Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
unterrichtete die CIA-Agenten weiter, während Noel Bannister, Boram, Mr. Silver und ich uns nach New York begaben.
    Eine Sondermaschine brachte uns dorthin. Wir landeten auf dem La Guardia Airport, und ich mußte an Frank Esslin denken. Dies war seine Stadt, und er war einmal unser Freund gewesen. Doch Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, hatte ihn gezwungen, die Fronten zu wechseln.
    Rufus gab es mittlerweile nicht mehr, aber Frank war noch verdammt lebendig. Er hatte sich meinen magischen Ring geholt und wurde auf der Prä-Welt Coor von einem Mord-Magier namens Sastra ausgebildet. Gefährliche Hexenkräfte standen dem einstigen WHO-Arzt inzwischen zur Verfügung, und ich hatte erlebt, wie es ihm gelungen war, meinen Ring zu aktivieren.
    Ein einziges Wort hatte genügt: »Dobbox!«
    Und ein gefährlicher Strahlenpanther hatte sich auf mich gestürzt.
    Frank würde nicht auf Coor bleiben. Wenn seine Ausbildung abgeschlossen war, würde er auf die Erde zurückkehren. Als Mord-Magier!
    Uns würde nichts anderes übrigbleiben, als den Freund und Kampfgefährten aus vergangenen Tagen zu töten. Denn wenn er uns entgegentrat, würde er jedem von uns nach dem Leben trachten.
    Auf dem La Guardia Airport stiegen wir in einen Helikopter um. Und dieser brachte uns direkt zu dem Krankenhaus, in dem Sergeant Jonathan Rodway lag.
    Wir setzten im Zentrum des Landekreuzes auf.
    »Unten steht ein Wagen für uns bereit«, sagte Noel Bannister. »Für den Fall, daß wir zur Bücherei wollen.«
    Rings um uns ragten die Wolkenkratzer auf. Mich beeindruckte dieser Anblick immer wieder. In den tiefen Straßenschluchten waren Spielzeugautos unterwegs, und die Ameisen auf den Gehsteigen waren in Wirklichkeit Menschen. Eine faszinierende Stadt ist dieses New York. Ich kannte mich hier ganz gut aus, denn als Frank Esslin noch unser Freund war, hatte ich ab und zu Urlaub bei ihm gemacht. Meine Güte, lag das schon lange zurück.
    Vieles war inzwischen passiert. Etliches hatte sich geändert, teils zum Guten, teils zum Schlechten.
    Es war Mr. Silvers Idee gewesen, nach New York zu fliegen. Der Ex-Dämon hoffte, Jonathan Rodway helfen zu können.
    Man hatte den Cop isoliert. Ein junger Arzt empfing uns. Sein Name war William Rooney. Er begrüßte Noel Bannister, Mr. Silver und mich mit Handschlag.
    »Wie geht es dem Polizisten, Dr. Rooney?« fragte der CIA-Agent.
    »Er hat aufgehört, diese fürchterlichen Schreie auszustoßen«, antwortete der Arzt. »Das bedeutet jedoch nicht, daß er keine Schmerzen mehr hat. Er hat vielmehr keine Kraft mehr, um noch weiter zu schreien. Wir haben getan, was wir konnten, um seine Schmerzen zu lindern. Er sprach auf nichts an.«
    Das wunderte mich nicht. Schwarze Magie konnte man nicht mit gewöhnlichen Medikamenten bekämpfen.
    Wir fuhren mit dem Lift ein paar Etagen tiefer, und wenig später standen wir vor einer weißen Tür, die in Kopfhöhe ein Glasfenster hatte.
    Ich warf einen Blick in den nüchternen Raum. Ein einziges Bett stand darin, und in diesem lag Jonathan Rodway. Er sah zum Fürchten aus.
    »Sorgen Sie dafür, daß wir mit dem Patienten ungestört bleiben«, verlangte Noel Bannister.
    »In Ordnung«, sagte Dr. Rooney. »Ehrlich gesagt, ich habe wenig Hoffnung für den Mann. Ich glaube nicht, daß er den heutigen Tag überleben wird.«
    »Abwarten, Doc«, sagte Mr. Silver grimmig. »Vielleicht kann dem Mann doch noch geholfen werden.«
    Wir betraten das Krankenzimmer. Obwohl ich keine hypersensible Antenne besaß, spürte ich sofort die feindliche Magie, die von Jonathan Rodway Besitz ergriffen hatte und ihn langsam umbringen wollte.
    Der Mann röchelte schaurig.
    »Verdammt kalt ist es hier drinnen«, bemerkte Noel Bannister.
    »Es würde nichts nützen, die Klimaanlage höherzustellen«, sagte Mr. Silver. Er wies auf den Cop. »Die Kälte geht von ihm aus.«
    Die gegnerische Kraft reagierte vor allem auf den Ex-Dämon. Und auf Boram, der sich neben mir mehr und mehr verdichtete.
    Rodway stöhnte. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    Mr. Silver löste sich von uns.
    Als er auf das Bett zuging, stieg eine schwere violette Wolke aus Rodways Mund und legte sich auf die Wand. Sie wurde zu einem Gesicht.
    Zu einer verhaßten Dämonenfratze, die von einer transparenten Haut überzogen war. Darunter befand sich ein Geäst von violett schillernden Blutgefäßen.
    Wir hatten Atax' Gesicht vor uns!
    ***
    Und wir hörten die Stimme des geschlechtslosen Dämons. Genauso hörte sich seine Stimme an.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher