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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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Sie war weder die einer Frau noch die eines Mannes.
    Aber nicht die Fratze an der Wand sprach, sondern Jonathan Rodway!
    Schaudernd sah ich, wie der Polizist die Lippen bewegte. Atax zwang ihn, zu uns zu reden.
    »Was wollt ihr hier? Dieser Mann gehört mir! Ihr kommt zu spät! Ihr könnt nichts mehr für ihn tun! Er ist verloren!«
    »Ich werde deine verfluchte Kraft aus diesem Körper treiben!« stieß Mr. Silver aggressiv hervor. »Du kriegst diesen Mann nicht! Das lasse ich nicht zu!«
    Der Ex-Dämon trat an das Bett und beugte sich über den Polizisten. Atax zwang den Mann, zu handeln. Der Mensch besaß keine Kraft mehr, aber der Dämon hatte so große Macht über ihn, daß Jonathan Rodway fauchend mit beiden Händen nach Mr. Silvers Kehle griff.
    Doch der Ex-Dämon hatte sich geschützt.
    Ein leises Knistern entstand an seinem Hals, ich sah ein helles, silbernes Flirren, und dann wurden Rodways Hände zurückgeschleudert.
    Er brüllte entsetzt auf.
    Das silberne Flirren war an seinen Händen haften geblieben, und er schüttelte sie verstört. Er wollte das Irrleuchten loswerden, doch das schaffte er nicht. Die starke Silbermagie sickerte durch seine Poren ein und verteilte sich im ganzen Körper.
    Atax' Fratze fluchte und tobte. Der Dämon stieß wüste Verwünschungen aus.
    Da die Seele des Teufels aber nicht persönlich anwesend war, glaubte ich nicht, daß dieser Spuk der Silbermagie unseres Freundes lange trotzen konnte.
    Ich wollte nicht untätig zusehen, wie Mr. Silver um das Leben des Polizisten kämpfte. Hastig holte ich mein silbernes Feuerzeug aus der Tasche, das sehr einfach in einen magischen Flammenwerfer zu verwandeln war. Ich brauchte nur auf den richtigen Knopf zu drücken.
    Eine armlange Flamme schoß aus der kleinen Düse. Es sah so aus, als hielte ich ein Flammenschwert in der Hand. Ein Schwert mit einer brennenden Klinge.
    Damit drang ich auf die violette Dämonenfratze ein. Ich wollte sie mit dem Feuer in Stücke schneiden, doch bevor ich die Wand erreichte, schob sich das Dämonengesicht nach oben. Es erreichte die Decke, knickte aus der vertikalen Lage in die Horizontale, war schon über mir, schob sich weiter und ließ sich dann auf Noel Bannister fallen.
    »Vorsicht, Noel!« schrie ich.
    Das violette Gesicht hatte Substanz angenommen. Wie ein Tuch wollte es sich über den CIA-Agenten breiten und ihn einhüllen.
    Aber Noel Bannister vermochte wie der Blitz zu reagieren. Er katapultierte sich aus dem Gefahrenbereich, und ich hörte ein leises Klatschen, als die Dämonenvisage auf dem Boden landete.
    Ich richtete den Flammenstrahl meines magischen Flammenwerfers auf das Gesicht, doch es war nicht mehr nötig, es zu attackieren. Das besorgte in diesem Moment Boram.
    Mit einem aggressiven Zischen warf sich der Nessel-Vampir auf die Horrorfratze. Sein Nebelkörper deckte die Erscheinung völlig zu. Er nahm die gegnerische Energie in sich auf und wandelte sie in weiße Kraft um.
    Jonathan Rodway brüllte.
    Als Boram sich erhob, war von der Dämonenfratze nichts mehr zu sehen, und der Cop hörte auf zu schreien.
    Mr. Silver umschloß den Kopf des Mannes mit beiden Händen und jagte magische Stöße hinein. Rodway bäumte sich mehrmals wie unter Elektroschocks auf. Dann lag er still.
    Das Böse hatte keine Gewalt mehr über ihn. Er war gerettet, aber es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis er wieder bei Kräften war.
    Kein Problem mehr für Dr. William Rooney und seine Kollegen. Das konnten sie schaffen.
    ***
    Da wir schon in New York waren, wollten wir uns auch den Tatort ansehen. Wir traten aus dem Hospital.
    »Schön, daß dem Cop geholfen werden konnte«, sagte Noel Bannister. »Er hat Frau und Kinder. Sie befinden sich bei Verwandten auf dem Land, wissen noch gar nicht, wie furchtbar schlimm es um ihn stand. Teufel, wenn ich jetzt Mortimer Kull vor mir hätte, würde ich ihn in seine Bestandteile zerlegen.«
    Wir begaben uns zum Krankenhausparkplatz.
    »Ich glaube, wir können davon ausgehen, daß Kull die junge Frau außer Landes bringen ließ«, sagte der CIA-Agent. »Und ich liege bestimmt nicht falsch, wenn ich behaupte, daß Linda Pryce nach Ägypten gebracht wird.«
    »Weißt du wirklich nicht, welche Entdeckung Lindas Vater gemacht hat?« fragte ich den Amerikaner.
    »Ich weiß nur das, was an der Gerüchtebörse gehandelt wird«, antwortete Noel.
    »Und warum weiß ich das nicht auch schon längst?«
    »Für gewöhnlich gebe ich nur weiter, was Hand und Fuß hat.«
    »Mach 'ne
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