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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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berührte, stachen die Feuerstacheln zu und drangen in Mr. Silvers Körper. Der Ex-Dämon zuckte zusammen, als würden Stromstöße durch ihn rasen.
    Die Flammen knisterten über Borams Dampfhände und wurden von diesen aufgenommen. Die feindliche Kraft stärkte ihn. Gleichzeitig wurde das Leuchten, das Mr. Silver einhüllte, ein wenig schwächer.
    Boram berührte die Kuppel immer nur ganz kurz und zog schwarze Energie ab. Er konnte nicht vermeiden, daß Mr. Silver immer wieder von Stachelspitzen gepeinigt wurde, aber diese Attacken fielen von Mal zu Mal schwächer aus.
    Endlich reichte die gegnerische Kraft nicht mehr aus, um die Stacheln in Mr. Silvers Fleisch zu treiben. Sie wuchsen zwar immer noch, wurden jedoch nicht mehr so lang.
    Boram brachte seinen Mund an das Leuchten. Sein Körper überzog sich mit diesem violetten Strahlen. Er hackte mit den spitzen Vampirzähnen zu und nahm die feindliche Kraft langsam in sich auf.
    Sie drohte zu schnell auf ihn überzugehen, deshalb mußte er immer wieder absetzen und sich kurz zurückziehen. Aber sobald er die Kraftstöße verdaut hatte, biß er wieder zu.
    Es gelang ihm nicht, die magische Glocke aufzulösen oder zum Einsturz zu bringen. Er schaffte es jedoch, ihre Kraft soweit zu reduzieren, daß Mr. Silver sich wieder bewegen konnte.
    Prall gefüllt mit weißer Magie war der Nessel-Vampir nun.
    »Mr. Silver«, sagte er mit seiner hohlen Stimme. »Kannst du mich hören?«
    Der Ex-Dämon war noch schwer benommen, aber als ihm Boram sagte, daß Tony Ballard in großer Gefahr schwebte, bäumte sich in ihm eine wilde Wut auf.
    Sein Gesicht verzerrte sich. Er mußte sich anstrengen, um neue Kräfte zu sammeln. Kurze Zeit sah es so aus, als würde es ihm nicht gelingen, die Restkraft des Todfeindes Atax zu sprengen, aber dann entstand ein silbriges Flirren auf seiner Haut. Ein untrügliches Zeichen für aktivierte Silbermagie.
    Sie wirkte gegen Atax' Gefängnis und riß es über die ganze Länge auf. Das Strahlen fiel rings um Mr. Silver herab und erlosch.
    Silberschweiß stand auf der Stirn des Ex-Dämons. Es passierte selten, daß er gezwungen war, sich so sehr anzustrengen. Es kam auch nicht oft vor, daß es einem Gegner gelang, ihn zu überrumpeln.
    Heute nacht hatte Atax seine Gefährlichkeit bewiesen. Mr. Silver mußte sich eingestehen, daß er die Seele des Teufels unterschätzt hatte. Er würde sich in Zukunft mehr vorsehen müssen, wenn Atax im Spiel war.
    Langsam erhob sich der Hüne.
    Die Befreiungsaktion hatte ihn viel Kraft gekostet. Er hätte etwas Zeit gebraucht, um zu regenerieren.
    Aber Boram ließ ihm diese Zeit nicht. »Wir müssen Tony beistehen!« sagte der Nessel-Vampir und eilte los.
    ***
    Er stand vor mir, und obwohl sein Kopf bandagiert war, bildete ich mir ein, daß er mich anstarrte. Ich mußte für ihn eine Herausforderung darstellen, die er annehmen würde.
    Jetzt hob er die Hände.
    Er griff nach seinem Gesicht, und dann riß er sich die Bandagen vom Kopf. Ein grauenerregendes Antlitz kam zum Vorschein. Die Stoffstreifen zerrissen mit einem dumpfen Geräusch.
    Kahl war der Schädel des Hohepriesters, und runzelig die Haut. Total eingetrocknet. Zerfurcht. Die Lippen aufgesprungen. Die Wangen tief eingesunken. Seit Jahrtausenden war Masta-chet tot, und dennoch lebte er. Der Pakt mit Anubis ermöglichte es ihm, vor mir zu stehen, und schwarzmagische Kräfte machten ihn bestimmt so stark, daß er mich und sämtliche OdS-Leute töten konnte.
    Der Kampf gegen Atax steckte mir noch schwer in den Knochen, und es sah verdammt danach aus, als würde ich gleich wieder um mein Leben kämpfen müssen.
    Es zuckte grausam in Masta-chets Gesicht - und dann griff er mich an!
    Ich wich zur Seite so schnell ich konnte, wuchtete mich dann vorwärts und prallte mit der Schulter gegen den Körper des Hohepriesters.
    Mir kam es vor, als wäre Masta-chets Leib versteinert. Wenn ich mich gegen eine Granitfigur geworfen hätte, hätte es nicht schmerzhafter sein können.
    Aber die Mumie verlor tatsächlich das Gleichgewicht und stürzte. Ein Triumphschrei brach über meine Lippen.
    Jetzt mußte ich Masta-chet mit dem Dämonendiskus zusetzen.
    Ich trug einen Pullover. Ein Hemd wäre praktischer gewesen, denn das hätte ich schneller aufgekriegt. Während ich in fiebernder Hast nach der Kette fingerte, richtete sich die Mumie wieder auf.
    Masta-chets bandagierte Hände schossen mir entgegen. Ich kam nicht schnell genug weg. Ehe ich mich's versah, hing ich im Würgegriff
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