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075 - Die Schöne und der Höllenwolf

075 - Die Schöne und der Höllenwolf

Titel: 075 - Die Schöne und der Höllenwolf
Autoren: A.F.Morland
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schreiben. Eine schwarze Bibel, oder wie immer man dieses Werk nennen wollte.
    Es hatte die Gefahr bestanden, daß Bordman seine Arbeit nicht beenden konnte, deshalb hatte ihn Marbu in Sicherheit gebracht. Eigentlich war es nicht richtig, Bordman noch als Menschen zu bezeichnen. Die Marbu-Magie hatte ihn längst auf ihre Seite geholt und sein Blut schwarz gefärbt.
    Ja, Paul Bordman war jetzt ein Schwarzblütler.
    Aber er war nicht Xarrs Freund. Er war zu einem Teil von Marbu geworden, und dem schwarzen Druiden behagte es gar nicht, daß der Schriftsteller ihn aufgespürt hatte.
    Bordman trug Beulen am Kinn, an den Wangen, auf der Stirn. Es war keine gewöhnliche Krankheit, von der er befallen war. Was ihn angriff, waren die Nebenwirkungen des Geisteropiums, das er geraucht hatte, um sich für Marbu zu öffnen. Langsam, aber sicher, würde ihn das Rauschgift auffressen. Der Verfall seines Körpers hatte bereits begonnen, und er würde weitergehen. Die Höllendroge hatte eine verheerende Wirkung auf den Organismus.
    Xarr preßte die Kiefer zusammen.
    Wenn Bordman hier, war, mußte Marbu auch ganz in der Nähe sein. Bordman stand unter dem Schutz des großes Geists.
    Zwischen mächtigen Bäumen, deren Stelzenwurzeln teilweise bis ins Meer ragten, stand der Schriftsteller. Ein Mann, der den Aussatz der Hölle im Blut hatte.
    Reglos wartete er und Haß und Feindseligkeit glitzerten in seinen Augen.
    Xarr sprang vom Felsen. Er wollte die Flucht nach vorn antreten und mit Bordman reden. Alles, was er Bordman sagte, würde Marbu hören.
    Wenn er sagte, daß er noch in dieser Nacht von hier fortgehen wollte, konnte er Marbu damit vielleicht versöhnlich stimmen.
    Der schwarze Druide landete im gelben weichen Sand, federte den Sprung ab, indem er in die Hocke ging und sich sofort wieder aufrichtete.
    Als er seinen Blick wieder auf Bordman richten wollte, war der Mann verschwunden. Der Platz zwischen den Baumriesen war leer.
    Xarr eilte zu der Stelle, wo der Schriftsteller gestanden hatte. Er sah Bordmans Fußspuren und folgte ihnen.
    Im Unterholz knackte es gespenstisch, und manchmal huschte eine schemenhafte Gestalt durch die rasch zunehmende Dunkelheit. Vielleicht war es ein Fehler, Bordman zu folgen. Vielleicht sollte der Schriftsteller ihn in eine Falle locken.
    Xarr war auf der Hut. Er würde sich mit Klauen und Zähnen verteidigen, wenn Marbu ihn attackierte. Oder er würde sich auf magischem Wege schnellstens von hier wegbefördern. Das kam darauf an, wieviel Zeit ihm blieb.
    Ein dünner Zweig peitschte ihm ins Gesicht, und er ließ ein aggressives Knurren hören. Seine Fingernägel schossen vor und wurden zu langen scharfen Krallen.
    Eine Gier, die er besser unterdrückt hätte, ergriff von ihm Besitz. Der Jagdtrieb erwachte in ihm und umnebelte seinen Verstand. Der Schriftsteller war auf einmal ein Mann für ihn, den er töten wollte. Ein Opfer.
    Es war leichtsinnig, daß er sich so hinreißen ließ. Marbu würde ihm das nicht durchgehen lassen. Aber er drängte die Furcht vor Marbu weit zurück und lief schneller, um Bordman einzuholen.
    Er preschte durch hohe Gräser, sprang über verkrüppelte Wurzeln, knickte Jungbäume. Immer stärker hämmerte die Aggression in seiner Brust. Immer wilder loderte das Feuer der Gier in ihm. Es verzehrte ihn beinahe.
    Töten! Töten! Er wollte es nicht nur, er mußte es tun.
    Er hätte mit Sicherheit anders reagiert, wenn Bordman stehengeblieben wäre. Doch alles, was von ihm weglief, mußte er jagen.
    Bordman wurde langsamer.
    Auf einer Lichtung blieb er stehen. Schwer keuchend drehte er sich um. An eine Fortsetzung der Flucht dachte er nicht mehr.
    Auch der schwarze Druide blieb stehen. Er trat nicht sofort auf die Lichtung, obwohl sein Inneres ihn ungestüm dazu drängte.
    Xarr spürte die gefährliche Marbu-Kraft. Sie ging nicht von Bordman aus, sondern strömte über ihn hinweg auf den schwarzen Druiden zu.
    Xarr hätte sich augenblicklich zurückziehen müssen, doch er konnte es nicht. Dort stand Bordman mitten auf der Lichtung. Ein Opfer, das sein Leben nicht behalten durfte. Fast blind war Xarr vor rasender Gier.
    Jede Vorsicht außer acht lassend, trat er dem Mann entgegen. Bordman schien ihn nicht zu fürchten. Mit vorgestrecktem Kinn schaute er den schwarzen Druiden unerschrocken an.
    Der Trieb war stärker als die Vernunft. Xarrs Zunge huschte über die bebenden Lippen.
    Der Schriftsteller wich keinen einzigen Schritt zurück, als sich ihm Xarr mit geschmeidigen
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