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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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schon nicht mehr auf sie. Er blickte auf die Kontrolliste unter dem Hauptbildschirm.
    Er atmete auf.
    Das rote Licht war erloschen, und alle anderen Lichter brannten grün. Das war der Beweis dafür, daß die Aktion voll gelungen war. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    „Wir haben es geschafft", sagte er. „Der Flug kann weitergehen."
    Rec Her, der Pilot des Raumschiffs, verlor keine Zeit. Er ließ die Triebwerke der NEI-NU-TRANS-4 anlaufen. Minuten später bereits beschleunigte das Schiff. Es machte sich auf die Jagd nach den Beibooten, die vorausgeflogen waren, um einer drohenden Katastrophe zu entgehen.
    „Nun bin ich nur gespannt, ob Rhodan wirklich mit der SZ-1 in der Nähe des Solsystems ist", sagte Vounder Crev.
    Die KOLTEY glitt ein Lichtjahr vom Sonnensystem entfernt aus dem Linearraum.
    „SZ-1 erfaßt", meldete die Ortungsleitstelle.
    Ich spürte, wie die Spannung von uns allen abfiel. Jeder von uns mochte gefürchtet haben, daß die SOL inzwischen von den Laren oder den Überschweren entdeckt und angegriffen worden war. Das war jedoch nicht der Fall. Das Raumschiff war unbehelligt geblieben.
    „Erkennungsimpuls", befahl Rhodan.
    Anhand der Instrumente konnte ich mir ausrechnen, daß wir noch etwa ein halbes Lichtjahr von der SZ-1 entfernt waren. Ich erwartete, daß die KOLTEY sogleich die nächste Linearetappe antreten würde, aber Rhodan ließ sich Zeit. Nachdenklich blickte er auf den Bildschirm.
    „Die Menschheit muß sich erst wieder mit dem Gedanken vertraut machen, daß du da bist, Perry", sagte Fellmer Lloyd.
    „Das geht offenbar nicht so schnell, wie wir uns das vorgestellt haben."
    „Du irrst dich", erwiderte Rhodan ruhig, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. „Es ist etwas anderes."
    „Was meinst du, Perry? Ich verstehe dich nicht."
    „Doch, Fellmer, du weißt recht gut, was ich meine. Es ist dieses Abkommen, das Atlan getroffen hat. Dieses Arrangement steht zwischen mir und der Menschheit."
    „Wir wissen nicht, was wirklich geschehen ist, während wir fort waren", wandte Mentro Kosum ein. „Atlan wird keine andere Möglichkeit gehabt haben, als sich auf die Bedingungen des Status quo einzulassen."
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Das", sagte er mit scharfer Betonung, „glaube ich nicht."
    Er wandte sich an mich.
    „Galto, Sie haben mir gesagt, daß es eine Neue Menschheit, ein Neues Einsteinsches Imperium gibt. Es verbirgt sich irgendwo in der Galaxis, und bis heute haben die Laren nicht herausgefunden, wo. Ist das richtig?"
    „Ja, das stimmt", antwortete ich.
    „Siehst du", sagte Rhodan und kehrte sich wieder Fellmer Lloyd zu. „Es ist ihm also gelungen, ein hervorragendes Versteck zu finden, aus dem heraus er operieren könnte. Warum hat er sich dann auf so ein Abkommen eingelassen?"
    „Weil er an die Menschen auf den vielen Planeten dachte, die sich nipht in dieser Weise in Sicherheit bringen konnten", antwortete ich für den Telepathen.
    „Und was bringt das?" fragte Rhodan scharf. „Was werden die Laren tun, wenn sie wissen, wo das Versteck des NEI ist?
    Sie werden angreifen und das NEI gnadenlos vernichten. Die Bedingungen eines Status quo anzuerkennen, bedeutet für mich eine Kapitulation."
    Das waren harte Worte, die über das Ziel hinausschossen.
    Ich spürte die bittere Enttäuschung, die hinter ihnen stand.
    „Achtung, Ortung", meldete die Ortungsleitzentrale.
    Rhodan fuhr herum. Schlagartig wandte er sich dem neuen Problem zu, das auf uns zukommen konnte. Es schien, als habe er augenblicklich vergessen, worüber er sich eben noch erregt hatte.
    Ein Kugelraumer mit einem Durchmesser von 2 500 Metern hatte in einer Entfernung von etwa dreihunderttausend Kilometern von uns den Linearraum verlassen und näherte sich dem Solsystem. Klar war zu erkennen, daß er stark verzögerte.
    „Identifikation", befahl Rhodan.
    Auf dem Bildschirm erschien das Symbol der MARCO POLO und des vergangenen Solaren Imperiums. Zunächst wunderte ich mich, daß Rhodan gerade diese Erkennungszeichen wählte. Ich fragte mich, ob er tatsächlich nur noch in der Vergangenheit lebte, ob er wirklich nicht erfaßt hatte, daß über die Milchstraße eine völlig neue Zeit heraufgezogen war mit neuen Menschen und neuen Ideen.
    Doch dann wurde mir klar, daß dies die einzige Möglichkeit für Rhodan war, sich mit seinen Freunden vom NEI zu verständigen.
    Diese Symbole waren gültig gewesen, als die Erde aus der Milchstraße verschwand, als Rhodan noch in direktem Kampf mit den Laren
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