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0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

Titel: 0758 - Mörder aus der Spiegelwelt
Autoren: Volker Krämer
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gestohlene Schusswaffe in Sicherheit und sofort ins Labor gebracht wurde.
    »Darauf wird man meine Fingerabdrücke finden.« Was für den Staatsanwalt der Beweis sein sollte, dass man auch die fälschen konnte. Nicole hatte sich schon eine Geschichte ausgedacht, die sie rechtzeitig auf den richtigen Schreibtisch knallen würde. Nur um Zamorra begann sie sich langsam ernsthafte Sorgen zu machen. Zweimal hatte sie als Test versucht, Merlins Stern zu sich zu rufen, doch vergeblich. Das Amulett musste außergewöhnlich weit von hier entfernt sein.
    Und Zamorra mit ziemlicher Sicherheit auch.
    Joel Wisslaire holte sie aus ihrer Grübelei zurück in die Realität. »Sie müssen sich ihre Geschichte anhören.« Er wies auf die Frau, die eben noch hysterisch geschrien und die sich wohl noch immer nicht so recht entspannt hatte.
    Nicole sah Wisslaire fragend an.
    Er grinste. »Sie war Augenzeugin beim Mord an Marie Voloh.«
    Nicole witterte Morgenluft und zusätzliche Bestätigung ihrer konstruierten Story. Aber es kam noch viel, viel besser, als sie es jetzt überhaupt ahnen konnte…
    ***
    Der Magier kochte vor Wut.
    Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, den verhassten Zwilling aus der anderen Welt und diesen Kommissar zu töten, als er sie beide hier in seine Sphäre geholt hatte. Aber nein, er hatte ja seine Genialität vorführen müssen, hatte Zamorra vor seinem Tod auch noch beeindrucken wollen.
    Dabei hätte es ihm klar sein sollen, dass man den Parapsychologen nicht so ohne weiteres beseitigen konnte. Schließlich wusste der Magier um die Zähigkeit und den Einfallsreichtum seines Gegenparts.
    Es hatte auch bei ihm eine ganze Weile gebraucht, bis er die seltsame Veränderung der Sphäre richtig einzuordnen wusste. Jetzt rächte es sich anscheinend, dass er sich nie wirklich mit dieser Welt befasst, sondern sie ausschließlich für seine Experimente benutzt hatte. Er wusste im Grunde nichts von der Beschaffenheit der Sphäre. Es hatte ihn ganz einfach nicht interessiert. Sie war sein Spielzimmer gewesen, mehr nicht.
    Nur so viel war ihm wirklich klar: Die Sphäre konnte das gleichzeitige Vorhandensein zweier so grundlegend gleicher Wesen, wie die zwei Zamorras es nun einmal waren, nicht verarbeiten. Besser gesagt: sie imitierte völlig unkontrolliert diese Tatsache. Ein unglaublicher Vorgang, den er jedoch nicht zu stoppen wusste. Aus sicherer Entfernung vom Château beobachtete er, wie der verdoppelte Nordturm sich immer mehr in Richtung seines Originals neigte. Nicht mehr lange, dann würde er auf Château Montagne fallen.
    Keine Tricks und Spielchen mehr. Ich muss zu den Regenbogenblumen, ehe der verdammte Turm den Zugang unter sich begräbt! Er konnte die ganze Sache noch immer zu einem Erfolg für sich machen, denn wenn er auch die Sphäre verlor, so konnte er dafür sorgen, dass Zamorra und sein Begleiter mit ihr untergingen.
    Ein selbstzufriedenes Lächeln beherrschte seine Gesichtszüge. Natürlich, es war doch so einfach. Er würde durch die Regenbogenblumen zur Spiegelwelt gehen und mit einem lächerlich einfachen Zeitzauber ein Feuer hinter sich legen, das die Blumenkolonie nach seinem Verschwinden in Flammen aufgehen ließ. Die Sphäre würde sich zerstören, denn auch wenn er nicht mehr hier war, würde sich der Verdopplungsprozess kaum von selbst beenden. Und wenn doch, dann wünschte er Zamorra und dem Bullen ein langes Leiden in einer Welt ohne Sonne, ohne richtige Nahrung - ohne Hoffnung!
    Sein böses Lachen schallte durch die Sphäre und wollte nicht verklingen, auch nicht, als der Magier bereits auf dem Weg zum Château war. Es klang nach Tod und Zerstörung…
    ***
    Zamorra sah, wie der doppelte Turm erneut um einige Grad zur Seite kippte. »Der Boden trägt das Gewicht nicht. Das gibt eine Katastrophe, Pierre.«
    Robin starrte in eine andere Richtung. »Das Gebirge türmt sich immer mehr auf. Wir sollten uns sowohl vom einen als auch vom anderen fernhalten.«
    Der Professor schüttelte den Kopf, denn auch wenn der Vorschlag nur logisch klang, konnten sie exakt das nicht tun. »Falsch, wir müssen ins Château zurück.«
    Robin sah ihn ungläubig an. Das konnte nicht Zamorras Ernst sein.
    »Wir müssen, Pierre. Es ist nur logisch, dass mein Spiegelwelt-Doppel die Regenbogenblumen im Château untergebracht hat. Wenn es sie aber wirklich schon vor seinem Erscheinen hier gegeben haben sollte, dann hat er das Château um sie herum entstehen lassen. Als Tarnung oder Schutz.«
    »Aber wir haben jeden
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