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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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Verfügung.
    Alle OdS-Männer lagen auf dem Boden. Diese fremde, starke Kraft hatte sie niedergeworfen, verbrannt und entstellt. Aber sie lebten noch.
    Die Strafe dafür, daß sie es gewagt hatten, den Felsentempel zu betreten, war noch nicht abgeschlossen. Keiner sollte den Tempel lebend verlassen.
    Ein greller Vorhang war hinter ihnen herabgefallen. Sie saßen in der Falle, und der Tod war ihnen allen gewiß.
    Holden hob den Kopf. Jede Bewegung kostete ihn unendlich viel Kraft.
    Er war wie alle anderen blind geworden, aber die alte Magie, die den Tempel ausfüllte, machte es möglich, daß sie noch einmal sehen konnten, was geschah.
    Über dem Gold schwebte eine Menschengestalt, die einen Schakalkopf auf ihren Schultern trug. Alle wußten, daß das Anubis war, der Herrscher im Reich der Toten. Heute war er hierher gekommen, um über die Männer zu richten.
    Anubis war nicht allein erschienen. Er hatte Thoth, seinen Gehilfen beim Totengericht, an seiner Seite.
    Der Schakalköpfige würde die Herzen der Männer wiegen und verdammen, und Thoth würde das Zeichen für die »Verschlingerin« geben, die Mark Holden und seine Komplizen in die schwarzen Tiefen der Verdammnis reißen würde.
    Anubis streckte die Hand aus, und Mark Holden spürte, wie sich seine Brust öffnete.
    »Mein Herz!« schrie er entsetzt. »Laß mir mein Herz!«
    Doch der Schakalköpfige kümmerte sich nicht um sein Geschrei.
    Anubis wog das Herz des Verbrechers, dann nickte er Thoth zu, und dieser gab das Zeichen.
    Wirbelnde Kreise standen plötzlich in der Luft, dehnten sich aus und schoben sich auf Mark Holden zu.
    Die »Verschlingerin« war da!
    »Neiiin!« brüllte Holden mit letzter Kraft. Dann erfaßte ihn der Sog und riß ihn fort aus dieser Welt, hinab in eine andere, schwarze Dimension.
    ***
    Ein schriller Schrei schmerzte in meinen Ohren, und sofort vermochte ich wieder kristallklar zu denken und zu sehen. Die sieben Skelett-Beduinen befanden sich bei den Pfählen, und einer dieser Knochenreiter aus der Verdammnis hob soeben seinen Säbel.
    Er wollte Linda Pryce töten.
    Sie war es gewesen, die diesen schrillen Schrei ausgestoßen hatte.
    Die anderen Höllenreiter unternahmen noch nichts. Sie warteten erst einmal ab. Linda sollte ihr erstes Opfer werden.
    In dieser Notsituation wuchs ich über mich selbst hinaus. Ich brauchte kaum zu denken, funktionierte wie ein Roboter, wußte, was ich tun mußte, und daß es sehr schnell zu geschehen hatte.
    Schon lag mein Colt Diamondback in meiner Faust. Ich zielte nicht lange, sondern drückte rasch zweimal ab. Die erste Kugel verfehlte ihr Ziel, aber die zweite warf den Knochenreiter in den Sand.
    Aber er blieb nicht liegen, sondern sprang sofort wieder auf, während die anderen sechs Knochen-Beduinen ihre skelettierten Kamele herumrissen und sich gegen mich wandten.
    Jener Knochen-Beduine, den ich mit geweihtem Silber getroffen hatte, wollte Linda Pryce immer noch töten. Zum erstenmal lernte ich die Anubis-Kraft kennen. Sie war stärker als geweihtes Silber, deshalb konnte ich den Höllenreiter damit nicht vernichten.
    Die sechs Beduinen trieben ihre Reittiere an, und Linda Pryce stieß wieder einen schrillen Schrei aus. Ich konnte nichts mehr für sie tun, denn zwischen ihr und mir befanden sich die Reiter.
    Der siebte Skelett-Beduine ließ das Krummschwert surren. Mein Herz krampfte sich zusammen. Die Säbelklinge blinkte im hellen Mondlicht. Linda war verloren.
    Plötzlich rasten rote Feuerlanzen durch die Nacht, durchbohrten den Knochen-Beduinen und rissen ihn auseinander.
    Mr. Silver!
    Der hünenhafte Ex-Dämon war auf einer Sanddüne aufgetaucht und sandte seinen Feuerblick in das Tal.
    Der Horrorreiter verging, und mit ihm löste sich auch sein Knochenkamel auf.
    Keine Gefahr mehr für Linda Pryce. Dafür aber donnerte eine sechsfache Gefahr auf mich zu!
    ***
    Etwa dreißig OdS-Agenten schauten gebannt zu, was vor dem magischen Hohlspiegel passierte. Mortimer Kull kümmerte sich nicht darum. Ihm war nur noch das Gold wichtig. Wütend fummelte er am Funkgerät herum, und er rief immer wieder Holdens Namen.
    Atax trat neben ihn. »Ich verstehe das nicht«, sagte Kull zornig. »Wieso meldet sich Holden nicht mehr? Er hatte doch den ausdrücklichen Befehl…«
    »Holden ist tot«, sagte der Araber mit der Geiernase, dessen Gestalt sich Atax bediente.
    »Das glaube ich nicht. Das ist unmöglich!« schrie Mortimer Kull.
    »Ich spüre es. Keiner der Männer, die du in den Felsentempel geschickt
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