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0747 - Fooly, der Jäger

0747 - Fooly, der Jäger

Titel: 0747 - Fooly, der Jäger
Autoren: W.K. Giesa
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überlassen wollte, hatte er die alte Frau der Einfachheit halber erschossen.
    Sie war eine echte Hexe gewesen, nicht eine von jenen, die auf Jahrmärkten Scharlatanerie betrieben und mit nichtssagendem Hokuspokus den Leuten das Geld aus der Tasche zogen.
    Er lachte leise auf.
    Ausgerechnet er und eine Kristallkugel!
    Vor ein paar Jahren noch hätte er darüber nur den Kopf geschüttelt. Da stand er mit beiden Beinen fest auf dem Boden der wissenschaftlich nachweisbaren Fakten. Aber jetzt… Jetzt wusste er, was Magie bedeutete und bewirkte. Je dämonischer er wurde, um so bereitwilliger benutzte er sie. Selbst wenn sie auf einer so vergleichsweise primitiven Basis arbeitete.
    Nun, wenn er sich erst einmal in der Hölle etabliert hatte, verfügte er über ganz andere Mittel. Dann würde er nicht einmal diese Kristallkugel mehr brauchen.
    »Vielleicht schenke ich sie Zamorra«, grinste er. »Oder Ty Seneca…«
    Wo der sich jetzt befand, wusste er nicht. Er wollte es auch nicht wissen. Seneca hatte zu viele Fehler begangen. Calderone war nicht unbedingt daran interessiert, ihm noch einmal zu begegnen. Und wenn, sollte er vielleicht das versuchen, woran er bei Robert Tendyke gescheitert war: den Mann zu töten.
    Immerhin waren sie beide die gleiche Person, nur dass der eine dieser richtigen Welt entstammte und der andere aus der Spiegelwelt kam.
    Aber das war jetzt ohne Belang. Es ging darum, festzustellen, ob Astardis wirklich Astardis war. Stygia hatte es also geschafft, dafür den Drachen anzuheuern, nachdem Calderone sie hatte abblitzen lassen. Das konnte Zamorra sicherlich nicht gefallen. Über kurz oder lang würde also auch der auf dem Plan erscheinen.
    Es wird kompliziert, dachte der Neo-Dämon.
    Und wartete weiter ab. Mochten die anderen sich gegenseitig erschlagen. Sie bahnten ihm den Weg.
    ***
    Fooly sah sich um. Er fühlte sich mehr als unwohl. Von der Höhle, in der er sich jetzt befand, ging eine unheimliche, bedrückende Aura aus.
    Als etwas anderes als »Höhle« konnte er es nicht bezeichnen. Ein seltsames, düsteres Gewölbe, hier und da von Steinsäulen gestützt oder von steinernen »Vorhängen« in verschiedene offene Räume unterteilt, fast wie in einer Tropfsteinhöhle. Aber in Tropfsteinhöhlen brannte kein Höllenfeuer, wie es hier an diversen Stellen war. Wenigstens klagten hier keine ewig brennenden Seelen.
    Aber das machte es dem Drachen auch nicht einfacher.
    Stygia war natürlich sofort wieder verschwunden, nachdem sie ihn hier abgesetzt hatte.
    Von wegen beschützen…
    Er war allein auf sich gestellt und sollte herausfinden, ob es sich bei Astardis um Astardis handelte! Und das hier war offenbar dessen Unterschlupf, der bislang von niemandem entdeckt worden war, weder von Dämonenjägern noch von den Kreaturen der Hölle! Hier hatte der Erzdämon sich wohl fühlen können. Bis Nicole Duval ihn durch einen Zufall aufgespürt und ihre Chance genutzt hatte…
    Fooly gefiel es hier überhaupt nicht. Am liebsten wäre er sofort wieder verschwunden. Aber er wusste nicht, wie. Wenn er kein Weltentor fand, war er darauf angewiesen, dass Stygia ihn ebenso wieder hier herausholte, wie sie ihn hergebracht hatte.
    Aber konnte er wirklich darauf vertrauen?
    Sicher, sie wollte, dass er herausfand, was es mit Astardis auf sich hatte. Aber vielleicht reichte es ihr schon, Fooly dabei aus der Ferne zu beobachten. Vielleicht musste sie ihn gar nicht abschließend befragen. Vielleicht konnte sie sogar daraus ihre Schlüsse ziehen, wie der Dämon Fooly angriff und umbrachte!
    Der Drache seufzte.
    Und neben ihm seufzte auch jemand.
    Entsetzt sprang er zurück, fuhr herum, richtete die Waffe auf - auf Fooly!
    Auf sich selbst, nein, auf sein Spiegelbild.
    Aber das war es auch nicht. Es war sein Double. Jemand bildete seinen Körper exakt nach. So wie er tatsächlich war, nicht seitenverkehrt wie in einem Spiegelbild.
    Spiegelbild - Spiegelwelt…
    War der Dämon Astardis vielleicht sein eigenes Double aus der Spiegelwelt? Hatte der Dämon von »drüben« seine Chance genutzt und die Stelle des Getöteten eingenommen? Dann konnte er natürlich spielend leicht einen Doppelkörper erzeugen, der wie Fooly aussah.
    Fooly hob die Pistole an, die Stygia ihm gegeben hatte.
    »Werbist du?«, fragte er. »Antworte mir, oder ich töte dich.«
    Sein Doppelgänger lachte auf.
    »Die Antwort auf deine Frage hast du doch längst gefunden!«
    ***
    Stygia lauschte. Natürlich wollte sie alles unter Kontrolle behalten. Sie
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