdisches Gewölbe, London
    Fauliges Wasser rann von den Wänden.
    Je weiter Zamorra und Nicole vordrangen, desto feuchter und düsterer wurden die Korridore. Es gab Verbindungen zu den U-Bahn-Schächten, die allerdings teilweise zugemauert waren. Trotzdem konnte man das Donnern und Kreischen der Untergrund-Züge hinter den Wänden deutlich hören. Außerdem bebte jedes Mal ein wenig die Erde, wenn wieder eine U-Bahn über die Gleise jagte.
    Vielleicht lag es daran, dass die beiden Dämonenjäger die herannahende Gefahr fast zu spät erkannten. Merlins Stern war ja die ganze Zeit ununterbrochen aktiv mit seinen Warnungen. Sie wussten daher ganz genau, dass sie sich auf gefährlichem Territorium bewegten.
    Die mutierte Riesenratte war plötzlich da, scheinbar wie aus dem Boden gewachsen. Doch in Wahrheit hatte sie vermutlich ihren Unterschlupf in einem der eingestürzten Seitenstollen.
    Es spielte auch keine Rolle. Denn das kalbsgroße Dämonenvieh griff ohne langes Vorgeplänkel sofort an!
    Ein ohrenbetäubendes Pfeifen ertönte. Das struppige Fell der Ratte war gesträubt. Ihr Gestank hätte alleine schon ausgereicht, um einen Gegner umzuhauen.
    Das Maul mit den spitzen Zähnen war weit geöffnet, in den blutunterlaufenen Augen glitzerte die Mordlust.
    Zamorra hatte schon längst sein Amulett in beiden Händen. Er verschob die Hieroglyphen auf der erhabenen Oberfläche aus unbekanntem Material, indem er leichten Fingerdruck ausübte.
    Zamorra und seine Gefährtin hatten sich reaktionsschnell zur Seite geworfen. Ein echtes Entkommen war in dem schlauchförmigen Gang allerdings unmöglich.
    Doch das erwies sich auch als unnötig.
    Die Dämonenjäger benötigten nur eine winzige Atempause, bevor ihr Gegenangriff startete. Die Attacke der Ratte lief zunächst ins Leere. Sie sprang knapp an Zamorra vorbei. Er konnte ihr kaltes und nasses Fell im Gesicht spüren.
    Es dauerte nicht länger als einen Sekundenbruchteil, bis die kämpferisehe Energie des 7. Sterns von Myrrian-ey-Llyrana aktiviert war.
    Zwei oder drei silbrige Blitze schossen aus der Mitte des Amuletts, dort, wo sich der stilisierte Drudenfuß befand.
    Die Ratte hatte gerade innegehalten, um sich zu drehen und Zamorra und Nicole seitwärts anzugreifen.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Die Blitze schlugen in den dämonischen Körper der Mutation. Augenblicklich tat die gewaltige Energie des Amuletts ihre Wirkung.
    Der Tierdämon erglühte innerlich. Seine Konturen verschwammen. Dann zerfiel er zu feuchtem Staub.
    Nicole warf einen prüfenden Blick auf die Überreste der bösen Energie.
    »Ich schätze mal, dieses Rattenvieh hatte mit unserem aktuellen Fall überhaupt nichts zu tun.«
    »Höchstens indirekt«, stimmte Zamorra zu, »weil die Ratte eine Bewohnerin dieses seltsamen Labyrinths war, in dem wir Asha Devi finden sollen…«
    »Angeblich!«
    »Sicher, Nici. Angeblich. Wir müssen uns auf das verlassen, was Kali behauptet hat. Selbst wenn alles nur Lügen waren, müssen wir trotzdem irgendwie aus diesem unterirdischen Irrgarten entkommen können.«
    »Wahrscheinlich können wir Kalis Pläne und Intrigen überhaupt nicht nach vollziehen«, vermutete Nicole. »Sie ist immerhin eine Göttin. Deshalb denkt sie in ganz anderen Kategorien. Ein Jahrhundert ist für sie nicht mehr als eine Sekunde. Und Menschen sind wirklich nicht mehr als austauschbare Figuren auf Kalis Schachbrett.«
    »Die Todesgöttin hat jedenfalls behauptet, dass wir hier irgendwo Asha Devi finden«, erinnerte Zamorra seine Gefährtin. »Wenn Kali uns einfach nur hätte beseitigen wollen, dann müsste sie nicht so eine gewaltige Anstrengung unternehmen.«
    »Ich will ja gar nicht behaupten, dass unser Tod Kalis momentanes Hauptziel ist. Aber ich meine, dass…«
    Nicole unterbrach sich selbst. Während sie redeten, waren die Dämonenjäger noch tiefer in das Labyrinth tief unter der Stadt vorgedrungen.
    Plötzlich erklang eine seltsame Musik.
    Es war ein Dämonenorchester, das die Melodie angestimmt hatte. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Die Gesangsstimme gab Reime in einer uralten Schwarzblütigensprache von sich. Dazu passten Schlag- und Streichinstrumente, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher