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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt
Autoren: Unbekannt
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Der Wall ist zusammengebrochen, die Festung erledigt. Im Süden gibt es zwar bessere Lebensbedingungen, aber die hätten wir früher finden müssen. Dort können wir warten, bis ein Schiff uns abholt.
    Wir können nicht ewig auf dieser verdammten Welt bleiben!"
    „Was soll das heißen: es hat keinen Sinn mehr? Haben sie dich gefoltert, damit du das sagst?"
    „Niemand hat einen Druck auf mich ausgeübt, Herthigo, niemand! Aber ich sehe die Dinge so, wie sie sind. Wir waren immer Freunde, Herthigo, also hör auf mich! Du hast einen Zellaktivator, du kannst ewig leben. Sei vernünftig und gib auf!
    Komm mit uns, wenn das Schiff eintrifft, um uns zu holen."
    Eine Weile war Schweigen, dann rief Aden unbeherrscht: „Parl, du bist ein schmutziger Verräter! Aber du irrst, wenn du meinst, ich gäbe auf! Drüben im Wrack der DREADFUL warten die Kolonisten auf den Tod. Ich brauche nur das Kodewort in den Telekom zu sprechen, und schon zünden die Sprengsätze."
    „Ein Kodewort also..." murmelte Tolot so leise, daß seine Worte nicht vom Telekom aufgefangen werden konnten. „Das eliminiert eines von den drei Risiken".."
    „Du bist verrückt, Herthigo! Was hast du vom Tod der Kolonisten?"
    „Nichts, aber ich habe durch die Drohung allein alle Trümpfe in der Hand. Warum kommst du nicht her, dann erkläre ich es dir?"
    Parl deckte das Mikrophon mit der Hand zu.
    „Er hat mich einen Verräter genannt, und das vor allen, die ein Telekom haben. Bis jetzt hat er jeden Verräter hinrichten lassen."
    „Er würde es auch mit Ihnen tun, Parl."
    „Was soll ich tun? Soll ich gehen?"
    „Um abgeschossen zu werden? Nein! Geben Sie mir den Telekom." Er nahm das Gerät und sagte: „Hören Sie, Aden, wir wollen nicht viel Zeit verlieren. In wenigen Stunden startet dieses Schiff. Sie können in den nächsten Monaten hier tun und lassen, was Sie wollen, das wird nichts an der Tatsache ändern, daß wir einen Bericht weiterleiten werden. Eine Strafexpedition wird eintreffen und Sie stellen. Dann sind Sie Ihren Aktivator los, und was das für Sie bedeutet, wissen Sie. Vielleicht haben Sie dann noch eine halbe Stunde, Ihre Sünden zu bereuen."
    Aden sah in diesem Augenblick ein, daß ihm keine anderen Chance blieb, als die Haluter daran zu hindern, den Planeten zu verlassen. Ihm blieb überhaupt keine andere Wahl, als Tolot anzugreifen. Er sah nur ihn und Parl. Sie standen ungedeckt zwischen den Teleskopstützen, nur mit ihren Strahlern bewaffnet.
    Parl sagte: „Können Sie den Energieschirm von hier aus abschalten?"
    „Sehr einfach. Warum?"
    „Tun Sie es! Ich möchte noch einmal mit Aden sprechen."
    „Das ist zwecklos!"
    „Trotzdem!"
    Tolot manipulierte an dem Kästchen. Der Schirm erlosch, konnte aber jede Sekunde wieder eingeschaltet werden.
    „Sie können gehen, Parl, aber seien Sie vorsichtig! Ich lasse den Schirm geöffnet, bis Sie zurück sind - falls Sie es schaffen."
    Parl nickte und ging auf Aden zu, der ihm mißtrauisch entgegenblickte. Als er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, blieb er stehen. Nun brauchte er keinen Telekom mehr.
    „Da bin ich, Herthigo! Du siehst, daß ich frei bin, ich habe sogar noch meine Waffe."
    Auch Aden machte einige Schritte auf ihn zu.
    „Schön, du bist also frei. Und warum zögerst du, dich mir wieder anzuschließen und den Haluter zu erledigen? Du hättest es schon längst tun sollen."
    „Seine Argumente sind gut. Sie sind besser als deine, das mußte ich inzwischen einsehen. Ich bitte dich, vernünftig zu sein. Laß die Kolonisten in Ruhe! In ein paar Monaten ist alles vorbei."
    „Ja, alles ist vorbei, aber auch unsere Macht ist vorbei!" Er ging langsam weiter auf Parl zu. „Und du hast mitgeholfen, mich in diese Klemme zu bringen. Ausgerechnet du, dem ich vertraute! Du weißt, wie ich Verräter zu bestrafen pflege?"
    „Ja, ich weiß! Bestrafen, herrschen, töten - das ist alles, was du kannst. Dann töte mich doch! Los, erschieße mich!"
    Aden lächelte kalt.
    „Erschießen? Das wäre zu einfach für einen Mann, der seinen besten Freund verriet." Er war nur noch fünf Meter von Parl entfernt. „Du wirst mit mir kommen! Bewege dich nicht! Bleib stehen!"
    Parl sah ein, daß sein Versuch mißlungen war. Die Rettung durch das Schiff der Terraner vor Augen, wollte er nicht sterben.
    Hinzu kam, daß er ständig an die bedrohten Kolonisten denken mußte, die keiner eigenen Aktion fähig waren.
    Er drehte sich um und rannte zu Tolot zurück.
    Aden stand einen Moment verblüfft da,
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