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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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man.«
    »Niemand weiß, wo sich dieses Grab befindet. Niemand außer Norman Pryce, der es durch Zufall erfuhr«, sagte ich.
    »Und der dieses Geheimnis, das die Zeiten überdauerte, für sich behalten möchte«, bemerkte Noel.
    »Warum?« fragte ich.
    »Weil es gefährlich ist, dieses Grab zu öffnen.«
    »Du meinst, man hat irgendwelche Fallen errichtet, um Grabräuber daran zu hindern, sich an den Schätzen zu bereichern?«
    »Nein, Tony«, sagte der CIA-Agent ernst. »So einfach hat es Masta-chet der Nachwelt nicht gemacht. Es heißt, daß derjenige, der es schafft, das magische Trugbild zu zerstören und somit den Zugang zum Felsentempel freizulegen, ein Höllentor öffnet. Gleichzeitig wird auch Masta-chet auferstehen und dämonische Heerscharen aus Anubis' Reich gegen die Lebenden schicken.«
    »Hört sich wenig erfreulich an«, bemerkte Mr. Silver.
    »Mortimer Kull schert sich bestimmt einen feuchten Kehricht um das, was er möglicherweise auslösen kann«, sagte Noel Bannister. »Dem geht es nur um Mirses' Schatz. Wenn es eine Möglichkeit gibt, an ihn heranzukommen, wird er das magische Bild ohne Gewissensbisse zerstören und sich das Gold holen.«
    »Ohne sich darum zu kümmern, wie viele Menschen dann dem Tod geweiht sind«, sagte ich. »Ja, Noel, das würde Kull ähnlich sehen.«
    »Aber er muß doch damit rechnen, auch selbst dabei in Gefahr zu geraten«, sagte Mr. Silver.
    »Nicht, wenn ihn Atax unterstützt«, sagte ich. »Der Dämon könnte die magischen Attacken von ihm ableiten.«
    »Er könnte sich das Gold und die Juwelen holen und wäre noch um ein paar Millionen reicher«, sagte Noel Bannister.
    »Er braucht aber Norman Pryce«, überlegte ich. »Der Ägyptologe muß ihm verraten, wo sich das Felsengrab befindet.«
    »Pryce hätte kein Wort gesagt. Nicht einmal die schlimmste Folter hätte ihm das Geheimnis abgerungen«, sagte Noel Bannister. »Aber jetzt hat ihn Kull in der Hand. Mit Hilfe seiner Tochter wird er den Ägyptologen zum Reden bringen.«
    »Immer vorausgesetzt, daß die Gerüchte stimmen«, zitierte Mr. Silver den CIA-Agenten.
    Ich musterte den Ex-Dämon. »Glaubst du, daß Kull einem Hirngespinst nachjagt?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.« Ich wandte mich an Noel. »Weiß Pryce auch, wie man den magischen Schutzschild zerstören kann?«
    »Ich glaube nicht, aber ich könnte mir denken, daß Professor Kull diesbezüglich sehr konkrete Pläne hat. Dieser Verrückte macht stets Nägel mit Köpfen, Tony, das weißt du. Er muß einen Dreh gefunden haben, dem magischen Bild zuleibe rücken zu können. Er muß nur noch wissen, wo es sich befindet.«
    »Und Atax wird seinem Verbündeten mit Rat und Tat zur Seite stehen«, knurrte Mr. Silver.
    Plötzlich heulte ein Motor auf.
    Und dann ging alles sehr rasch. Ein Kastenwagen raste direkt auf uns zu!
    ***
    Diesmal reagierte Mr. Silver nicht schnell genug. Das Fahrzeug schien immer größer zu werden. Ich schaffte es gerade noch, mich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu hechten und sah, daß Noel Bannister dies auch gelang.
    Aber Mr. Silver wurde von dem Wagen erwischt. Es riß ihm die Beine unter dem Körper weg, und er wirbelte durch die Luft. Ich rollte auf dem Asphalt herum. Die schwarzen Pneus schnitten knapp an mir vorbei. Ich sprang auf und wuchtete mich vorwärts. Mit ausgestreckten Händen erwischte ich die Leiter am Fahrzeugheck.
    Meine Finger schlossen sich um eine Sprosse und ließen nicht mehr los. Ein kräftiger Ruck riß mich hinter dem Kastenwagen her, und meine Beine schleiften über den Boden.
    Es war mir unmöglich, hochzukommen. Ich scheuerte mir die Knöchel blutig. Ein brennender Schmerz glühte auf. Meine Pein hätte ein Ende gehabt, wenn ich die Metallsprosse losgelassen hätte, doch das kam für mich nicht in Frage.
    Neben mir flammte das Bremslicht kurz auf. Der Fahrer hatte das Pedal angetippt. Ein Ruck drückte mich gegen das Heck und richtete mich auf. Ehe der Wagen mich wieder umreißen konnte, griff ich eine Sprosse höher - und dann war ich auf der Leiter. Und der Fahrer ahnte nichts davon!
    Ich kletterte aufs Dach. Meine Knöchel schmerzten höllisch, die Hosenbeine waren durchgescheuert, die Socken wiesen große Löcher auf und waren blutgetränkt.
    Aber ich hatte mich nicht abhängen lassen, und das entschädigte mich für einiges.
    Der Kastenwagen raste mit mir durch die Stadt. Die Manhattan Bridge… Darunter der East River, breit und grau… Dann kam Brooklyn. Und weiter ging die rasende Fahrt, nach
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