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0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth
Autoren: Unbekannt
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geradezu schmerzhafter Intensität, offenbar ein hochentwickelter Telepath.
    Doch was er dachte, blieb dem erfahrenen Mutanten verborgen, sosehr er sich auch bemühte, hinter die Bedeutung dieser verworrenen Impulse zu kommen.
    Der Kommandant sah ihn fragend an, doch Fellmer Lloyd winkte heftig ab. Er schloß nun auch die Augen und schaltete seine normalen Sinne weitgehend ab. Er war nicht nur Telepath, sondern auch Orter, und als solcher vermochte er Hirnwellenmuster aufzunehmen und entsprechend einzuordnen.
    Das versuchte er nun, aber ebenfalls ohne Erfolg. Er erhielt nicht den geringsten Aufschluß darüber, wie das Hirn jenes Wesens beschaffen sein mochte - auf jeden Fall erschien es ihm unsagbar fremd!
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er, daß nun auch der Kommandant auf Guckys anormalen Zustand aufmerksam geworden war.
    „Soll ich einen Medorobot rufen?" fragte er besorgt, doch Lloyd schüttelte den Kopf. Er versuchte nun, sich in das Bewußtsein des Mausbibers einzuschalten, um eventuell aus diesem Aufschlüsse erlangen zu können, doch auch das blieb vergebens. In Guckys Gehirn herrschte ein totales Chaos, sein gesamtes Bewußtsein schien unter dem Ansturm der fremden Impulse durcheinandergeraten zu sein.
    Für einige Augenblicke war Fellmer Lloyd ratlos.
    Die KLONDIKE trieb langsam auf Jaghpur II zu, die Besatzung der Zentrale hatte ihre Arbeiten beendet und sah nun verwundert zu den Mutanten herüber. Fellmer Lloyd fing einzelne Gedankenfetzen voll Beunruhigung auf, und schließlich entschloß er sich zum Handeln.
    Er packte den Mausbier an den Schultern und rüttelte ihn leicht, doch es erfolgte keine Reaktion. Gucky zitterte immer noch und stöhnte erneut auf, er schien sich in einer ernsten Krise zu befinden. Lloyd versuchte es noch einmal, und diesmal erzielte er wenigstens einen gewissen Erfolg.
    Das Zittern hörte auf, doch dafür verkrampfte sich nun die schmächtige Gestalt des Mausbibers. Er schlug die Augen auf, aber ihr Blick irrte nur ausdruckslos umher. Erst allmählich lockerte sich die Verkrampfung wieder, und nun kam auch ein Schimmer von Leben in Guckys Augen.
    „Was ist passiert, Gucky?" fragte Fellmer Lloyd eindringlich.
    Der Mausbiber begann erneut zu zittern, doch schließlich öffnete sich sein Mund zu einer Antwort.
    „Umkehren - sofort umkehren!" lispelte er fast tonlos. „Wir müssen fort von hier, Lloyd, sonst..."
    „Was ist sonst?" forschte Fellmer erneut, aber er bekam keine Antwort mehr. Guckys Körper wurde von einem konvulsivischen Zucken durchlaufen, dann sank er haltlos in dem Kontursitz zusammen. Alles deutete darauf hin, daß er ohnmächtig geworden war.
    „Schnell einen Medorobot!" bestimmte Fellmer Lloyd, doch der Kommandant hatte bereits gehandelt. Schon nach wenigen Sekunden rollte die Maschine herein und begann mit ihrer Tätigkeit.
    In ihrem Programm waren natürlich auch die Angaben über den Metabolismus des Ilts gespeichert, und so traf sie automatisch die richtigen Maßnahmen. Sensoren fuhren aus, hefteten sich an Kopf und Arme des Mausbibers, und schon nach wenigen Sekunden war die Auswertung der erhaltenen Daten beendet.
    Unter leisem Summen zogen sich die Sensoren wieder zurück, dann zuckte ein Handlungsarm des Roboters vor. Die Düse einer Hochdruckspritze preßte sich gegen Guckys Hals, und mit leisem Zischen entleerte sich eine Ampulle, deren Inhalt in seinen Kreislauf überging.
    Der Medorobot rollte zurück und blieb abwartend stehen, zu erneutem Eingreifen bereit. Bange Sekunden vergingen, niemand achtete auf die Instrumente und das Büd der Panoramagalerie, auf der das fremde System in allen Einzelheiten zu sehen war.
    Genauso wie Perry Rhodan war der Mausbiber im Laufe der Jahrhunderte eine Symbolfigur für alle Terraner geworden. Jeder kannte ihn, jeder wußte um seine Fähigkeiten und seine Leistungen, die oft wichtige Entscheidungen zugunsten der Menschheit herbeigeführt hatten.
    Wenn ihm nun etwas Ernstliches zugestoßen war, wenn er vielleicht sogar sterben würde - es wäre undenkbar gewesen!
    Fellmer Lloyds breiter Brustkorb hob sich unter gepreßten Atemzügen, feine Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Er befand sich in einer Zwickmühle, es war nicht einfach für ihn, sofort eine Entscheidung zu treffen.
    Einerseits hatte das Team der KLONDIKE einen eindeutigen Auftrag, andererseits schien es dem Mausbiber wirklich schlechtzugehen. Zudem hatte er, wenn auch nicht bei klarem Bewußtsein, selbst darauf gedrängt, das
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