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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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geschleudert und flog etwa sieben Meter weit durch die Luft. Mit ausgestreckten Armen und Beinen versuchte ich, mich abzufangen. Aber das half nicht viel. Ich prallte mit voller Wucht gegen den Stapel Fellballen, mit denen ein großer Teil dieses Transportraums gefüllt war. Obwohl das Material weich war, hatte ich das Gefühl, gegen eine Steinwand gerannt zu sein.
    Die Ballen stürzten auf mich herab und begruben mich unter sich, so daß ich mich wie in einem Polsternest befand. Als nun der nächste Aufschlag gegen das Schiff erfolgte, wurde ich zwar wiederum wie ein Spielball durch den Raum geschleudert, aber ich war rundherum so geschützt, daß mir nichts passieren konnte.
    Ich fragte mich, was geschehen sein mochte. Ich befand mich auf einem Handelsraumer, der von den Laren kontrolliert wurde.
    Vor noch nicht einmal achtundvierzig Stunden hatte ich das Schiff betreten. Man hatte mich gefragt, ob ich in der Lage wäre, einen auf einem fernen Planeten abgestürzten Fragmentraumer der Posbis zu untersuchen.
    Selbstverständlich war ich das. Schließlich war ich Robotologe, dessen Spezialgebiet Posbi-Forschung war. Ich arbeitete für die Laren und war von ihnen ausgebildet worden, soweit sie dazu in der Lage gewesen waren. Das wichtigste Wissen hatte ich mir auf einer Hochschule für Robotologie angeeignet.
    Roboter hatten mich schon immer fasziniert. Deshalb hatte ich auch keinerlei Skrupel, als man mir eines Tages vorschlug, mein Leben den Robotern zu widmen. Die Laren spielten für mich zunächst keine Rolle dabei. Sie waren mir damals noch gleichgültig. Heute hasse ich sie.
    Ich wurde im Jahre 3544 auf dem von ehemaligen Sol-Bürgern besiedelten Planeten Olliwyn IV geboren. Der Planet befand sich fest in der Hand der Laren, die den Bewohnern jedoch gewisse Freiheiten ließen. Dazu gehörte, daß gewisse Teile der Bevölkerung eine wirklich gute Ausbildung erhalten konnten.
    Entscheidend für die Auswahl war ihr Wohlverhalten gegenüber den Laren und ihre Intelligenz gewesen.
    Ich hatte mich den Laren gegenüber immer unauffällig benommen. Damals hatte ich noch nicht darüber nachgedacht, wie die Zukunft aussehen würde, wenn die Macht der Laren sich weiter verfestigte. Ich hatte nur meine Roboter im Sinn.
    Erst als ich damit begonnen hatte, die Posbis und ihre Besonderheiten genauer zu erforschen, hatte ich Kontakt mit der Gruppe Lbekommen. Diese wagte zwar nicht, offen gegen die Laren zu kämpfen. Sie mühte sich aber unter großen Opfern ab, den Menschen das freiheitliche Denken zu bewahren. Damals war mir klargeworden, daß das nicht genügte. Man mußte etwas gegen die Laren unternehmen. Passiv zu bleiben, das bedeutete Resignation. Ich aber war nie gewillt gewesen, aufzugeben.
    Je mehr ich mich mit den Posbis beschäftigt hatte, desto mehr war meine Achtung vor ihnen gestiegen. Schließlich hatte sich diese Achtung gar in Liebe und Verehrung verwandelt. Meine große Sehnsucht war es gewesen, die Posbis aus nächster Nähe zu erleben.
    Deshalb hatte ich sofort zugegriffen, als die Laren an mich herangetreten waren. Als ich von dem abgestürzten Fragmentraumer gehört hatte, hatte ich keine Sekunde gezögert.
    Auf eine solche Chance hatte ich seit Jahren gewartet. Immer wieder hatte ich mir gesagt, daß ich meine Hoffnungen nicht zu hoch schrauben durfte, weil die Aussichten auf engen Kontakt mit den Posbis minimal waren.
    Doch jetzt schienen sich alle meine Hoffnungen wieder zu zerschlagen.
    Wurde der Handelsraumer von einem anderen Raumschiff angegriffen? Hatte er schwere Treffer erhalten?
    Ich lag zwischen den Fellballen und strampelte mit den Beinen, um mir etwas Luft zu verschaffen. Es wurde still im Schiff. Ich spürte das Vibrieren des Bodens nicht mehr. Es stammte vom Antrieb. Die Hochleistungsmaschinen erschütterten die Schiffszelle bis in die Peripherie hinein. Wenn es jetzt fehlte, so konnte das nur bedeuten, daß der Antrieb ausgefallen war. Die Antigravaggregate aber liefen noch, denn ich fühlte mich nicht schwerelos.
    Ich ruderte mit den Armen, bis ich die über mir liegenden Ballen endlich zur Seite stoßen konnte. Mühsam richtete ich mich auf und kroch aus den Fellen hervor. Das Licht brannte noch. Die beiden Roboter, an denen ich gearbeitet hatte, waren wie ich durch den Raum geschleudert worden, hatten jedoch weniger Glück als ich gehabt. Sie waren an der Wand zerschellt und hatten nur noch Schrottwert.
    Ich verließ den Raum und eilte durch den Zentralgang auf den nächsten
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