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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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sie spuckt!" „Größenwahnsinniger Narr, das sollst du bitter bereuen!"
    Papaloa Boumba stieß zu, außer sich vor Wut. Als er wieder zu sich kam, war das schwarze Mädchen tot. Die Anhänger des Papaloa ließen sie los. Der Körper fiel schlaff zu Boden.
    „So soll es allen ergehen, die sich gegen die Macht des Voodoo stellen!" rief Boumba mit hallender Stimme. „Geht jetzt, und nehmt die Toten und Verwundeten mit, meine Getreuen! Legt die Leichname in Gräber, bevor der Morgen graut! Seid guten Mutes! Euer Papaloa ist mächtiger und stärker als diese elenden Dämonen. Er wird furchtbare Rache nehmen. Meine Hungans und Mambos sollen bei mir bleiben."
    Das Voodoo-Ritual hatte ein abruptes, schreckliches Ende gefunden. Die Männer und Frauen des Kults wischten sich den Schweiß von den Gesichtern und Körpern und zogen ihre Kleider an. Sie trugen die Toten weg und nahmen die Verwundeten mit.
    Papaloa Boumba blieb mit den schwarzgekleideten Priestern und Priesterinnen des Voodoo zurück. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Er sah selbst wie ein Dämon aus, als er, vom roten Feuerschein beleuchtet, so in der Mitte der schwarzen Gestalten stand. Seine Hände waren in den weiten Ärmeln des Umhangs verborgen.
    Er schwieg lange.
    „Ich schwöre, daß ich Rache nehmen und diesen Dämonen vernichten werde", sagte er endlich.
    „Bon Dieu, Papa Legba und Damballa hören mich. Ich werde Ogun Badagri anrufen, den Kriegsgott, und meinen ganzen Zauber aufbieten. Ein furchtbares Heer wird die Macht der Schwarzen Familie auf Haiti ein für allemal brechen."
    Er hob die Arme, und die Hungans und Mambos riefen nach kurzem Zögern Beifall.

    Buden und Verkaufsstände waren aufgebaut, in denen von der Wahrsagerkugel bis zum mumifizierten Herzen des Gehenkten, von der Ginsengwurzel bis zum Vampirzahn alles verkauft wurde. Marktschreier priesen die Waren an, denen sie wahre Wunderdinge nachsagten.
    Es war ein buntes, lärmerfülltes Treiben, auf das die heiße Sonne Haitis herunterbrannte. Wenige Kilometer östlich der Hauptstadt Port-au-Prince war der vorletzte Tag des Weltkongresses für Schwarze und Weiße Magie angebrochen.
    Coco Zamis schlenderte auf das alte französische Fort zu, das im Mittelpunkt des Geländes stand. Das alte Fort war das eigentliche Zentrum des großen Kongresses. Coco ließ sich Zeit, sie hatte es nicht eilig. Das Treiben um das Fort herum faszinierte und amüsierte sie immer wieder aufs neue. Was gab es da alles Merkwürdiges, und was für Typen waren gekommen! Natürlich waren echte Magier, Zauberer und sogar Dämonen darunter, aber auch eine Menge von Scharlatanen hatte sich eingefunden.
    Vor Coco gingen drei spindeldürre Männer mit hohen, spitzen Hüten. Ihre Gewänder waren mit Zeichen der jüdischen Kabbala geschmückt, und sie hatten die Hände oberhalb des Nabels verschränkt. Manchmal stöberten sie mit spitzen Fingern in irgendwelchen Ingredienzien herum, die unter freiem Himmel zum Kauf angeboten wurden. Einer der Magier nahm ein Krötenherz aus einem großen Glas. Er hielt es gegen das Licht und sah es an, als wollte er es verschlucken. Der Verkäufer, ein untersetzter Weißer unbestimmbarer Nationalität, kam aus dem Zelt gelaufen. Er probierte zwei Dutzend Sprachen durch, um seine Ware anzupreisen.
    Die Magier reagierten nicht. Der eine warf das Krötenherz ins große Glas zurück, wo es mit den anderen im Eiswasser schwamm.
    „Verdammte Geizkragen!" zeterte der Verkäufer auf französisch. „Erst die Ware anfassen und dann nicht kaufen. Solche Kunden mag ich gerade."
    Der Magier schaute den Mann mit einem stechenden Blick an. Er machte schnelle Zeichen mit den spinndeldürren Fingern. Der Verkäufer entfloh entsetzt, um nicht verhext zu werden.
    Coco, die die kleine Episode mit angesehen hatte, ging weiter. Vor einem Zelt, in dem Ginsengwurzeln, Lotossamen und alle möglichen Kräuter und Extrakte angeboten wurden, saß ein Fakir auf seinem Nagelbrett. Den Turban auf dem Kopf, betrachtete er beschaulich das bunte Treiben, während sein Gehilfe die Ware lauthals anpries.
    Ein Stück weiter hielt eine bucklige alte Vettel, eine über und über mit Silberschmuckstücken behängte Turkmenin, Coco am Arm fest. Sie winkte ihr zu, mit zu ihrem Verkaufsstand zu kommen. Hier gab es Talismane und Amulette in rauhen Mengen. Ein weißbärtiger Turktartar mit einem verwitterten Gesicht war in dem Stand.
    „Brauchen Sie ein Amulett für Liebeszauber, schöne Frau?" fragte die Alte. „Mann
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