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0755 - Terror in Beaminster

0755 - Terror in Beaminster

Titel: 0755 - Terror in Beaminster
Autoren: W.K. Giesa
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Inspektion der örtlichen Gastwirtschaft. Er sah die ramponierte Front des Morris, er sah Zamorras Mercedes, und er sah Zamorra.
    »Oh, Professor! Nett, Sie wiederzusehen. Hat es hier einen Unfall gegeben?«
    »Ja«, sagte Zamorra unverfroren. »Er behinderte mich beim Ausparken. Aber ich verzichte auf eine Anzeige.«
    »Moment«, sagte Flybee und marschierte auf Geiergesicht zu, der sich gerade hinter seinem Lenkrad versenken wollte. »Moment. Der Herr Professor mag zwar auf eine Anzeige verzichten, aber von Staats wegen bin ich verpflichtet - uh!« Er wich zurück, als ihm Geiergesichts noch jugendfrische Bierfahne entgegenwehte. »Sir, ich darf Sie nicht fahren lassen. Sie sind betrunken.«
    »Es war nur ein Bier«, entlastete Zamorra den Angeklagten. »Wirklich. Lassen Sie ihn verschwinden.«
    »Das…«
    »Kommen Sie, trinken Sie ein Bier mit.« Zamorra legte dem Constable den Arm um die Schulter und wollte ihn mit in den Pub ziehen, als ihm noch etwas einfiel. »Gehen Sie schon vor, Flybee«, sagte er und wandte sich noch einmal Geiergesicht zu, der gerade erleichtert den Motor startete.
    »Da sind noch zwei Dinge«, sagte er. »Erstens: wie und woran ist der Earl verstorben?«
    »Er beliebte eine Treppe hinunterzufallen und sich dabei fatalerweise das Genick zu brechen. Er wurde gut zwei Tage nach seinem tragischen Ableben vom Milchlieferanten gefunden, Sir.«
    »Und was ist mit den Gespenstern?«, fragte Zamorra weiter. »Pembroke Castle war bekanntlich ein Gespenster-Asyl.«
    »Das ist der Kanzlei…«, Geiergesicht wollte die ganze Litanei herunterbeten, besann sich aber angesichts Zamorras drohenden Blickes eines Besseren, »durchaus' bekannt. Das Büro Ihrer Majestät für besondere Angelegenheiten beauftragte unseres Wissens Ihrer Majestät offiziellen Geisterjäger, die Gespenster umgehend und nachhaltig zu entsorgen.«
    »Den offiziellen… doch nicht etwa Colonel Sparks?«
    »Das, Sir, entzieht sich wiederum meiner Kenntnis.« Geiergesicht zog die Autotür zu, legte den Rückwärtsgang ein und rammte einen Baum. Jetzt sah der Morris vorn wie hinten gleich aus. Geiergesicht fuhr davon. Und Zamorra kehrte in den Pub zurück.
    »Wieder einer weniger«, murmelte er. »Earl of Pembroke -farewell, my old pal…«
    ***
    Der Fremde, der den Pub recht schnell verlassen hatte, stieg in den Landrover.
    »Es gibt Ärger«, sagte er. »Sieht so aus, als wäre der Besitzer des Cottage gerade im Dorf eingetroffen. Ein Typ im hellen Anzug. Noch ist er im Pub, aber ich weiß nicht, wie lange er dort bleibt. Eine bildhübsche Frau und eine Vogelscheuche auf Beinen waren bei ihm. Vor der Tür parken jetzt zwei Autos. Ein uralter Morris und ein Mercedes.«
    »Ich informiere O'Donnell«, sagte der Fahrer. »Hast du dir die Kennzeichen der beiden Wagen gemerkt?«
    »Sicher.« Der Mann nannte sie.
    »All right. Séamas soll sich ins Zulassungsregister einhacken und herausfinden, wem die Wagen gehören. Du bleibst hier. Colm geht jetzt in den Pub. Colm, wenn die Leute gehen, will ich dich am Handy haben. Verstanden?«
    »Aye.« Der breitschultrige, rothaarige Colm mit der Kartoffelnase stieg aus und stapfte davon. In diesem Moment rollte ein dunkler Morris vorbei.
    »Das ist einer der beiden Wagen.«
    »Fährt in die andere Richtung. Also keine Gefahr. Sag Colm kurz Bescheid.«
    Aber der hatte den Morris ebenfalls gesehen und signalisierte das mit ein paar Handzeichen.
    Der Fahrer telefonierte mit O'Donnell. Und das Warten ging weiter.
    ***
    »Verdammt«, sagte O'Donnell. »Ich hab's doch gerochen, dass es Probleme gibt.« Er schaltete das Handy ab. »Séamas! Wo steckst du?«
    Er musste einige Male rufen, bis der dürre Junge sich krächzend meldete. Er war erst 17, aber sein gefälschter Pass wies ihn als 22jährigen aus. Er war ein kleines Genie, was Computer anging.
    »Hier, im Büro«, rief er.
    Natürlich, wo sonst? Dort befand sich das Computerterminal. O'Donnell stapfte hinüber. Er war noch halb im Bann der Bibliothek, die er entdeckt hatte. Da mussten über tausend Bücher in den Regalen stehen, teilweise recht alte Schinken, und alle befassten sich auf irgendeine Weise mit Magie. Wer auch immer diese Bibliothek angelegt hatte - er musste nach O'Donnells Ansicht krank sein.
    Magie! Zauberei! Okkultismus! Schwachsinn!
    Séamas hockte vor Monitor und Tastatur. Immer, wenn der Junge irgendetwas mit Computern anstellte, schienen seine Augen auf eine seltsame Weise zu glühen. Im Nahkampf war er kaum zu gebrauchen und
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