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0745 - Kampf der Ewigen

0745 - Kampf der Ewigen

Titel: 0745 - Kampf der Ewigen
Autoren: Volker Krämer und Alec Sander
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herum so gut wie nichts zu erkennen war. Doch Nazarena Nerukkar war davon überzeugt, dass auch er sich an Bord seines Supra-Kreuzers befand, der den beispiellos einfallslosen Namen »A-01«, trug. »A«, stand dabei sicher für Alpha, was die gänzlich fehlende Fantasie dieses Mannes unter Beweis stellte.
    Niemand hielt Lanzzar für überdurchschnittlich intelligent, doch diesen Mangel glich er mit einer gefährlichen Mischung aus Bauernschläue und dem Fehlen jeglicher Emotionen aus, was ihn praktisch unangreifbar werden ließ. Wie sollte man Ränke gegen ein Wesen schmieden, das keinerlei Gefühle besaß, die man verletzen konnte?
    Es gab ein Gerücht, dass vor einigen Jahren Lanzzars Lebensgefährtin von seinen Gegnern entführt worden war. Als man ihm entsprechende Forderungen gestellt hatte, sollte er nur gefragt haben, von wem überhaupt die Rede sei. Nazarena konnte sich durchaus vorstellen, dass er seine Gefährtin tatsächlich einfach aus seinem Denken verdrängt hatte - sie war ihm so gleichgültig wie jedes andere Wesen.
    Würdest du denn viel anders handeln?, fragte sie sich selbst.
    Wahrscheinlich nicht, lautete die Antwort.
    Der dritte Schirm zeigte kein Bild eines lebenden Wesens, sondern nur die 3-D-Darstellung einer liegenden Acht, dem Symbol der DYNASTIE DER EWIGEN, hinter dem sich die provisorische Übergangsregierung des mächtigen Volkes verbarg. Sie zeigten nicht gerne ihre Gesichter, denn wenn nun endlich wieder der Zeitpunkt gekommen war, dass ein ERHABENER die Macht ergriff, dann konnten sie sich an ihren Fingern abzählen, dass sie anschließend nicht unbedingt mit Dank zu rechnen hatten. Doch es spielte auch wirklich keine Rolle mehr, ob sie präsent waren oder nicht, denn nur einer der drei Alphas würde die Zukunft bestimmen.
    Nazarena Nerukkar wartete nicht ab, bis der Sprecher der Interimsregierung das Wort ergreifen konnte. Das hier war ihr Spiel, und sie spielte gerne und gut. Nicht umsonst hatte sie ihrem ganz persönlichen Supra-Kreuzer den Namen MACHTSPIEL gegeben. Kein anderer Name hätte besser gepasst.
    »Der Tag der Entscheidung ist gekommen.« Ihre befehlsgewohnte Stimme ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass hier eine Tatsache verkündet wurde. »Wir alle wissen bereits, dass es unter uns drei Alphas gibt, die ihre Dhyarras zu Machtkristallen der 13.Ordnung aufgestockt haben. Frost Lanzzar, Atahual Modrus und selbstverständlich ich, Nazarena Nerukkar. Doch es kann nur eine ERHABENE geben.«
    Damit war jedem klar, was Nazarena von ihren Konkurrenten hielt -eine ERHABENE! Sie zog nicht einmal die Möglichkeit in Betracht, dass einer der Männer siegen könnte.
    Noch immer versuchte niemand, Nazarenas Ansprache zu unterbrechen. Offenbar hatte sie die Neugierde aller mit ihrer Dreistigkeit geweckt.
    »Einen Zweikampf um den Titel der ERHABENEN kann es somit nicht geben, aber ich bin bereit, mich einer Art Qualifikation zu stellen, gegen meine Mitbewerber, wenn man sie so nennen will. Und daher nenne ich heute Ort und Zeitpunkt für diesen Kampf. Oder willst du es lieber tun, Frost?«
    Die Augen des Alphas verengten sich und schienen ganz hinter dem Fett verschwinden zu wollen. »Bist du wirr, Nazarena Nerukkar?«
    Seine Stimme war ein gelangweiltes Flüstern, doch Nazarena wusste, dass sie ihr Ziel, ihn zu verunsichern, erreicht hatte.
    »Wie soll ich die Denkweise deines kranken Hirns denn vorherahnen können«, sagte er. »Wovon also redest du?«
    Nerukkar lächelte versonnen. »Aber Frost, mein lieber Freund, ich wollte dich natürlich nicht überfordern. Also werde ich den Ort nennen, damit du dich erinnern kannst. Ich spreche von einem Planeten, dessen Koordinaten dir und seit einiger Zeit auch mir bekannt sind. Dort stehen Tausende von startbereiten Raumschiffen, die einst von den verfluchten Meeghs gebaut wurden. Doch die Sklavenrasse der MÄCHTIGEN, unserer Feinde, existiert nicht mehr. Diese Flotte wartet nur darauf, von ihren neuen Besitzern aktiviert zu werden.«
    Es war auf dem Schirm des Visorkoms nicht zu übersehen, wie sich kleine Schweißperlen auf Frost Lanzzars Stirn bildeten und im Zeitlupentempo in seine Augen perlten.
    Nazarena Nerukkar fuhr im freundlichen Tonfall fort, wandte sich nun aber direkt an alle Mitglieder der Dynastie, die zugeschaltet waren. »Nun, es war unser aller Freund Frost Lanzzar, der von dieser Welt erfuhr und in seiner unnachahmlichen Art seinen Informanten tötete, damit der die Koordinaten nicht eventuell noch an Dritte
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