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0747 - Fooly, der Jäger

0747 - Fooly, der Jäger

Titel: 0747 - Fooly, der Jäger
Autoren: W.K. Giesa
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Feuerwolke, die Zamorra aber nicht mehr traf, sondern sich vorher auflöste wie der Drache selbst.
    »Verdammt, was war das?«, stieß Zamorra hervor. »Was heißt, er denkt nicht?«
    »Verrückt, nicht wahr?« Nicole wirbelte den Blaster um ihren Zeigefinger wie ein Westernheld im Film seinen Colt. Sie verzichtete nicht einmal darauf, den »Mündungsrauch« fortzublasen, ehe sie die Waffe wieder an die Magnetplatte an ihrem Gürtel heftete.
    »Mir fiel auf, dass er anders redete als unser Fooly«, sagte sie. »Da habe ich versucht, seine Gedanken zu lesen.«
    Natürlich - Nicole war Telepathin. Aber funktionierte ihre Gabe auch bei Drachen? Zamorra wiederholte diese Frage laut.
    »Weiß ich nicht«, gestand sie. »Aber ich kann feststellen, ob jemand überhaupt denkt oder nur ein toter Gegenstand ist. Dieser angebliche Fooly war so ein toter Gegenstand. Es muss einer der Doppelkörper des Astardis gewesen sein.«
    »Und er wollte mich umbringen«, murmelte Zamorra eingedenk des Feueratems, den der falsche Fooly im letzten Moment noch auszuatmen versucht hatte. »Aber was hat Astardis mit dieser ganzen Sache zu tun?«
    »Er war auch hier, er sah mich und verschwand«, erinnerte Nicole.
    »Sollte dann vielleicht eher er hinter Foolys Entführung stecken? Dass er sich jetzt in dessen Gestalt zeigte, deutet darauf hin.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Entführt hat ihn Stygia. Was wir über die kleinen Querelen in Dämonenkreisen wissen, besagt aber, dass sie und ihr Vorgesetzter nicht unbedingt die besten Freunde sind und keinesfalls am selben Strang ziehen. Haben wir eine Möglichkeit, Astardis zu beschwören?«
    »Hier und jetzt nicht«, gestand Zamorra. »Aber vielleicht hilft Stygia uns dennoch etwas weiter. Als Opposition zu Astardis…«
    »Dann mach mal«, sagte Nicole.
    ***
    Jener, der sich als Astardis zeigte, war zurückgekehrt in die Schwefelklüfte. Der Strahlbeschuss seitens der Gefährtin des Dämonenjägers Zamorra hätte ihm zwar nicht das Geringste anhaben können, aber er zog es dennoch vor, die Konfrontation abzubrechen. Er wollte seine wahre Identität noch längst nicht offenbaren.
    Plan 2 stand an, nachdem Plan 1 gescheitert war. Er hatte Zamorra nicht in Gestalt des Drachen überrumpeln und verbrennen können, also musste er ihn unter Druck setzen. Dafür brauchte er Fooly als Geisel.
    Nur befand sich Fooly nicht mehr dort, wo er ihn bewusstlos zurückgelassen hatte.
    Von allein konnte der Drache nicht erwacht und entflohen sein. Jemand hatte ihn geholt.
    Zamorra sicher nicht.
    Blieb nur Stygia.
    Und die suchte er jetzt auf.
    Sie befand sich in ihrem Thronsaal, als er eintraf.
    Er sah noch den Drachen, er sah, dass sie etwas fallen ließ, auf das er nicht weiter achtete…
    Aber im gleichen Moment verschwand sie, und mit ihr der Drache, den sie immer noch an einem seiner Stummelflügel festhielt.
    »Das Nichts soll dich fressen!«, brüllte er, der wieder die Astardis-Gestalt angenommen hatte, zornig. Er sah die Spur nicht, um Stygia folgen zu können, er sah nur das magische Muster und begriff, dass sie einem Höllenzwang unterlag, einer Beschwörung, welcher sie sich nicht widersetzen konnte.
    Wohin sie gehen musste, wusste er nicht. Dass sie den Drachen mitnahm, war sein Pech. Sie musste von der Beschwörung dermaßen überrascht worden sein, dass sie das kleine Biest nicht einmal mehr los lassen konnte.
    Jener, der vorgab, Astardis zu sein, konnte nur auf ihre Rückkehr warten!
    ***
    Stygia erschien - mit dem Drachen!
    Zornig und schier entsetzt fand sie sich im Bannkreis wieder.
    »Was glaubst du, wer du bist?«, fragte Zamorra. »Denkst du, du könntest ungestraft einen unserer Freunde entführen? Du solltest spätestens jetzt begreifen, dass du erledigt bist.«
    Nicole hielt den Blaster auf sie gerichtet.
    »Der Bannkreis wirkt nur einseitig«, sagte sie. »Du kannst ihn nicht verlassen, aber der Laserstrahl kann hinein und dich verbrennen!«
    Stygia schwieg. Sie griff nach dem Kopf des offenbar bewusstlosen Drachen. Ein kleiner Ruck nur, und sie würde ihm das Genick brechen.
    Die stumme Drohung war Warnung genug.
    »Was forderst du?«, fragte Zamorra.
    Stygia lachte auf. »Deinen Tod -aber das werde ich wohl nicht erzwingen können. Vernichte Astardis, und ich gebe den Drachen frei.«
    »Astardis ist tot«, sagte Zamorra.
    »Nein. Er lebt. Ich weiß es.«
    Nicole nickte bedächtig. Sie war selbst von Zweifeln geplagt. Konnte es sein, dass sie sich so irrte? Dass sie nicht den
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