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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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wird nie untreu, wenn Sie es tragen. Oder Sie wollen sehr reichen, sehr schönen Mann? Magisches Pendel kann machen." Sie sprach nur gebrochen Französisch.
    Coco schüttelte lächelnd den Kopf, aber die Alte mit den weiten Röcken ließ nicht locker. „Wollen Sie Talisman für Glück und Gesundheit? Braucht jeder Mensch. Kann sonst nicht leben."
    Eine dicke Negermammi mit einem ganzen Schwarm von Kindern stürmte den Verkaufsstand. Die Alte sah in ihr ein lohnenderes Objekt und ließ Coco stehen. Bald war sie mit der Negermammi in ein lautes und gestenreiches Gefeilsche vertieft. Coco sah, daß die vielen Kinder ein paar Talismane und Amulette einsteckten, wenn die beiden Verkäufer gerade nicht hinsahen. Als die Negerin ein Amulett gekauft hatte, das schlank und schön machen sollte, zog sie mit ihrer Schar weiter. Die Kinder hatten mindestens fünf Sachen gestohlen. Ein Geschäft war dieser Verkauf für die alte Turkmenin nicht gewesen.
    Coco kaufte sich an einer Getränkebude ein Fläschchen Bitter Lemon. Bei der schwülen Hitze hatte sie den ganzen Tag Durst.
    Ständig stand Coco im Kreuzfeuer bewundernder Männerblicke. Sie sah rassig aus mit ihrem langen schwarzen Haar, den hohen Backenknochen und den grünen, etwas schrägstehenden Augen. Die weiße Bluse konnte ihre Oberweite kaum bändigen; ihr Busen war fast zu groß für ihre schlanke Figur. Bei dieser Hitze verzichtete Coco auf einen Büstenhalter. Die hellblaue Hose war ihr wie auf den Leib geschneidert und betonte den Schwung ihrer Hüften und ihre langen Schenkel.
    Coco war seit rund einer Woche auf Haiti. Sie hatte schon allerhand erlebt beim Weltkongreß der Magier. Mit Dämonen hatte sie es zu tun gehabt, die sich bei diesem Kongreß unter die Menschen mischten. Für die Dämonen war der Magierkongreß, der mehr oder weniger regelmäßig irgendwo auf der Welt stattfand, ein Amüsement. Während des Kongresses ruhten die Fehden und Streitigkeiten zwischen den Sippen, Gruppen und Mitgliedern der Schwarzblütigen. Innerhalb der acht Tage des Magierkongresses konnten sich auf den Tod verfeindete Dämonen am Kongreßort begegnen, und öfter waren bei dieser Gelegenheit schon Verhandlungen geführt und Fehden beigelegt worden. Aber in sehr seltenen Fällen war der Haß stärker als das Gesetz. Coco war in die Streitigkeiten der verfeindeten Dämonenbrüder Abadie hineingezogen worden. Beide hatten ihr Ende gefunden; der berüchtigte Spinnenküsser Ezacharias Abadie unter Cocos Mitwirkung. Jetzt schien Ruhe zu sein, aber Coco war unruhig. Sie spürte, daß etwas in der Luft lag. Die ehemalige Hexe aus der Sippe Zamis hatte einen feinen Instinkt. Hinter dem strahlenden Sonnenlicht lauerten böse, finstere Mächte.
    Vor einem Schauzelt mit einer Bühne strömte die Menschenmenge zusammen. Es waren meistens Farbige. Die Bevölkerung der Republik Haiti bestand zu neunzig Prozent aus Negern und Mulatten. Für die Hauptstadt Port-au-Prince und die umliegenden Städte und Dörfer war der Magierkongreß natürlich ein Ereignis. Sie kamen in Scharen her; waren sie doch allesamt abergläubisch und dem Okkulten zugetan.
    Auch Coco ging zu dem Schauzelt. Sie hatte ihre blaue Skaitasche mit dem Aufdruck einer Fluggesellschaft fest unter den Arm gepreßt. In Haiti gab es viele Taschendiebe; daran änderten auch die drastischen Strafen nichts.
    Ein Entfesselungskünstler, ein Messerwerfer und ein Zauberkünstler machten zusammen Reklame für die Nachmittagsvorstellung. Um die Bühne herum drängten sich buntgekleidete Farbige und ein paar Weiße. Coco stand in der Menge eingekeilt.
    Ein Negerdandy mit Strohhut, künstlich geglättetem Haar und rosa Rüschenhemd stand neben Coco. Im Gedränge schob er seinen Arm gegen ihre Brust, wobei er sich den Anschein gab, nur an den Vorführungen auf der Bühne interessiert zu sein.
    Coco gab ihm einen Rippenstoß, der es in sich hatte. Der Dandy verdrehte die Augen und hielt Abstand.
    „Das größte Variete der Welt!" rief der Anreißer der Varieteschau, ein dicker Mulatte mit einer Kuhglocke. „Sehen Sie, staunen Sie, und kommen Sie heute nachmittag in unsere Galavorstellung! Neben dem Messerwerfer Jaques, dem Entfesselungskünstler Papan und dem Zauberkünstler Rapatol mit seiner schönen Partnerin Beaute Aminette sehen Sie jetzt noch eine Kostprobe der Künste von Dambalette, der Schlangenfrau. Sehen Sie und staunen Sie! So etwas bekommen Sie nie wieder geboten!"
    Außer den Magiern und an Magie Interessierten kamen beim
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