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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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der Rückseite des Spiegels befand sich ein zigarettenschachtelgroßes Gerät, ebenfalls von Professor Kull entwickelt. Es würde Schwingungen in einer bestimmten Frequenz absetzen, die erforderlich waren, um magische Wellen zu erzeugen.
    Mark Holden richtete etwas, das wie ein schwarzes Brillenetui aussah, auf den magischen Hohlspiegel. Das war die Fernbedienung. Mit einem einzigen Knopfdruck würde er den Spiegel aktivieren.
    Was dann passierte, wußte niemand genau…
    ***
    Mr. Silver war ausgeschaltet!
    Das war ein Schock für mich. Der Ex-Dämon befand sich im Zentrum eines magischen Strahlenfelds und konnte sich selbst nicht helfen.
    Instinktiv sprang ich auf. Atax steckte in der Gestalt eines hakennasigen Arabers. Ich wußte dennoch, wen ich vor mir hatte. Das, was Mr. Silver zugestoßen war, war ein eindeutiger Beweis. Mir schoß die kalte Wut in den Kopf. Ich wollte Atax vernichten. Mit dem Dämonendiskus hätte ich es geschafft, doch der Dämon ließ mich nicht zum Zug kommen.
    Der »Araber« warf sich auf mich. Wuchtige Schläge trafen mich. Einige blockte ich ab, aber die meisten kamen ins Ziel. Ich setzte ein, was ich zu bieten hatte. Ich kämpfte ohne Übertreibung mit Klauen und Zähnen, aber es war zu wenig.
    Ein Schlag streifte meine Kinnspitze. Ich wankte. Dann explodierte ein Treffer an meiner Schläfe, und mir wurde förmlich der Wüstenboden unter den Füßen weggerissen.
    Ganz trat ich geistig nicht weg, aber dieser Kampf war für mich zu Ende.
    Ich fragte mich, wo Boram steckte. Bis vor wenigen Augenblicken hatte er sich doch noch neben mir befunden. Hatte er Reißaus genommen, als er Atax' Nähe witterte? Das paßte nicht zu ihm. Bisher hatte sich Boram vor niemandem gefürchtet.
    »Diesmal hast du zu hoch gereizt, Tony Ballard!« sagte der Dämon. Seine Stimme schien von weither an mein Ohr zu dringen.
    »Willst du aus nächster Nähe miterleben, was Mortimer Kull inszeniert?« fuhr die Seele des Teufels fort. »Das kann ich dir ermöglichen.«
    Er krallte seine Finger in meine Kleidung und zerrte mich hoch. Er riß mich mit sich, und Mr. Silver blieb unter diesem violetten Licht liegen.
    Es wölbte sich über dem Ex-Dämon wie ein… Grabhügel!
    Diesmal hatte uns Atax großartig überrumpelt. Aus dem Hinterhalt hatte er zugeschlagen, wie es immer schon seine Taktik war. Dann, wenn niemand mit ihm rechnete, tauchte er auf und beeinflußte das Geschehen in seinem Sinn.
    Er hatte hochfliegende Pläne, wollte sich zum schwarzen Gott machen, wie uns zu Ohren gekommen war. Da er das jedoch nicht allein schaffen konnte, wollte er sich auf starke Verbündete stützen. Doch die Grausamen 5 hatten ihm die kalte Schulter gezeigt, und Mago und Metal waren überhaupt gegen ihn. Es war nicht leicht, sich an die Spitze der Höllenhierarchie zu setzen. Auch dann nicht, wenn man Atax hieß.
    Aber wenn er diesmal gewann, würde er Ansehen in den Dimensionen des Grauens dazugewinnen. Er brauchte den Sieg, und dieser sollte spektakulär sein.
    Deshalb schleppte er mich vor den aktivierten Spiegel. Er band mich nicht an irgendeinen Pfahl, sondern schleuderte mich einfach zu Boden.
    Den Rest sollte Masta-chet besorgen…
    ***
    Trübe Schleier hingen vor meinen Augen. Ich fühlte mich schrecklich leer und schwach. Wenn ich mich bewegte, tat ich es so langsam wie eine Schnecke. Das mußte zu einer Katastrophe führen.
    Ein eigenartiger Ton hing in der Luft. Hell, gleichbleibend in Tonlage und Lautstärke. Dieser Laut kam von dem Spiegel her, hinter dem sich Mortimer Kull, die OdS-Leute und Atax versammelt hatten.
    Ein bleiches Strahlen ging von dem Spiegel aus. Es hatte den Anschein, als würde es den Vollmond zweimal geben. Einmal am Himmel und einmal hinter mir.
    Licht und Ton trafen auf die schroffe Felswand. Der fahle Schein schien daran auseinanderzufließen. Nach allen Richtungen verteilte er sich, und die Felswand fing an, transparent zu werden.
    Uns allen bot sich ein noch nie dagewesenes Schauspiel. Wir erlebten mit, wie eine Magie von der anderen aufgehoben wurde.
    Hinter der magischen Felsenkulisse kam etwas anderes zum Vorschein. Figuren! Zwanzig Meter hoch, obwohl sie saßen. Ein Pharao und seine Gemahlin. Ihnen zu Füßen kleinere Figuren.
    Noel Bannister hatte nicht erwähnt, daß Mirses I. eine Frau gehabt hatte. Vielleicht hatte sich der Pharao nur eine gewünscht und ihr Bild hier aus dem Stein meißeln lassen. Er war immerhin verrückt gewesen, hatte sich eingebildet, Horos, der Allgott, zu
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