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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis
Autoren: A.F.Morland
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hast, wird überleben.«
    »Was passiert dort drinnen, verdammt noch mal?«
    »Anubis ist den Männern entgegengetreten. Er hält sein Totengericht ab.«
    »Das mußt du verhindern.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Atax. »Anubis ist stark. Ich habe nicht die Absicht, ihn offen zu bekämpfen.«
    »Du fürchtest diesen Höllenbastard? Das darf doch nicht wahr sein. Die Seele des Teufels hat Angst vor Anubis?«
    »Hüte deine Zunge!« stieß Atax scharf hervor. »Ich liebe es nicht, wenn jemand behauptet, ich hätte Angst. Ich fürchte niemanden, merk dir das. Es ist in manchen Situationen klüger, nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen zu wollen.«
    »Aber ich will den Schatz des Pharaos haben!«
    Atax grinste kalt. »Dann geh hinein und hole ihn dir.«
    Pamela Parrera verfolgte das Geschehen vor dem Felsengrab ebenso gebannt wie alle anderen. Aber für sie war das kein Schauspiel, an dem sie sich ergötzte. Nein, das nackte Grauen hatte mit eiskalter Hand nach ihrem Herz gegriffen. Sie wollte nicht tatenlos zusehen, wie die Horrorreiter die Gefangenen töteten.
    Sie wollte vor allem Noel Bannister helfen. Er hatte sie darum gebeten, und es war noch nicht zu spät, ihm beizustehen. In ihrem Gürtel unter der Djellabah steckte ein kleiner Dolch, und sie hatte für Noel eine Pistole organisiert.
    Die wollte sie ihm bringen.
    Pamela machte die ersten Schritte zaghaft und langsam. Sie hoffte, daß niemand ihre Absicht durchschaute. Niemand beachtete sie. Alle verfolgten das Geschehen vor dem Spiegel.
    OdS-Agenten waren ausgesucht harte Kerle, aber in diesem Moment waren wohl alle froh, daß sie vom magischen Hohlspiegel geschützt wurden.
    Es war lebensgefährlich, das schützende Feld zu verlassen. Dennoch war Pamela Parrera entschlossen, es zu riskieren. Einer der Männer wurde auf sie aufmerksam.
    »He, wohin willst du?« fragte er und griff nach ihrer Hand.
    Sie riß sich los. »Laß mich.«
    »Verdammt, bleib hier…«
    Weiter kam er nicht. Pamela schlug ihn mit der Pistole nieder. Das sah ein anderer OdS-Mann, und er wollte sich sofort auf sie stürzen. Aber sie wich ihm aus und hetzte los.
    »Pamela!« schrie jemand, als sie aus dem Schutzfeld lief. »Komm zurück! Das Mädchen hat den Verstand verloren!«
    Aber das stimmte nicht. Pamela Parrera wußte genau, was sie tat. Sie verblüffte damit die gesamte OdS-Crew. Ehe es jemand verhindern konnte, erreichte sie den Pfahl, an den man Noel Bannister gefesselt hatte.
    Der Dolch blitzte. Mit schnellen Schnitten befreite sie Bannister und drückte ihm die Pistole in die Hände.
    »Danke, Mädchen. Du bist großartig«, stieß der CIA-Agent atemlos hervor, und dann richtete er die Waffe auf den magischen Hohlspiegel.
    Wenn er Glück hatte, schloß sich nicht nur das Höllentor, sobald der Spiegel zerstört war, sondern es lösten sich auch die Knochenreiter auf.
    Als Mortimer Kull sah, was der CIA-Agent tun wollte, schrie er vor Wut auf. Er schleuderte das Funkgerät zu Boden und griff nach seiner Pistole.
    Das wiederum bekam Pamela Parrera mit. »Noel!« kreischte sie. »Paß auf!« Mit einem Satz war sie bei dem CIA-Agenten und schützte ihn mit ihrem Körper.
    Sie drückten gleichzeitig ab, Mortimer Kull und Noel Bannister. Aber es war kein Duell. Sie schossen nicht aufeinander. Kull schoß auf Bannister, und dieser auf den magischen Spiegel.
    Er war ein hervorragender Schütze. Die Kugel saß genau im Zentrum des Hohlspiegels, hieb hinein und zerstörte ihn. Klirrend fielen die Scherben zu Boden. Dieses helle, vibrierende Geräusch war nicht länger zu hören. Die hohen Figuren verschwanden hinter der steinernen Kulisse. Innerhalb von Sekundenbruchteilen war von dem Felsentempel nichts mehr zu sehen.
    Eine kahle, zerklüftete Felswand ragte vor allem auf.
    Sonst nichts mehr.
    Das Höllentor hatte sich geschlossen.
    Aber die Knochen-Beduinen gab es noch…
    ***
    Ich schoß, obwohl ich wußte, daß ich diese Gegner so nicht vernichten konnte. Aber es gelang mir immerhin, das Kamel des Voranreitenden niederzustrecken. Der Skelett-Beduine flog über den Hals des stürzenden Tiers auf uns zu, und Boram nahm sich seiner sofort an.
    Die anderen Höllenreiter zügelten ihre Reittiere. Nach meinem Schuß krachten noch zwei Waffen, und ich hörte das Klirren des magischen Spiegels. Dieses Geräusch war Musik in meinen Ohren. Noel Bannister hatte die OdS-Agenten ihres magischen Schutzes beraubt. Jetzt waren sie genauso gefährdet wie wir.
    Und das erkannten die
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