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0755 - Terror in Beaminster

0755 - Terror in Beaminster

Titel: 0755 - Terror in Beaminster
Autoren: W.K. Giesa
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Leben zu lassen.
    Sie sollten nicht reden.
    Sie sollten nur ihren Auftrag erfüllen und dann sterben. So konnten sie später niemandem verraten, wie die Eroberung des Beaminster-Cottage vonstatten gegangen war. Calderone würde es sich auf seine eigene Fahne schreiben und ein kleines Geheimnis aus dem ›wie‹ seines Erfolgs machen.
    Und diesen Erfolg würde er dann genussvoll Stygia, der Fürstin der Finsternis, präsentieren, die seit Jahren vergeblich versuchte, Zamorra zu schaden und stattdessen immer wieder selbst was auf die Hörner bekam.
    »Nicht mehr lange«, murmelte er zufrieden. »Nicht mehr lange…«
    ***
    »Wann fahren wir?«, fragte Zamorra.
    »Später«, murmelte Nicole und kuschelte sich an ihn. »Viel später… nicht jetzt!«
    »Wir müssen das Zimmer bis zehn Uhr geräumt haben«, seufzte er, »sonst berechnet man uns noch einen weiteren Tag.«
    »Egal.« Nicole küsste ihn. »Komm, vergiss die Zeit. Nehmen wir sie uns einfach. Ich habe keine Lust, jetzt aufzustehen…«
    »Und das Frühstück…«
    »Zur Hölle damit! Was ist los?« Sie stemmte sich hoch. »Wenn du keine Lust mehr hast, sag's doch einfach!«
    Er griff zu und zog sie mit einem Ruck auf sich. Unwillkürlich stöhnte sie auf, als sie spürte, wie sehr er sie begehrte - immer noch an diesem Morgen. Ehe sie etwas sagen konnte, verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss. Und beide vergaßen sie die Zeit, nahmen sie sich einfach, ein weiteres Mal. Was konnte schöner sein, als sich zu lieben, im höchsten Glück miteinander eins zu werden?
    Irgendwann, als sie sich doch endlich vom Bett erhoben, war es bereits früher Nachmittag. Das Schild draußen an der Tür, ›nicht stören‹, hatte gewirkt und sogar das Anklopfen des Hotelpersonals verhindert, das eigentlich das Zimmer hätte aufräumen und säubern sollen.
    Der Professor, der gar nicht so aussah wie ein verknöcherter Gelehrter, sondern mit seinem relativ jugendlichen Aussehen und seinem durchtrainierten Körper eher wirkte wie ein James-Bond-Darsteller, trat ans Fenster und öffnete es. Draußen hing ein deprimierend grauer Himmel über Manchester. Da fällt es nicht schwer, einfach für den Rest des Tages im Bett zu bleiben, mit Nicole…
    Sie lag träge ausgestreckt auf der Bettdecke und präsentierte ihm ihre ganze Schönheit. »Mach's wieder zu«, murmelte sie. »Ich will dieses Mistwetter nicht sehen. Wieso regnet es in England eigentlich jeden Tag jede Stunde?«
    »In Deutschland ist es inzwischen ja nicht viel anders«, brummte Zamorra. »Was bleibt uns? Unser Frankreich und Italien oder Spanien.«
    »Kein Wunder«, seufzte Nicole, »dass die Engländer Frankreich immer noch als den Erbfeind ansehen. Die sind neidisch auf unser besseres Wetter.«
    Sie raffte sich auf und ging ins Bad hinüber. Zamorra hörte das Duschwasser rauschen. Er wartete, bis seine Gefährtin zurückkehrte. Eine gemeinsame Dusche hätte vermutlich dazu geführt, dass sie heute wirklich nicht mehr aus dem Hotel hinaus kamen.
    Aber es war wirklich an der Zeit, Manchester zu verlassen. Sie konnten sich ja im Beaminster-Cottage noch eine Verschnaufpause gönnen. Dorthin mussten sie ohnehin. Das Auto musste wieder in die dortige Garage, und mittels der Regenbogenblumen konnten sie dann zurück nach Frankreich ins Château Montagne. Diese fantastischen Pflanzen mit ihrer magischen Fähigkeit des Ferntransports hatten ihnen schon sehr viel Zeit und Geld erspart.
    Das in der südenglischen Grafschaft Dorset gelegene Cottage war Zamorras britischer Zweitwohnsitz. Vor langer Zeit einmal War er sogar überlebenswichtig gewesen. Damals, als Leonardo de Montagne aus der Hölle zurückkehrte, Zamorra das Amulett Merlins Stern raubte und ihn aus dem Château Montagne vertrieb. Er hatte Zamorra gejagt, ihn aber im Beaminster-Cottage nicht aufspüren können. Es war eine böse Zeit gewesen, in der Leonardo mit seinen Skelett-Kriegern auch die Bewohner des Dorfes unterhalb des Châteaus geknechtet hatte. Mit Magie hinderte er sie daran, das Dorf zu verlassen oder Hilfe herbeizuholen. Bis es Zamorra endlich gelang, zurückzuschlagen und seinen dämonischen, wieder auferstandenden Urahnen zu vertreiben… [1]
    Auch heute noch war das Château für Zamorra wichtig. Es war seine Operationsbasis, wenn er sich in England befand, und es gab hier eine ›Ersatzbibliothek‹, die allerdings bei weitem nicht so groß war wie das Original im Château. Aber hier war auch eine Computeranlage installiert, die mit jener im
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