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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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Vollmondnächten wirst du empfangen."
    Die Mulattin warf sich aufs Gesicht und verkrallte die Finger im Boden.
    „Ich danke dir, Damballa!" heulte sie. „Oh, ich danke dir, großer Loa!" Ein herkulischer Neger lief zu Papaloa Boumba hin. Er riß das Opfermesser vom Tisch und fuchtelte damit herum.
    „Wer von euch verfluchten Hurensöhnen kämpft mit mir?" brüllte er. „Zeigt mir einen Feind, den ich töten kann!"
    Westliche Wissenschaftler sprachen in solchen Fällen von manischer Besessenheit, von Psychosen und Selbsthypnose. Papaloa Boumba und seine Anhänger konnten über solche Erklärungen nur verächtlich lächeln.
    „Niemand von uns wagt es, sich dir entgegenzustellen, mächtiger Ogun Badagri, Gott des Krieges", sagte Boumba zu dem herkulischen Neger mit den rollenden Augen.
    Der Cheval Ogun Badagri riß einen frischgeschlachteten Hahn hoch und warf ihn zwischen die Tänzer. Dazu lachte er.
    „Gebt mir Rum!" rief er dann. „Wenn ich schon nicht kämpfen kann, so will ich wenigstens trinken. Los, her mit dem Zuckerrohrschnaps, sonst steche ich euch alle nieder!"
    Ein Hungan beeilte sich, Ogun Badagri einen Krug Rum zu holen. Es war bekannt, daß der Gott des Krieges ein gewaltiger Zecher war, der sehr unangenehm werden konnte, wenn man ihm den Trunk verweigerte.
    Das bildschöne schwarze junge Mädchen legte auch die letzte Hülle ab. Es begann einen lasziven Tanz. Die Bewegungen waren eindeutig erotisch und versinnbildlichten das Liebesspiel. Männer und Frauen umtanzten die Schöne.
    „Ezili!" riefen sie. „Göttin der Liebe, du bist in unsere Mitte gekommen! Wir lieben dich, Ezili! Wir lieben dich alle!"
    Das schlanke Mädchen mit den hohen Brüsten zog einen jungen Mulatten an sich. Sie bedeckte ihn mit Küssen und sank mit ihm auf den Boden.
    Papaloa nickte zufrieden. Der hünenhafte Neger, der Cheval Ogun Badagris, leerte den Krug mit Rum auf einen Zug. Es waren zwei Liter hochprozentigen Zuckerrohrschnapses, aber er zeigte keine Wirkung bei dem Mann.
    „Gebt mir mehr Rum", brüllte er.
    Die von Damballa besessene Dicke kroch jetzt auf das Feuer zu. Schon war sie so nahe, daß die Flammen sie hätten versengen, ihr Haar verbrennen müssen. Aber nichts geschah. Sie steckte sogar den Kopf mit der züngelnden Zunge ins Feuer hinein und zog ihn unbeschädigt wieder zurück. „Großer Damballa!" schrien die Voodoo-Anhänger, und die Trommeln und Kürbisrasseln klangen lauter.
    Die dicke Negerin richtete sich auf, wand ihren mächtigen Leib und streckte die Hände über dem lodernden Feuer in den Himmel.
    Plötzlich fauchte ein Windstoß aus dem Nichts in die Flammen hinein. Eine Funkengarbe stob in den Nachthimmel. Feuerlohen schossen hoch und umhüllten die von Damballa besessene Frau, die grell zu schreien begann. Sie warf sich zurück, um die Flammen, die ihre Kleidung erfaßt hatten, zu ersticken.
    Entsetzt starrten die anderen Tänzer auf das Geschehen. Ihre Benommenheit und ihre Trance waren schlagartig verschwunden. Alle spürten eine unheimliche Ausstrahlung, die auf einmal über dem Innenhof der alten Pflanzung lag. Die Mambos hörten zu trommeln auf, und die Hungans schwangen die Kürbisrasseln nicht mehr.
    Die Schreie der Dicken gingen in ein Wimmern über. Sie hatte die Flammen an ihrer Kleidung löschen können, doch kleine Brandblasen bedeckten an mehreren Stellen ihre Haut.
    Papaloa Boumba stand wie erstarrt da. Er konnte sich nicht erklären, was geschehen war. Wie die anderen starrte er auf die wimmernde Frau. Damballa, der sie geritten hatte, war nicht stark genug gewesen, sie vor dem Schrecklichen zu beschützen.
    Papaloa Boumba hörte einen gellenden Aufschrei.
    Sein Kopf ruckte herum.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf den riesigen Neger, der den Rumkrug ins Feuer schleuderte und die Hand mit dem Opfermesser in den Nachthimmel stieß.
    Papaloa Boumba spürte sofort, daß auch der Riese nicht mehr von Ogun Badagri, dem Gott des Krieges, geritten wurde. Etwas anderes hatte von seinem Geist Besitz ergriffen.
    Einige Tänzer schrien auf.
    Papaloa Boumba warf einen schnellen Blick zur Seite. Er wurde bleich unter seiner schwarzen Haut. Das schöne junge Mädchen, das von Ezeli besessen war, hatte ihre Hände um den Hals des über ihr liegenden Mulatten gekrallt. Jäh wurde der junge Mann aus seinem Liebesrausch geweckt. Die Besessene gebärdete sich wie ein wildes Tier.
    Papaloa Boumba wollte den Befehl geben, das Mädchen zurückzureißen, doch in diesem Augenblick
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