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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker
Autoren: Unbekannt
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wußte, daß er mich nicht hören konnte. „Ich werde deine Warnung beherzigen."
    Ich zögerte nicht länger, sondern eilte an Pan vorbei, durch die Eishöhle und in die Tundra.
    Da ich mein Flugaggregat nicht bedienen konnte, mußte ich zu Fuß nach Murnte-Neek gehen. Ich empfand es als ungerecht vom Schicksal, daß der Fußmarsch mich ermüdete, obschon ich gar nicht körperlich vorhanden war. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich den Stützpunkt erreichte.
    Im Morgengrauen spazierte ich an einem larischen Doppelposten vorbei ins Hauptgebäude der Station. Nachdem ich mich dreimal verirrt hatte, stand ich vor der Sektion, in der die Kelosker sich aufhielten. Leider konnte ich nicht hinein, da die Tür verschlossen war und ich in meinem Zustand keinen Öffner bedienen konnte.
    Ich wartete geduldig, bis die Tür sich öffnete. Ein Keloske wollte die Sektion gerade verlassen. Ich versuchte, mich an ihm vorbei zu drängen, solange die Tür offen stand, aber sein massiger Körper füllte die Öffnung vollständig aus. Trotz meiner Körperlosigkeit stellte er ein unüberwindliches Hindernis dar.
    Glücklicherweise folgte ein schwerbewaffneter Lare dem Kelosker. Er ließ genug Spielraum, so daß ich seitlich an ihm vorbei durchschlüpfen konnte.
    Nachdenklich stand ich in einem Korridor der Kelosker-Sektion.
    Auf dem Stück, das ich überblicken konnte, waren zwei weitere Laren postiert, ebenfalls schwerbewaffnete Raumsoldaten.
    Demnach mißtraute Hotrenor-Taak den Keloskern noch immer.
    Es wurde Zeit, daß die drei verschwundenen Kelosker wieder auftauchten.
    So, wie es aussah, konnten sie allerdings nicht einfach in die Station marschieren. Sie mußten sich teleportieren lassen. Das wiederum brachte der larischen Posten wegen eine neue Gefahr mit sich. Wenn die drei Kelosker wiederverstofflichten, würde unweigerlich auch der Teleporter wiederverstofflicht, der sie brachte. Bevor er wieder verschwinden konnte, mußten die Posten ihn entdecken.
    Es sei denn, er kannte einen unbewachten Winkel in der Station, in der er unbemerkt die drei Kelosker absetzen und ebenso unbemerkt wieder verschwinden konnte.
    Doch woher sollte er wissen, ob und welcher Winkel in Murnte-Neek unbewacht war? Er würde gar nicht in dieser Richtung überlegen, da er nichts von der scharfen Überwachung durch die Laren ahnte.
    Ich konnte nicht anders, als eine ellenlange Verwünschung auszustoßen, denn mir wurde klar, daß ich so schnell wie möglich zur Space-Jet zurückkehren mußte, um den erwarteten Teleporter zu warnen.
    Andererseits hatte Pan mir mitgeteilt, ich sollte die Nähe der Space-Jet meiden. Was von beidem sollte ich tun? Bei welcher Möglichkeit wog der eventuelle Nutzen schwerer als das Risiko?
    Bevor ich mich entscheiden konnte, geschah etwas Erschreckendes.
    Ich hatte vor einer spiegelglatt polierten Metallwand gestanden und sie angestarrt, ohne mein Spiegelbild zu vermissen.
    Plötzlich starrte mir mein seitenverkehrtes Abbild daraus entgegen.
    Beinahe hätte ich geschrien. Nur mühsam vermochte ich meine aufgeschreckten Emotionen zu zügeln. Ein schneller Blick zu den beiden Laren zeigte mir, daß sie nicht in meine Richtung blickten und mich deshalb auch noch nicht gesehen hatten. Aber jeden Augenblick konnte einer von ihnen den Kopf drehen - dann mußte er mich entdecken.
    Ich hatte gar keine andere Wahl, als an die nächste Tür zu schleichen, sie zu öffnen und schnell durch die Öffnung zu huschen ...
     
    9.
     
    Nach insgesamt acht Teleportationen rematerialisierte Gucky in dem Felsendom, in dem die GHOST stand.
    Schnell lief er aus dem Scheinwerferkegel, in dem er wiederverstofflicht war, dann musterte er die Space-Jet.
    Das diskusförmige Raumschiff stand auf seinen Landetellern, als befände es sich irgendwo in einem terranischen Hangar.
    Tatcher a Hainu schien sich nicht in ihr aufzuhalten. Jedenfalls gab es keine Reaktion auf Guckys Auftauchen.
    „Unheimlich!" flüsterte der ilt. „Die Space-Jet wirkt wie ein riesiges Ungeheuer von einer fremden Welt. Eine düstere Ausstrahlung geht von ihr aus."
    Langsam ging Gucky auf die Space-Jet zu. Je näher er kam, desto langsamer wurde er. Von dem Schiff drohte ein lähmender Einfluß auf ihn überzugreifen, etwas Unsichtbares, Unbegreifliches und Schreckliches.
    Dicht vor der offenen Bodenschleuse wurde der Ilt plötzlich von namenlosem Entsetzen gepackt. Die Angst vor dem Unbegreiflichen hielt ihn in ihren imaginären Klauen und wollte ihn nicht mehr loslassen.
    Gucky
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