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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt
Autoren: Unbekannt
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denen Sie ja auf gutem Fuß stehen."
    Karantor grinste vor sich hin, als er sich Tagers Gesicht nach dieser Behauptung Adens vorstellte. Der Diktator hatte also seine Meinung geändert und wollte Wardall verlassen, und das ausgerechnet mit dem Schiff der Haluter!
    Tager hatte seine Überraschung überwunden.
    „Das kann niemand außer den Halutern selbst entscheiden, Aden. Und was ist, wenn die Ihr Ansinnen ablehnen?"
    Aden lachte, und es klang kalt und gefühllos.
    „Sie vergessen, daß ich die Kolonisten im Wrack kontrolliere.
    Keiner von ihnen würde eine Ablehnung meiner Forderung überleben. Ich habe überall in der alten DREADFUL Sprengladungen anbringen lassen. Mit den Halutern werde ich eine Frist vereinbaren, in der die Entscheidung fallen muß. Fällt sie zu meinen Ungunsten aus, geht das Wrack endgültig in die Luft."
    „Sie auch?" fragte Tager scheinheilig.
    „Wir haben uns da schon etwas ausgedacht", kam es zurück.
    „Geben Sie mir Bescheid, sobald die Haluter bereit zum Verhandeln sind."
    Der Funkkontakt brach ab.
    Karantor lag in seiner sicheren Deckung und überlegte, wie Tager sich wohl entscheiden würde. Er hatte keine große Wahl.
    Das letzte Wort würden die Haluter sprechen.
     
    *
     
    Tolot, der auf der Anruffrequenz war, hörte das Gespräch mit.
    Ohne langsamer zu laufen, sagte er: „Sie haben es auch gehört, Parl. Was meinen Sie dazu?"
    „Er hat seine Ansichten geändert."
    „Geändert? Schön, in Hinsicht auf seinen eigenen Vorteil, aber nicht zum Wohl der Kolonisten, die er als Geiseln festhält. Das Leben von mehreren tausend Menschen steht auf dem Spiel, denn ich zweifele nicht daran, daß Aden seine Drohung wahrmacht, allerdings wird er versuchen, sich vorher abzusetzen. Das müssen wir verhindern."
    „Und wie?"
    „Warten Sie es ab...!"
    Er erhöhte das Tempo und nahm Kurs auf das Schiff Perlats, das nicht mehr weit entfernt war.
    Er näherte sich dem Schiff derart, daß es zwischen ihm und dem Wrack stand und somit Deckung bot. Selbst wenn man ihn sah und auf ihn schoß, schützte ihn der Energieschirm des Raumers, der nur wenige Meter mehr Durchmesser als die Kugel selbst hatte.
    Tolot hielt an und setzte Parl ab.
    Er sagte in den Telekom: „Tager?"
    „Ja?"
    „Geh auf die dritte vereinbarte Frequenz! Schnell!"
    Sekunden später: „Bin da!"
    „Gut. Ich werde versuchen, von hier aus mit Aden zu verhandeln.
    Was immer auch geschieht, verhindert auf jeden Fall, daß er mit seinen Leuten in den Wall zurückkehrt! Sichert alle Eingänge ab!
    Verstanden?"
    „Verstanden! Was haben Sie vor?"
    „Abwarten! Ende!"
    Es wurde Zeit, Schluß zu machen, denn Aden würde inzwischen die besetzte Frequenz ausfindig gemacht haben. Es war besser, er blieb vorerst ungewarnt.
    „Kommen Sie, Parl, wir werden uns jetzt hinter den Schutz des Energieschirms begeben."
    Das Schiff war nur noch hundert Meter entfernt. Sie gingen darauf zu.
    „Wie wollen wir hindurchkommen?"
    „Einfach! Ich werde ihn für einige Sekunden abschalten.
    Durch eine Strukturlücke wird der Funkverkehr aufrechterhalten.
    Es wäre Zufall, wenn ein Geschoß seinen Weg hindurchfände."
    Nur noch wenige Meter von der mittleren Rundung, wesentlich mehr allerdings von den Teleskopstützen und dem Einstieg entfernt, hielt Tolot an. In seiner eigenen Sprache sagte er das Kodewort.
    Der Schirm erlosch, was optisch nicht festzustellen war.
    Er zog den noch zögernden Parl mit sich und schaltete den Schirm wieder ein. Nun waren sie so sicher, als umgäbe sie ein meterdicker Wall aus Terkonitstahl.
    „Warten Sie hier, Parl. Niemand kann Ihnen etwas anhaben. Ich gehe ins Schiff und bin bald zurück. Die Strukturlücke muß genau berechnet und programmiert werden. Wenn sie nicht an der richtigen Stelle liegt, kann es zu Komplikationen kommen.
    Zumindest wird die Funkverständigung schlecht."
    „Wo soll ich warten?"
    „Ich lasse den Antigravschacht ausfahren, der als Einstieg dient. Sie können da warten, oder Sie setzen sich auf einen Teller der vier Teleskopstützen. Es dauert nicht lange." Der Schacht, ebenfalls teleskopartig konstruiert, fuhr aus. Tolot winkte Parl zu und verschwand.
    Parl wanderte unter dem abgeflachten Pol des Schiffes ein paar Mal hin und her. Manchmal blieb er stehen und sah hinüber zum Wrack. Nichts rührte sich dort. Aden schien zu warten. Schließlich setzte er sich.
     
    *
     
    Tager wußte zwar nicht, was Tolot genau plante, aber er tat, was der Haluter ihm geraten hatte. Er verteilte seine Leute
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