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0747 - Fooly, der Jäger

0747 - Fooly, der Jäger

Titel: 0747 - Fooly, der Jäger
Autoren: W.K. Giesa
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angedroht hatte, Drachensteak und Handtasche oder Stiefel aus ihm zu machen.
    »Wir wissen nicht, wer nach ihr auf den Thron klettert«, sagte Zamorra. »Stygia kennen wir nun schon seit langem. Wir wissen, wie sie reagiert und können ihre Handlungen vorausberechnen.«
    »Eben nicht!«, behauptete Nicole. »Oder hättest du damit gerechnet, dass sie Fooly entführt? Wahrscheinlich wird das eine Erpressung.«
    »Auf die wir nicht eingehen können«, sagte Zamorra. »Andererseits können wir den Kleinen auch nicht in ihrer Gewalt lassen. Wir müssen etwas tun.«
    »Sage ich doch. Beschwören wir sie und killen sie dann! Bisher haben wir immer nur reagiert, was diese geflügelte Pestratte angeht. Es wird Zeit, dass wir agierenl«
    Er nickte. »Probieren wir's aus. Mit den Unsichtbaren haben wir nun ja wohl nicht mehr zu rechnen. Das war wohl eine Falle für Fooly. Auf geht’s.«
    Er küsste seine Gefährtin.
    Und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
    ***
    Fooly schoss. Und schoss wieder. Sein Krallenfinger hielt den Abzug der Waffe fest. Ein Geschoss nach den anderen verließ die Mündung und schlug in den Körper seines Doppelgängers ein. Immer wieder und wieder. Auf die kurze Distanz konnte er sein Ziel einfach nicht verfehlen.
    Dann…
    Klick.
    Das Magazin war leer.
    Und die Kreatur, die aussah wie Fooly, lebte immer noch.
    Sie hatte die Geschosse einfach »geschluckt«. Die waren in den Körper eingedrungen und darin verblieben. Sie waren nicht hindurchgerast, um irgendwo hinter dem Dämon in die Wand einzuschlagen.
    Er trug sie in sich.
    Aber er reagierte einfach nicht darauf.
    Er starb nicht, er schrie nicht. Er stand einfach nur da.
    Und dann lachte er.
    Fooly schrie unwillkürlich auf, als der Dämon seine Gestalt veränderte, vergrößerte. Der Doppelgänger erreichte innerhalb weniger Sekunden die vier- oder fünffache Größe des Originals.
    »Stygia!«, schrie Fooly. »Hilf mir! Du hast es versprochen!«
    Aber er wusste, dass sein Schrei ungehört verhallte. Natürlich hatte Stygia nie beabsichtigt, ihn zu schützen!
    Aber wenn der Dämon ihn umbrachte, wie wollte sie dann erfahren, was er Fooly erzählt hatte?
    »Stygia kann dir nicht helfen!«, dröhnte die Stimme des Dämons. »Du gehörst mirl«
    Etwas raste auf Fooly zu. Er war nicht in der Lage, auszuweichen. Er verlor das Bewusstsein.
    Er sah nicht mehr, wie der Dämon ihm die leergeschossene Pistole aus den Fingern nahm und prüfte. Plötzlich entwickelte der Fooly-Doppelgänger einen dritten Arm, dessen Hand mehrfach in einem bestimmten Rhythmus über das Metall der Pistole strich. Dann verschwand der dritte Arm wieder, und mit seinen beiden normalen Händen zerbrach der Dämon die Waffe, als sei sie ein Strohhalm.
    Danach schied er die Geschosse aus, die in seinem Körper gelandet waren.
    Er komprimierte sie so weit, dass ihre Explosionen nicht stärker waren als das Aufflammen eines Zündholzes.
    Der Dämon kümmerte sich nicht weiter darum. Er begann mit Plan 1.
    ***
    Zamorra und Nicole benutzten die Regenbogenblumen, um dorthin zu gelangen, wo Fooly von Stygia entführt worden war.
    Zamorra sah sich um. Er wollte unangenehme Überraschungen vermeiden. Er sah nicht nach solchen aus. Alles war so, wie Nicole es ihm beschrieben hatte. Das Einzige, was ihm nicht ganz in den Kopf ging, war, dass die Regenbogenblumen anfangs nicht funktioniert hatten, später aber doch.
    Nicole schien sich mit dem gleichen Problem herumzuschlagen, denn sie lieferte ihm ungefragt einen Lösungsversuch: »Vielleicht waren die Blumen blockiert, so lange die Unsichtbaren existierten. Erst nachdem Stygia sie umbrachte, wurde die Blockierung aufgehoben.«
    Das war denkbar. Zamorra hatte ja selbst Regenbogenblumen mit Sperren versehen, die verhinderten, dass Dämonen oder auch Unsichtbare sie benutzten, um Château Montagne anzugreifen. Vielleicht hatte es hier eine ähnliche, aber temporär eingeschränkte Sperre gegeben.
    Inzwischen brannten die Reste des Schwebefahrzeugs nicht mehr. Dennoch waren die Metallplastikteile noch heiß, sodass Zamorra darauf verzichtete, hineinzuklettern und sich im Inneren umzusehen. Aber alles sah tatsächlich danach aus, dass es sich hier um ein Fahrzeug der Ewigen handelte.
    Zamorra begann damit, magische Kreidezeichen auf den Boden zu malen. Die waren nötig, um Stygia zu beschwören. Ein Bannkreis, dazu beschwörende Bannzeichen, sowie das Sigill der Dämonenfürstin. Das alles musste so sorgfältig wie möglich aufgezeichnet
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