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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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Sie mit." Tifflor führte den Transportoffizier aus der Hauptleitzentrale. Wenige Minuten später erreichten sie den Kugelbehälter, an dem Chief Crev mit seinem Team von Ingenieuren und Physikern arbeitete.
    Vounder Crev hatte eine Reihe von Apparaturen aufgebaut. Die Kugel schimmerte in einem bedrohlichen, roten Licht. Hin und wieder zuckten blaue Blitze aus ihr hervor. Dann verdunkelte sich das Licht in unmittelbarer Umgebung des Behälters. Tifflor sah darin ein deutliches Zeichen dafür, daß die Energiezufuhr in solchen Situationen nicht ausreichte. Er ging jedoch mit keinem Wort darauf ein, weil er wußte, daß Chief Crev genau wußte, was er tat, und mehr als jeder andere an Bord von seinem Fach verstand.
    Vounder Crev sah verschwitzt und erschöpft aus. Er wandte sich Tifflor kopfschüttelnd zu.
    ,Alles sinnlos", sagte er. „Inzwischen steht fest, daß wir keine ausreichende Transportkapazität schaffen können. Es gibt nur eines: Wir müssen die TRANS-4 aufgeben."
    „Kommt nicht in Frage, Chief", entgegnete der Aktivatorträger.
    „Wir werden den Behalter aus dem Schiff sprengen."
    Chief Crev blieb der Mund ebenfalls offenstehen.
    „Wie war das?" fragte er dann und schluckte mühsam.
    Julian Tifflor blieb kühl und gelassen. Er zog eine Folie aus seiner Kombination hervor und breitete sie vor dem Chief aus.
    „Ich habe alles berechnet", erklärte er. „Es muß gehen. Wir werden die anderen Behälter mit Hochleistungsenergieschirmen absichern, so daß die Sprengwirkung nur in einer Richtung wirksam werden kann, nämlich in Richtung Peripherie. Mit Desintegratorstrahlern schaffen wir ausreichend Platz, so daß der Behälter keine Wände und Schotte durchbrechen muß. Dann beschleunigen wir die Kugel mit einer exakt berechneten Menge nuklearen Sprengstoffs. Das ist die einzige Möglichkeit, mit der ungeheuren Masse der Protonen fertig zu werden."
    Vounder Crev hatte schmale Augen bekommen.
    „Meine Anerkennung, Chef", sagte er und nickte mehrmals.
    „Auf eine solche Idee wäre ich nicht gekommen. Man muß wahrscheinlich Laie sein, um solche Pläne entwickeln zu können.
    Verzeihen Sie, Sir."
    Tifflor lächelte unmerklich.
    „Ich bin NU-Gas-Laie, Vounder", sagte er. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Welche Bedenken haben Sie?"
    „Nicht viele. Eigentlich macht mir nur eines Kopfzerbrechen."
    „Was?"
    „Wenn wir das Ei mit Hilfe einer atomaren Explosion beschleunigen, besteht natürlich die Gefahr, daß es hochgeht.
    Das Ding ist geballte Energie und millionenfach stärker als eine mittlere Atombombe. Ich halte das Risiko, daß die Kugelhülle zerstört wird, für recht hoch."
    „Wir haben keine andere Wahl", erwiderte Tifflor. „Wir werden deshalb diesen Weg beschreiten. Es ist die einzige Möglichkeit, das Schiff vielleicht doch noch zu retten. Fangen Sie sofort an."
    Vounder Crev wischte sich den Schweiß von der Stirn und von den Schläfen. Er nickte.
    „Inzwischen lasse ich alle Männer und Frauen vom Schiff bringen, die nicht unmittelbar an den Arbeiten beteiligt sind."
    „Das ist nicht nötig, Chef."
    „So? Warum nicht?"
    „Sie müßten die Leute schon ziemlich weit wegfliegen lassen.
    Einige Lichtstunden etwa. Denn, wenn der eine Behälter explodiert, dann reißt er alle anderen mit sich. Das würde bedeuten, daß eine Sonne entsteht, die eine Ausdehnung ..."
    „Das lassen wir vorerst", unterbrach ihn Tifflor. „Das sind Spekulationen. Fangen Sie mit der Arbeit an."
    „Verdammt. Ja", sagte Vounder Crev knurrend.
    Tifflor kehrte zusammen mit Sonnlet Vell in die Hauptleitzentrale zurück. Von hier aus leitete er die Evakuierung des Raumschiffs. Alle entbehrlichen Kräfte wurden mit Beibooten ausgeflogen. Tifflor befahl volle Beschleunigung für die nur lichtschnellen Maschinen in Richtung Solsystem. Die überlichtschnellen Raumschiffe wurden auf eine Position befohlen, die drei Lichtstunden von der NEI-NU-TRANS-4 entfernt war.
    Währenddessen bohrten Trupps von insgesamt zwanzig Mann mit Hilfe von Desintegratorstrahlen einen Tunnel durch das Schiff, der von dem defekten Kugelbehälter bis zur Peripherie des Raumers führte. Nachrückende Trupps dichteten mit Schaumstoffen, die aufgespritzt wurden und rasch erhärteten, alle Öffnungen zum Schiffsinnern hin ab, die dabei entstanden.
    Schließlich wurde ein Energiefeld in dem Tunnel errichtet, das Zwischenschotte ersetzte. Damit war für die Protonenkugel die Bahn in den Weltraum praktisch frei.
    Julian Tifflor blickte auf das
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