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0746 - Der Zeitlose

Titel: 0746 - Der Zeitlose
Autoren: Unbekannt
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scheinbar alles verschlingenden Korona und einem Ring mächtiger Protuberanzen.
    Normalerweise wäre die Sonne direkt zum Ausgangspunkt der Endstufenballung geschleudert worden, aber das zusammenbrechende Samtauge verhinderte diese Entwicklung.
    Von gegensätzlichen Energien beeinflußt, bewegte sich die gerade aus einem Dimensionstunnel gekommene Sonne scheinbar ziellos vor dem Eingang der sogenannten Rute.
    Zwischen dem Schiff und der blauen Sonne bildete sich jetzt eine Achse aus unsichtbaren Energien.
    „Ich schlage vor, daß wir versuchen, vorübergehend eine Kreisbahn um die Sonne einzuschlagen", sagte Dobrak zu den Spezialisten der Nacht.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren!" widerspach Olw.
    Zum erstenmal herrschte zwischen dem Kelosker und seinen neuen Freunden Uneinigkeit über die notwendigen Manöver zur Rettung des Schiffes.
    Rhodan empfand das als eine beunruhigende Entwicklung.
    Wenn die Wesen, die das Schiff bisher gerettet hatten, sich nicht mehr über die nächsten Schritte im klaren waren, drohte der SOL eine Katastrophe.
    Rhodan hatte plötzlich den Eindruck, daß zwischen Dobrak und den zwölf zgmahkonischen Wesen eine lautlose Diskussion stattfand, denn Olw sagte zögernd: „Es könnte sich als notwendig erweisen, daß wir den Kräften der Sonne vorübergehend nachgeben."
    Rhodans Unruhe wandelte sich in Bestürzung.
    „Das dürfen wir nicht!" rief er.
    „Unser Ziel ist der Tunnel zur Hyptongalaxis. Wir müssen ihn so schnell wie möglich erreichen „ Keines der fremden Wesen, die jetzt die Verantwortung für das Schiff hatten, reagierte. Rhodan kam sich wie ein Außenseiter vor. Er überlegte, ob er die Anweisungen der Spezialisten ignorieren und Kosum wieder die Lenkung des Schiffes anvertrauen sollte. Zusammen mit SENECA und dem Shetanmargt hatte der Emotionaut vielleicht eine Chance, den rettenden Tunnel zu erreichen.
    Waringer erschien Rhodans Gedanken zu erraten.
    „Du darfst jetzt nichts tun, was die Schwierigkeiten noch vergrößert!" warnte der Wissenschaftler.
    „Wir verlieren kostbare Zeit!", stieß Rhodan hervor.
    „Für Erörterungen ist jetzt nicht der richtige Augenblick. Wir müssen handeln."
    „Alles hängt davon ab, wie lange der Tunnel zur Galaxis der Hyptons geöffnet bleibt", wandte Dobrak sich jetzt an Rhodan.
    „Wir müssen das Risiko eingehen, sonst wird das Schiff zerrissen."
    „Wir teilen unsere Aufgaben", erklärte Olw. „Meine Freunde und ich kümmern uns nur noch um den Tunnel. Dobrak konzentriert sich auf die Steuerung des Schiffes."
    Rhodan besaß genügend Erfahrung, um auch in dem hereinbrechenden Chaos einen Kurswechsel des Schiffes registrieren zu können. Die SOL bewegte sich jetzt auf die Sonne zu und gab der ungeheuren Gravitationsströmung nach.
    „Um Himmels willen!" rief Fellmer Lloyd erschrocken. „Wir stürzen in die Sonne."
    Rhodan empfand diesen Aufruf als Appell, irgend etwas gegen diese Entwicklung zu tun, aber er blieb ie angewurzelt in seinem Sessel sitzen. Unbewußt hatte er die Maßnahmen Dobraks bereits akzeptiert. Er mußte sie akzeptieren. Der keloskische Rechner besaß die Fähigkeit, siebendimensionale Vorgänge zu verstehen, das machte ihn in dieser Situation überlegen.
    Mit seinen schwachen telepathischen Sinnen spürte Rhodan die wachsende Unruhe der Menschen an Bord.
    Seltsamerweise war diese Unruhe bei jenen, die an Bord des Schiffes geboren waren, stärker als bei den Erdgeborenen.
    Rhodan sah darin ein Indiz für die wachsende Gefahr. Die SOL-Geborenen besaßen, zumindest was „ihr" Schiff betraf, die unbewußte Fähigkeit der schwachen Präkognition; früher hätte man vielleicht gesagt, daß sie die Gefahr witterten.
    Da sie in den Bewegungsablauf der Sonne geraten war, entfernte die SOL sich jetzt von ihrem eigentlichen Ziel. Kein logisch denkender Mensch an Bord konnte das akzeptieren, doch das war im Grunde genommen bedeutungslos, denn die Logik eines dreidimensionalen Wesens war zwangsläufig eine andere als die eines überdimensionalen.
    Der Sturz der SOL schwächte sich allmählich ab. Rhodan erkannte mit Erleichterung, daß sie in eine Kreisbahn überging.
    Wegen der erheblichen energetischen Einflüsse anderer Kraftfelder war eine stabile Kreisbahn undenkbar, vielmehr entstand eine Art Torkelflug, als flattere eine Motte um eine Deckenlampe.
    Die Belastungen, denen das Schiff in diesen Minuten ausgesetzt war, konnten nicht mehr gemessen werden.
    Vielleicht, dachte Rhodan mit einem Anflug von Sarkasmus, war
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