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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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Kongreß auch Varietekünstler, Artisten und alle möglichen Leute zusammen, die sich hier ein Geschäft versprachen; und unzählige Schaulustige natürlich. Der eigentliche Kongreß spielte sich ohnehin im alten französischen Fort ab. Coco sah zu, wie der Messerwerfer Jacques einen schlanken jungen Mann mit Messern einrahmte. Der Entfesselungskünstler Papan wurde von einem Gehilfen in schwere Eisenketten gelegt. Rapatol, der Zauberkünstler, steckte die bildschöne und nur mit einem knappen Flitterbikini bekleidete Beaute Aminette in eine Kiste und hob eine große Säge hoch. Er wollte den alten Trick mit der durchgesägten Frau vorführen.
    Dann kam Dambalette, eine schwarzhaarige Frau, deren Lider bis unter die Brauen silbern geschminkt waren. Sie trug ein hautenges Schlangenhauttrikot. Aus den Lautsprechern kamen zunächst kratzende Mißtöne, dann eine populäre Schlagermelodie. Dambalette wand sich akrobatisch. Was die Varietekünstler boten, war gut, aber nicht überragend. Coco sah es sich trotzdem an; sie mußte es wohl oder übel, weil sie in der Menge eingekeilt war. Der Negerdandy drängte sich wieder näher an sie heran und zeigte Coco lächelnd perlweiße Zähne, die so groß wie Klaviertasten waren. Sie sah ihn durchdringend an. Er zuckte zusammen und stieß einen leisen Schrei aus. Er bekam kaum noch Luft.
    Coco war eine frühere Hexe, eine Tochter der Dämonensippe Zamis aus Wien und ein ehemaliges Mitglied der Schwarzen Familie. Sie verfügte immer noch über beträchtliche Hexenfähigkeiten. Der junge Schnösel hatte nach der kleinen Kostprobe genug. Er war davon überzeugt, daß sie den bösen Blick hatte.
    Plötzlich hallten von der Bühne gellende Schreie herüber.
    Coco stellte sich auf die Zehenspitzen. Als sie immer noch nichts sehen konnte, drängte sie sich durch die Menge, bis sie dicht vor der Bühne stand. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Rapatol, der Zauberkünstler, schrie wie ein Verrückter. Er schleuderte die Säge vor sich, als hätte er sich daran verbrannt.
    Coco glaubte, ihren Augen nicht trauen zu dürfen. Rapatols Zauberkunststück, seine Partnerin Beaute Aminette in Höhe des Halses zu zersägen, war fehlgeschlagen. Deutlich sah Coco die leblosen Augen der Frau, deren Kopf haltlos zur Seite gerollt war. Mit einem Schrei brach der Zauberkünstler vor seiner toten Partnerin zusammen.
    Coco wollte sich schon schaudernd abwenden, als der Gehilfe des Entfesselungskünstlers Papan zu schreien begann. Er zerrte wie wild an den Ketten seines Meisters.
    „So helft doch!" schrie er. „Seht ihr denn nicht, daß Papan sich mit seinen Ketten erwürgt?"
    Coco konnte den am Boden liegenden Papan nicht sehen, aber etwas anderes sah sie. Der Messerwerfer Jaques hatte seine achtzehn Messer geschleudert und seinen Partner damit umrahmt. Er starrte auf den zusammengebrochenen Rapatol und den sich windenden Papan. Er wußte nicht, was er tun sollte.
    Da löste sich ein Messer aus dem Holzbrett, an das Jacques' Partner angeschnallt war. Wie von Geisterhand geschleudert, zischte es durch die Luft auf den konsternierten Messerwerfer zu. Jacques machte eine Abwehrbewegung, aber er konnte nicht verhindern, daß die blitzende Schneide ihn traf und auf der Stelle tötete.
    Doch noch hatte das Furchtbare kein Ende gefunden.
    Dambalette, die Schlangenfrau, stieß auf einmal spitze Schreie aus. Vor den Augen der entsetzten Zuschauer verrenkte sie sich derart, daß sie sich das Rückgrat brach und ihr Leben aushauchte.
    Die Schlagermelodie verstummte, und eine dunkle, dumpfe Stimme sprach.
    „Groß ist Bon Dieu, groß ist Voodoo! Groß ist Papaloa Boumba!"
    Trommelwirbel und Gerassel erklangen. Ekstatische Rufe und das Stampfen nackter Füße waren zu hören. Dazwischen erscholl ein paarmal der Ruf: „Boumba, Boumba, Boumba!"
    Als endlich beherzte Zuschauer auf die Bühne kletterten, war es zu spät. Es gab nichts mehr zu helfen. Das Unheil war geschehen.
    Das Getrommel, die Stimme und die Rufe aus den Lautsprechern verklangen. Dafür war jetzt die Schlagermelodie wieder zu hören. Endlich wurde die Musik abgestellt.
    Ein Mulatte mit weißem Hemd und weißen Handschuhen und eine dicke Frau stürzten aus dem Zelt auf die Bühne. Ein großes Gezeter und Geschrei setzte ein.
    Coco drängte sich durch die Menge. Hier gab es für sie nichts mehr zu sehen und noch weniger zu tun. Sie fragte sich, wer dies Grauenhafte bewirkt hatte. War es wirklich Voodoo-Zauber? Steckte Papaloa Boumba dahinter? Wenn
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