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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks
Autoren: Jason Dark
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selben Zimmer, aber ihr Blickwinkel veränderte sich schlagartig. Sie kam sich vor, als wäre über ihren Körper eine graue Lichtglocke gestülpt worden, die zudem etwas Gläsernes an sich hatte, sodass sich, auch wenn sie geradeaus schaute, die Perspektiven verschoben.
    Gleichzeitig passierte etwas in ihrem Innern. Da brodelte es auf, fremde Kräfte hatten den Mantel verlassen und von ihrem Körper Besitz ergriffen. Sie ließen ihn auch nicht los, sie spürte einen wahnsinnigen Druck, schrie auf, und dann zerplatzte die normale Welt des Wohnzimmers vor ihren Augen.
    Gleichzeitig glaubte sie, in verschiedene Stücke zerrissen zu werden. Eine wahnsinnige Kraft, der sie nichts entgegensetzen konnte, spielte mit ihr und trieb sie voran.
    Sie jagte weg, und ihr eröffneten sich plötzlich völlig andere Welten. Dunkle Reiche, unheimliche Szenerien, in denen eine nicht messbare Kälte die Herrschaft übernommen hatte, weil sie eben von innen kam oder von der anderen Welt abgestrahlt wurde.
    Es war die Todeskälte, der Hauch aus dem Jenseits oder einer eisigen Hölle.
    Jane Collins wusste selbst nicht mehr, ob sie noch ein Mensch war oder nicht. Auch in ihrem Innern veränderte sich zusehends die Normalität. Sie merkte, dass ihre noch vorhandenen Hexenkräfte wieder aktiviert wurden und von ihr Besitz ergriffen.
    Es waren keine Kräfte, die dem Teufel dienten und mit dem Begriff schwarzmagisch umschrieben werden konnten. Diese Kräfte dienten Jane Collins dazu, alles so zu richten, wie sie es in ihrem neuen alten Job für richtig hielt.
    Sie machten sie frei. Sie vertrieben die Schmerzen, und sie sorgten dafür, dass sie in dieses andere Reich hineinschauen und dort auch gewisse Vorgänge erkennen konnte.
    Jane Collins wusste nicht, wo sie sich oder ein Teil ihrer Person befand.
    Es war eine völlig andere Welt, aber nicht leer, sondern angefüllt mit wilden Fratzen und Schatten, die sich aus einem düsteren Hintergrund hervorschälten, über den Blitze zuckten, als wollten diese die Finsternis zerreißen.
    Sie entdeckte ungewöhnliche Gestalten, die aus der tiefen Schwärze raketenartig hervorgeschleudert wurden und ihr dann wie aufgeblähte Feuerwerkskörper entgegenflogen, bevor sie über sie hinwegwirbelten und in diesem tiefen Bleigrau verschwanden.
    Auch Jane wollte verschwinden, doch sie konnte es nicht. Sie war gefangen und sie starrte nur nach vorn, wo sich die Schwärze noch mehr verdichtete und eine dermaßen starke Dunkelheit bildete, die einfach nicht zu beschreiben war. So irrsinnig dicht, so wahnsinnig schwarz und zugleich so Angst einflößend.
    Allertiefste Dunkelheit und Kälte hatten sich dort zu einem gewaltigen Gebilde zusammengeschlossen, dessen Ausstrahlung den Begriff menschenfeindlich noch übertraf.
    Jane Collins wusste nichts, gar nichts.
    Sie war nicht mehr als ein hilfloses Bündel und fühlte sich immer schlechter. Noch immer explodierten die aus der Schwärze geschleuderten Gestalten, als sie über die Detektivin hinwegwirbelten und nicht mehr zu sehen waren.
    Aber die Schwärze und auch die totenähnliche Kälte krochen immer weiter voran.
    Jane jammerte. Sie hörte ihre eigenen, klagenden Schreie, und die Angst wurde nicht weniger. Wie sie auch den Kopf drehte und wo sie auch hinschaute, die dunkelgrauen, zuckenden und wilden Schatten wollten einfach nicht weichen. Sie waren für sie noch immer nicht erklärbar, und Jane wusste nur, dass man sie als Feinde des Menschen bezeichnen konnte.
    Ob sie lag oder stand, war ihr nicht einmal bewusst. Wenn sie sich bewegte, geschah dies zuckend, als wäre sie durch eine Peitsche dazu getrieben worden.
    Die Qualen steigerten sich. Die absolute Schwärze näherte sich ihr noch mehr, und darin entdeckte sie plötzlich eine fürchterliche Gestalt, die wie ein tödlicher Schattenritter auf sie wirkte. Die Gestalt war mit einem Schwert bewaffnet, das sie in der rechten Hand hielt und den Arm dabei bogenartig schwang. In der anderen Hand hielt sie etwas hoch, das Jane im ersten Augenblick nicht erkennen konnte. Erst als die Gestalt den Gegenstand fortschleuderte, erkannte sie ihn mit Entsetzen.
    Es war ein Schädel, aus dessen Halsstumpf beim Wurf zahlreiche Tropfen spritzten. Der Kopf prallte auf, tickte zweimal, dann rollte er langsamer weiter, lag schließlich still, aber nur einen Moment, dann erfasste ihn ein Windstoß, der mit ihm spielte und ihn so herumdrehte, dass Jane in das Gesicht schauen konnte.
    Nein, es war kein Gesicht. So etwas verdiente
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