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0749 - Drei Schöne für die Hölle

0749 - Drei Schöne für die Hölle

Titel: 0749 - Drei Schöne für die Hölle
Autoren: Jason Dark
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egal. Jedenfalls wollte Jolanda meiner Sheila die neue Kollektion für den nächsten Herbst und Winter vorstellen. Sie hatte auch drei Models eingeladen, die die Fummel vorführen sollen. Sheila freute sich wahnsinnig auf die drei Tage, wurde sie doch wieder an alte Zeiten erinnert. Nun- ja, sie fuhr, und ich habe ihr diesen kleinen Urlaub von der Familie gegönnt. Ich wollte mir ja auch mit euch heute einen schönen Abend machen, bis ich dich anrief, John, und der Begriff Bancroft-Haus fiel.«
    »Hast du dort angerufen, Bill?«
    »Natürlich.«
    »Und?«
    Er hob den Kopf. Seine Augen verengten sich, der Mund wurde zu einem Strich. »Willst du raten?«
    »Keine Verbindung?«
    »So ist es. Es hat sich niemand gemeldet. Es konnte sich auch niemand melden, denn die verdammte Leitung war tot. Verstehst du? Einfach nicht mehr da.«
    »Gekappt?«
    »Was weiß ich? Irgendwie unterbrochen, und daran trägt allein das Haus die Schuld. Wer kann denn sagen, in welch einer Falle Sheila steckt. Und als du mir die Sache mit dem Killer Elliot Bates erzählt hast, da war mir einiges klar.«
    »Bates ist tot, Bill.«
    »Das gibt mir weder Mut noch Sicherheit.«
    »Kann ich verstehen. Es wird trotzdem bei unserem Plan bleiben. Wir fahren noch heute.«
    Der Reporter nickte. »Ja, und ob wir fahren. Welchen Wagen nehmen wir?«
    »Meinen BMW!« meldete sich Suko von der Tür her.
    »Okay, dann laß ich den Porsche hier stehen. Ich fühle mich auch überfordert, wenn ich mich hinter das Steuer setzen soll.« Er stand auf. Seine Hände zitterten so stark, daß ich mich gezwungen sah, ihm die Tasse abzunehmen.
    »Einige Minuten müssen wir noch bleiben.«
    »Warum?«
    »Weil wir noch auf die Krone warten, die uns ein Bote aus dem Krankenhaus bringen soll.«
    »Ja, klar, davon hast du ja am Telefon gesprochen.« Bill schluckte. »Da ich nicht fahren muß, würdest du so freundlich sein und einem alten Kumpel einen Doppelten einschenken?«
    »Du kannst sogar einen dreifachen Drink haben.«
    »Der würde mich betrunken machen.«
    Bill bekam seinen Whisky. Er hatte das Glas noch nicht leer, als man uns die Krone brachte.
    Sie hatte nicht mehr die alte Form, war zusammengeschmolzen und dann wieder erkaltet. Die Fratze des Teufels aber konnten wir noch deutlich an der Vorderseite erkennen.
    Bill besah sie sich voller Mißtrauen. »Was hat dieses krumme Ding denn mit dem Haus zu tun?«
    »Das mein, lieber Bill, werden wir sehr bald herausgefunden haben.«
    »Okay, hoffentlich!«
    ***
    Sheila Conolly hatte etwa die Hälfte des verwilderten Gartens hinter sich gelassen, als sie spürte, wie sie allmählich wieder in den Normalzustand hineinglitt und die Ereignisse der letzten Minuten sich in ihrer Erinnerung vernebelten.
    Es war fruchtbar gewesen. Sie war sich vorgekommen wie jemand, der in diesem von Sonnenlicht erfüllten Garten zwei Welten erlebt hatte. Eine normale und eine schreckliche, eine dumpfe, die von den Kräften des Totenreichs beherrscht wurde.
    Und diese Welt lag nicht draußen, sondern war eingesperrt gewesen in einem kleinen Gartenhaus, von dem Sheila wie magnetisch angezogen worden war.
    Dort hatte sie dann die schreckliche Entdeckung gemacht. Versteckt in drei mit Erde gefüllten Blumenkübeln lagen die bleichen Gebeine einer Leiche.
    Dies allein hätte schon gereicht, um ihr Angst einzuflößen, doch es war noch etwas hinzugekommen. Sehr deutlich hatte sie die Anwesenheit eines Geistes gespürt, einer Totenfrau, die ihr nicht unbekannt war, denn in dem Haus war sie ihr ebenfalls begegnet. Grau, schmutzig, bleich und eine Laterne in der Hand haltend. Dabei hatte sie ein erdbraunes Kleid getragen und sie aus Augen angeblickt, von denen nur eines noch vorhanden war. Das rechte gab es nicht mehr. Dort befand sich der Eingang zu einer finsteren Höhle. So jedenfalls hatte das Auge auf Sheila Conolly gewirkt.
    Hatte sie bisher noch gezweifelt, so stand nach dem Verlassen des Gartenhauses für Sheila fest, daß es in dieser Umgebung nicht mit rechten Dingen zuging, und daß auch das Bancroft-Haus mit einem Fluch belegt worden war.
    Sheila gehörte nicht zu den unbedarften Personen. Sie wußte, daß es gefährliche, schwarzmagische Mächte gab. Oft genug hatten diese selbst in das Leben der Familie Conolly eingegriffen - sie brauchte da nur an Nadine Berger zu denken -, aber jetzt wollte sie nicht mehr. Sie hatte immer gehofft, daß die Zeit der direkten Konfrontation vorbei war. Die Familie ging ihr vor, Sheila setzte sie an die erste
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