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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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CIA-Geländewagen, der hier irgendwo - gut versteckt - auf uns wartete, kümmerten wir uns nicht. Der Motorenlärm hätte uns verraten. Wenn wir uns den OdS-Leuten unbemerkt nähern wollten, mußten wir zu Fuß gehen.
    ***
    Sobald Professor Kull das Geheimnis kannte, das Norman Pryce so lange für sich behalten hatte, brach er mit seinen Leuten auf. Verwaist blieben die Beduinenzelte zurück.
    In einigen Zelten waren Fahrzeuge versteckt gewesen. Jetzt war ein Teil der Kull-Crew damit unterwegs. Der Suchtrupp, der mit leeren Händen zurückgekommen war, ritt hinterdrein.
    Kull machte sich wegen der vermeintlichen Kollegen seines Gefangenen keine Gedanken. Er war mit einer kleinen Armee nach Ägypten gekommen. Fast fünfzig Mann standen ihm zur Verfügung. Was konnten zwei CIA-Agenten gegen eine solche Übermacht schon ausrichten?
    Der Professor rechnete damit, daß Bannisters Gefährten die Flucht ergriffen hatten.
    Nicht alle waren so verrückt mutig wie Noel Bannister. Mortimer Kull war fast versucht, den Mann mit den weiß gefärbten Haaren zu bewundern.
    Doch was hatte Bannister all sein Mut letztenendes eingebracht? Den Tod.
    Ja, Bannister sollte sterben, aber weder Kull noch einer seiner Leute würde Hand an ihn legen. Der CIA-Agent sollte ein Opfer der Hölle werden.
    Und Linda und Norman Pryce sollten mit ihm sterben. Kull hatte sich entschlossen, Ballast abzuwerfen. Der Ägyptologe und seine Tochter waren für ihn wertlos geworden.
    Außerdem wollte Kull sehen, was mit Menschen passierte, die sich nicht im Schutz des magischen Hohlspiegels aufhielten.
    Das Bündnis, das er mit Atax eingegangen war, lohnte sich. Die Seele des Teufels war ein angenehmerer Partner, als Mortimer Kull ursprünglich gedacht hatte. Atax machte ihm keine Vorschriften, ließ ihm freie Hand und war zur Stelle, wenn er Unterstützung brauchte.
    Ohne Atax wäre der Hohlspiegel wirkungslos geblieben. Kull wollte sich überlegen, ob er sich die übernatürlichen Kräfte seines Verbündeten noch mehr als bisher zunutze machen sollte.
    Das konnte unter Umständen eine gefährliche Gratwanderung werden. Erstens, weil sich der Dämon vielleicht ausgenützt vorkommen würde. Zweitens, weil Kull sehr leicht in ein Abhängigkeitsverhältnis schlittern konnte.
    Nun, er würde auf jeden Fall nichts überstürzen.
    Sie erreichten ihr Ziel, eine rötlich-gelbe Felswand, die steil hochstieg und sich in der Dunkelheit verlor.
    Mortimer Kull stieg aus. Es zuckte nervös in seinem Gesicht, und ein faszinierter Glanz erschien in seinen Augen.
    »Perfekt«, sagte er beeindruckt. »Diese magische Kulisse ist wirklich perfekt. Niemand würde dahinter einen Tempel vermuten.«
    Er trat vor. Mark Holden begleitete ihn.
    »Was sagen Sie dazu, Holden?« fragte Kull heiser.
    »Es ist unglaublich, was Masta-chet da gelungen ist«, sagte der OdS-Mann.
    »Ja, Holden. Und etwas ebenso Unglaubliches werden wir leisten. Wir heben die magische Kraft des Hohepriesters auf, machen diese Kulisse durchlässig und holen uns den Schatz des Pharaos. Lassen Sie den Hohlspiegel aufstellen, Holden. Haben Sie meine Berechnungen?«
    »Ja, Professor.«
    »Dann los.«
    »Was geschieht mit Bannister, Pryce und seiner Tochter?«
    Kull grinste. »Wie würde es Ihnen gefallen, wenn wir sie Masta-chet zum Geschenk machten? Wurden hier in grauer Vorzeit nicht auch Menschen geopfert? Nun, so soll es wieder sein.«
    Holden lachte. »Großartige Idee, Professor.« Er löste sich von Mortimer Kull und trieb die Männer zur Eile an.
    Norman Pryce beschwor den wahnsinnigen Wissenschaftler, die Sache abzublasen. Noch sei es dafür nicht zu spät.
    Kull hatte nur ein verächtliches Lächeln für ihn. »Ich werde mir das Gold holen. Selbst wenn der Teufel persönlich draufsitzt.«
    »Wissen Sie, was mich freuen würde?« rief Noel Bannister. »Wenn in dem Tempel überhaupt kein Gold wäre. Ihre Informationen könnten falsch sein.«
    »Sie sind richtig«, sagte Kull überzeugt. »Unschätzbare Werte werden mir in die Hände fallen und mich noch mächtiger und reicher machen.«
    »Haben Sie sich schon mal überlegt, was Sie von Ihrem ganzen Reichtum haben, wenn Sie tot sind?«
    »Ich habe noch lange nicht die Absicht, zu sterben.«
    »So etwas kann oft über Nacht kommen. Das Totenhemd hat keine Taschen, Professor Kull. Sie können nichts mitnehmen.«
    Natürlich hatte sich Kull schon Gedanken über den Tod gemacht, und er arbeitete seit geraumer Zeit an einem Serum, das den Alterungsprozeß stoppen
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