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0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth
Autoren: Unbekannt
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Unternehmen Jaghpur II abzubrechen - was war nun zu tun?
    Während er noch überlegte, beantwortete sich diese Frage von selbst. Ein tiefer Atemzug hob Guckys schmächtige Brust, dann schlug er die Augen auf!
    Er schien noch sehr matt zu sein, aber seine Blicke waren wieder vollkommen klar. Erstaunen trat in seine Augen, als er sah, daß sich alle Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierte und daß sogar ein Medorobot anwesend war, doch sein Zustand schien sich nun rasch zu bessern. Als sich dann sogar schüchtern sein Nagezahn zeigte, atmeten alle Männer erleichtert auf.
    „Gott sei Dank, Kleiner!" sagte Fellmer Lloyd. „Dein Zustand hat uns große Sorgen gemacht, wir waren nahe daran, zur SOL zurückzukehren."
    Gucky winkte schwach ab.
    „Ich bin schon wieder ganz in Ordnung", behauptete er und setzte sich auf. „Schickt den Blechkasten da weg, ich brauche ihn nicht mehr. Wir fliegen Jaghpur II an, von etwas anderem kann gar nicht die Rede sein."
    Lloyd sah ihn verwundert an.
    „Vorhin hast du aber noch ganz anders gesprochen", stellte er lakonisch fest. „Es war mir gelungen, dich wieder halbwegs zu Bewußtsein zu bringen, und da hast du behauptet, wir müßten unbedingt umkehren. Wie paßt das denn nun zusammen -was ist mit den fremden Impulsen, die dich förmlich narkotisiert zu haben schienen?"
    Der Mausbiber hob die Schultern.
    „Ich bin mir nicht bewußt, überhaupt etwas gesagt zu haben, Fellmer. Wenn doch, dann muß ich vollkommen weggetreten gewesen sein, du darfst also nichts darauf geben.
    Jetzt habe ich lediglich mächtigen Appetit - hoffentlich sind auch Mohrrüben oder Spargelkonserven an Bord!"
    Die Männer der KLONDIKE lachten, und der Medorobot entfernte sich mit leisem Surren, aber Fellmer Lloyd war noch längst nicht zufrieden.
    „Was hat es mit den telepathischen Impulsen von Jaghpur II auf sich?" drängte er energisch. „Kleiner, da stimmt doch etwas nicht!
    Ich kann beim besten Willen nicht schlau daraus werden, und dich haben sie sogar ganz außer Gefecht gesetzt. Was ist damit?"
    Gucky sah ihn mit seinem berühmten Unschuldsblick an.
    „Absolut nichts, das darfst du mir glauben", erklärte er im Brustton der Überzeugung. „Sie kommen aus der Gegend, in der auch der ominöse Sender stehen muß, aber ich bin ähnlichen Gedankensendungen noch nie zuvor begegnet. Zugegeben, sie haben mir irgendwie zugesetzt, aber gerade das reizt mich jetzt.
    Ich bin unbedingt dafür, daß wir den Planeten anfliegen und dort nachsehen, was gespielt wird."
    Fellmer Lloyd war versucht, in seine Gedanken einzudringen, aber er wußte, daß er damit nichts erreichen würde, wenn der Mausbiber nicht wollte. Das war aber offenbar der Fall, also verzichtete er auf den Versuch und gab Captain Horvat die Anweisung, die KLONDIKE in eine Pol-zu-Pol-Kreisbahn um den Planeten zu bringen, von der aus weitere Beobachtungen vorgenommen werden sollten.
    Der Leichte Kreuzer setzte sich gleich darauf in Bewegung, alles an Bord schien wieder normal zu sein, doch in Fellmer blieb ein leises Unbehagen zurück. Irgendwie traute er Gucky diesmal nicht ganz!
    Er hatte das unbestimmte Gefühl, daß ihm der Mausbiber etwas verheimlichte, ohne jedoch zu wissen, was. Ganz ohne jeden Grund hatte der Kleine bestimmt nicht zuvor auf eine Umkehr gedrängt, irgend etwas in den fremden Impulsen mußte ihn dazu bewogen haben.
    Nun behauptete er aber, von nichts mehr zu wissen, und hatte eine Schwenkung um 180 Grad vollführt - warum ...?
    War es möglich, daß er sie von einer früheren Gelegenheit her kannte? Das erschien Lloyd ausgeschlossen, dazu war man zu weit von der heimatlichen Milchstraße entfernt, und er selbst hätte sie dann vermutlich auch identifizieren können.
    Gucky kaute längst genußvoll an einer großen Mohrrübe, als sich Fellmer Lloyd noch immer mit diesen Gedanken herumschlug.
    Er konnte es drehen, wie er wollte - sein Unbehagen blieb!
     
    2.
     
    Allmählich lichteten sich die Morgennebel über dem Wasser.
    Die Sonne hatte sich nun schon fast eine Handbreit über den Horizont erhoben, und unter dem Einfluß ihrer Strahlen zerstreuten sich die dichten Schwaden. Sie gaben den Blick auf den Hafen von Knosaur frei, der in einer hufeisenförmigen Bucht angelegt war.
    Die Flut hatte fast ihren höchsten Stand erreicht, und die GRAGAN dümpelte leicht in dem schwachen Wellengang. Sie war ein Segler von fast dreißig Meter Länge und acht Meter Breite und somit für die Begriffe, die auf Grosocht galten, ein sehr
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