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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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Glaubst du etwa, ich halte still, wenn ihr mir den Kopf abschneiden wollt?" brüllte ich.
     
    2.
     
    Aufzeichnung Rhodan: 2. 9. 3581 Unbemerkt passierte die SOL das Wega-System und näherte sich nun unserer Heimatsonne.
    Ich befand mich in der Hauptleitzentrale. Mentro Kosum, der Emotionaut, lenkte das Raumschiff. Er saß unter der SERT-Haube, so daß seine Befehle direkt und ohne Zeitverlust von der Positronik aufgenommen werden konnten.
    Seltsame Gefühle beschlichen mich, wie ich sie eigentlich nicht erwartet hatte. Schon oft war ich in die Milchstraße aus anderen Galaxien zurückgekehrt, aber noch niemals nach so langer Zeit.
    Noch häufiger hatte ich das Solsystem nach Expeditionen und militärischen sowie kosmopolitischen Exkursionen angesteuert.
    Aber das war etwas anderes gewesen. Wir waren nicht mehr Herren unserer Heimat, und der Planet, auf dem ich geboren war, befand sich nicht mehr dort, wo er hätte sein sollen. Kobold hatte seine Stelle eingenommen.
    Was war mittlerweile aus dem Solsystem geworden? War es wirklich die Höhle des Löwen, wie ich glaubte? Oder hatten die Laren das System längst verlassen?
    Ich konnte es nicht sagen, denn ich wußte praktisch nichts über die Zustände in der Milchstraße. Ich wußte nur, daß die Verbindung der Laren zum Kern des Konzils, zu den Zgmahkonen, abgerissen war. Fraglos waren auch keine strategischen Berechnungen und Pläne der Kelosker mehr eingetroffen, denn die Galaxis Balayndagar existierte nicht mehr.
    Hatten die Laren bereits bemerkt, was geschehen war?
    Fragen über Fragen, von denen ich keine einzige beantworten konnte.
    Ich mußte an Atlan denken. Würde der Arkonide ebenso handeln wie ich? Oder würde er vorsichtiger vorgehen und eine Erkundungsflotte aussenden?
    Ich hoffte auf möglichst baldigen Kontakt mit Atlan, denn er würde mir erschöpfend Auskunft geben. Darüber hinaus war ich mir absolut sicher, daß er die Ankunft der SOL begrüßen würde.
    Das Schiff war eine nicht zu unterschätzende Unterstützung für ihn. Die Nachrichten, die ich vom Herzen des Konzils mitbrachte, mußten bei den unterdrückten Volkern Jubel, und bei den Laren, den Hyptons und den Mastibekks nacktes Entsetzen auslösen.
    Insofern glich die SOL einer gigantischen Bombe, die wie ein Schemen, lautlos und unbemerkt, in die Milchstraße eindrang.
    Wenn sie zündete, dann mußte sie die Laren und die anderen Konzilsvölker geradezu hinwegfegen.
    Fellmer Lloyd kam zusammen mit Ribald Corello in die Zentrale. Beide Mutanten blickten zum Hauptbildschirm hinüber.
    Die SOL verließ in diesen Sekunden den Linearraum und kehrte ins Normalkontinuum zurück.
    Ich hörte, wie die wichtigsten Daten von den Offizieren am Ortungsleitstand durchgegeben wurden.
    Die Entfernung zur Sonne betrug noch ein Lichtjahr.
    Vorläufig war Sol nur ein kleiner Lichtpunkt unter vielen. Mentro Kosum kennzeichnete das Gestirn mit einem grünen Lichtpfeil.
    In der Zentrale wurde es ruhig.
    Fellmer Lloyd räusperte sich. Offenbar hatte er Mühe, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    Ich mußte an Männer wie Captain Prestlay und Sergeant Shrivver denken. Was mochte jetzt in ihnen vorgehen? Was empfanden sie? Gab es wirklich jene Sehnsucht nach der Urheimat?
    Ich blickte zu den Ortungsschirmen hinüber. Kein Blinkzeichen.
    Keine akustische Warnung. Es war also kein feindliches Raumschiff im Ortungsbereich.
    „Keine Struktur-Variablen-Energiezellen-Raumer", meldete der verantwortliche Ortungsoffizier. „Kein SVE-Raumer in der Nahe."
    Seine Stimme schwankte. Auch er hatte Mühe, ruhig und sachlich zu bleiben.
    Die Geschwindigkeit der SOL verringerte sich.
    „Sir?" fragte der Erste Offizier. „Neue Befehle?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Es bleibt dabei. Zunächst sammeln wir Informationen.
    Erst wenn wir mehr wissen, gehen wir dichter an das Solsystem heran."
    Die Spannung löste sich etwas. Die Offiziere sprachen in gedämpftem Ton miteinander, wahrend die hochentwickelten positronischen Einrichtungen der SOL das heimatliche Sonnensystem durchsuchten.
    Ich bemerkte erst jetzt, daß sich alle Zellaktivatorträger, Mutanten und Extraterrestrier in der Zentrale eingefunden hatten.
    Dadurch wurde es ein wenig eng, zumal auch noch einige Offiziere da waren, die auf der Erde im Mahlstrom, und zwei Offiziere, die auf der SOL geboren waren. Doch der Dienstbetrieb wurde dadurch nicht beeinträchtigt.
     
    *
     
    Ich zweifelte nicht daran, daß zur Zeit jedermann an Bord vor den Videogeräten saß
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