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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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Süden. Zuerst über einen Expressway, dann an einem großen Park vorbei… Lagerhäuser… Ein Schrottplatz. Und dort endete die Fahrt.
    Ich hatte Mühe gehabt, mich auf dem Dach zu halten. Mehrmals wäre ich seitlich beinahe abgerutscht und in den Kurven in hohem Bogen davongeflogen.
    Schwer atmend lag ich auf dem Kastenwagen. Der Schweiß rann mir in Strömen über das Gesicht. Ich wartete gespannt, doch nichts geschah.
    Was war mit dem verrückten Amokfahrer los? Wieso stieg er nicht aus?
    Ich griff zum Colt Diamondback und zog ihn aus der Schulterhalfter. Wenn ich dem Knaben die Kanone zeigte, würde er Augen machen.
    Unsere Gegner waren jedenfalls gut informiert. Sie schienen über unsere Schritte genau Bescheid zu wissen.
    Es ist nicht leicht, zu überleben, wenn man die Organisation des. Schreckens auf den Fersen hat.
    Eine kleine Kostprobe hatte man uns soeben vorgesetzt. Ich hoffte, daß die Sache für Mr. Silver glimpflich abgegangen war.
    Um mich nicht zu verraten, rührte ich mich nicht. Irgendwann würde der Knabe aus dem Wagen steigen müssen, und dann würde ich ihm eine unangenehme Überraschung bescheren.
    Ich spürte, wie der Wagen leicht schaukelte, und mein Aufmerksamkeitspegel schnellte sofort nach oben. Meine Finger schlossen sich fester um den Revolverkolben, und ich konnte den Moment kaum noch erwarten, bis der wahnsinnige Fahrer sich zeigte.
    Ächzend schwang die Tür auf der Fahrerseite auf.
    Ich drückte mich flach aufs Blech.
    Der Mann sprang aus dem Kastenwagen und warf die Tür zu. Mit dem Knall hob ich den Kopf. Gleichzeitig schob ich die Hand etwas vor und zielte auf einen kräftigen Kerl, der schwarze Lederkleidung trug.
    Es war ein OdS-Mann!
    »Keine Bewegung!« Meine Stimme ließ ihn erstarren.
    Er hatte mir den Rücken zugekehrt, deshalb konnte ich die Verblüffung in seinem Gesicht nicht sehen. Er spreizte die Arme einige Zentimeter ab und rührte sich nicht mehr.
    Ich kroch zur Leiter und turnte diese hinunter. Ich war viel zu aufgeregt, um die Schmerzen in meinen Knöcheln richtig mitzubekommen. Eine Menge Fragen brannten mir Löcher in die Zunge. Ich wollte sie so schnell wie möglich los werden. Der Bursche würde mir sagen müssen, was an dem, was ich von Noel Bannister erfahren hatte, dran war. Und vor allem- wollte ich von ihm natürlich wissen, wo sich Linda Pryce befand und wie sie ihre Freiheit wiederbekam.
    Ich trat hinter dem Fahrzeugheck hervor. »Umdrehen!«
    Der Mann gehorchte.
    Ich sah das Emblem. Ein gelbes P und ein gelbes K. Die Buchstaben waren ineinander verschlungen: Professor Kull! Der Kerl trug das Zeichen über dem Herzen.
    Sonderbarerweise machte ich mit meinem Schießeisen nicht den erwarteten Eindruck auf ihn. Er schien es gewöhnt zu sein, vor Waffenmündungen zu stehen.
    Jetzt machte er einen Schritt vorwärts, obwohl ich es ihm nicht befohlen hatte. Und noch einen. Er kam auf mich zu.
    »Du hängst wohl nicht sehr an deinem Leben«, schnauzte ich ihn an. »Wenn du denkst, ich würde nicht abdrücken…«
    Er griff mich an, schien es darauf ankommen lassen zu wollen. Verdammt, er kam mir vor wie ein Selbstmörder. Oder schätzte er mich richtig ein? Es widerstrebte mir, ihn niederzuschießen.
    Ich versuchte anders mit ihm fertigzuwerden. Als er nach mir schlug, tauchte ich blitzartig unter dem Schlag weg. Seine Faust hämmerte gegen das Fahrzeug und schlug ein Loch ins Blech.
    Als ich das sah, wußte ich, mit wem ich es zu tun hatte.
    Das war kein Mensch.
    Das war ein Cyborg!
    Ich schoß, doch die geweihte Silberkugel verfehlte ihn. Er erwischte meinen Revolverarm und drehte ihn um. Ich brüllte vor Schmerz auf, und mir war, als würde mir der Arm aus dem Schultergelenk springen.
    Ich mußte die Waffe fallenlassen.
    Das genügte meinem Gegner. Er schleuderte mich gegen den Kastenwagen, daß mir Hören und Sehen verging, und dann löste sich ein violettes Licht von ihm.
    Langsam schwebte es auf mich zu, und ich war im Moment zu erledigt, um mich davor in Sicherheit bringen zu können. Deutlich hatte ich das Schicksal des Polizisten vor Augen.
    Jonathan Rodway hatte von Mr. Silver Hilfe bekommen, aber wer würde mir beistehen? Ich war hier mit dem Cyborg allein. Ein qualvolles Ende stand mir bevor!
    ***
    Noel Bannister kam wutschnaubend auf die Beine. Er klopfte sich den Schmutz vom Anzug. Einige Meter von ihm entfernt erhob sich Mr. Silver.
    »Wo ist Tony?« fragte der Ex-Dämon.
    »Mitgefahren«, antwortete der CIA-Agent. »Bist du okay?«
    Silver
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