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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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vorstellen können, daß man sich überhaupt mit dem Konzil arrangieren konnte. Für ihn waren die Bedingungen des Status quo gleichbedeutend mit einer Kapitulation. Und dazu war ein Mann wie er niemals bereit. Er identifizierte sich mit den Menschen, und das in einer Form, wie ich es noch niemals zuvor bei einem Menschen erlebt hatte.
    Ging er davon aus, daß die Menschen sich in gleicher Weise mit ihm identifizierten? 'Wenn es so war, dann stand Rhodan vor einer schrecklichen Enttäuschung.
    Thure Pasker wich unwillkürlich bis an das Hauptleitpult der Hyperkomanlage zurück.
    Durch die Tür traten der Absolute Vhratone Aralf Ogneman und etwa zwanzig bewaffnete Männer und Frauen ein. Unter ihnen bemerkte Thure mehrere, die er in den Räumen der Untergrundorganisation gesehen hatte.
    Der Diktator zeigte auf Olof Enaskat.
    „Liquidieren", befahl er mit harter Stimme. „Werft ihn auf die Konverterstraße."
    Er lachte hämisch.
    „Ich bitte mir jedoch aus, daß bei ihm die Rettungsklappe nicht geöffnet wird."
    „Das wagst du nicht, Ogneman", rief Enaskat. Der Greis schritt zornig auf den Absoluten zu. „Das würde dich das Leben kosten."
    „Los. Packt ihn", wiederholte der Diktator.
    Thure sah, daß vier Männer Olof Enaskat ergriffen und aus dem Raum zerrten. Durch die offene Tür konnte er sehen, daß sie ihn zu der Luke zur Konverterstraße schleppten, dort paralysierten und auf das Fließband warfen.
    Pasker war verwirrt. Er wunderte sich darüber, daß sich niemand um ihn kümmerte. Kylia verhielt sich völlig ruhig. Erst als Thure seine Waffe hob, griff sie hastig nach seinem Arm und drückte ihn nach unten.
    „Bleib ruhig, Thure", sagte sie.
    Ogneman zeigte kühl auf das Wachpersonal, das Olof Enaskat unterstützt hatte.
    „Konverterstraße", befahl er.
    Thure Pasker lief es kalt über den Rücken, als sich die Blicke des Absoluten auf ihn richteten. Er glaubte bereits, sein eigenes Todesurteil zu hören. Da entspannte sich das Gesicht Ognemans zu einem dünnen Lächeln. Er nickte Pasker zu.
    „Du hast dich gerade noch rechtzeitig für die richtige Seite entschieden, Thure", sagte er.
    „Ich verstehe nicht", erwiderte der Suvhratone.
    „Kylia wird es dir erklären", entgegnete der Diktator. „Ich habe noch einiges zu erledigen. Es gibt noch wenige ehemals mächtige und einflußreiche Vhratonen, die den Weg in die Konverterkammer antreten müssen."
    Er deutete auf die Funkgeräte. „Deine Aufgabe wird es sein, die Anlage hier zu überwachen. Wenn die Laren sich wieder melden sollten, dann sage ihnen, daß Rhodan, der ehemalige Großadministrator des Solaren Imperiums, sich auf Denmork II befindet. Mache ihnen klar, daß sie ihn endgültig erledigen können, wenn sie schnell und entschlossen angreifen."
    Ogneman drehte sich um und stürmte aus der Funkleitzentrale.
    Kylia und Thure Pasker blieben allein zurück. Das blonde Mädchen griff nach seiner Hand und blickte zu ihm auf.
    „Du weißt überhaupt nicht mehr, was los ist, nicht wahr?" fragte sie ihn lächelnd.
    „In der Tat weiß ich das nicht, Kylia."
    Er setzte sich in den Sessel, der vor dem Hyperkomschirm stand.
    „Nur eines weiß ich!"
    „Und was ist das?" Sie blickte ihn mit erwartungsvoll glänzenden Augen an.
    „Ich werde Rhodan nicht an die Laren verraten", antwortete er entschlossen. „Niemals."
    Der Glanz in ihren Augen erlosch.
    „Du weißt nicht, wovon du sprichst, Thure. Wer ist denn dieser Rhodan schon? Was will er überhaupt von uns? Mit welchem Recht will er uns vom Konzil befreien? Wir leben nicht so lange wie er, und ich möchte mein kurzes Leben genießen können - ohne ständige Angst vor dem Tod aus dem Weltraum."
    „Dafür lebst du in ständiger Angst vor dem Konverterraum."
    Sie schüttelte den Kopf, so daß ihr die blonden Haare ins Gesicht flogen.
    „Nein, Thure, damit ist es jetzt endgültig vorbei. Deshalb hat Aralf Ogneman die Revolution ja gemacht."
    „Aralf Ogneman war der Absolute Vhratone, der höchste und mächtigste Mann auf unserem Planeten. Warum sollte ausgerechnet er eine Revolution machen? Da stimmt doch etwas nicht, Kylia."
    „Doch, Thure. Ogneman nannte sich zwar der Absolute, aber er war nicht der mächtigste Mann im Staat. Das waren Männer wie Olof Enaskat und die anderen Vhratonen. Sie bestimmten, was zu geschehen hatte. Ogneman hat sie vor Jahren in ihre Ämter berufen, aber er wurde mit den Geistern, denen er Macht verlieh, nicht mehr fertig. Zum Schluß war er nur noch eine
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