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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes
Autoren: A.F.Morland
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warteten noch auf zwei Männer, die sie zum Gebiet der Kigussi begleiten sollten. Ich hoffte vor allem für Colin Nabors, daß diese Männer, die sich schon um zwei Tage verspätet hatten, bald eintreffen würden.
    Wir suchten den Priester auf, der die Mission leitete, und erzählten ihm haarklein, was uns zu ihm führte. In seinem Fall durften wir getrost ein wenig weiter ausholen, denn der schwarze Pater war ein Mann Gottes, ein Repräsentant des Guten, und als solcher wußte er, daß es auch das Böse gab. Ihn brauchten wir davon nicht erst zu überzeugen.
    Marbu war für ihn nicht nur ein Wort, mit dem er nichts anzufangen wußte. Seiner Ansicht nach war Marbu eine Gefahr, die man sehr ernst nehmen mußte.
    Er persönlich hatte mit dem Marbu-Kult noch nicht zu tun gehabt, doch er wußte, daß es ihn gab, und er war seit vielen Jahren bemüht, seine Glaubensbrüder davor zu bewahren.
    Unermüdlich warnte er die Menschen vor dieser gefährlichen Geheimreligion, deren Ziel es war, sich über den ganzen Globus auszubreiten. Es durfte zu keiner allumfassenden Marbu-Macht kommen. Sonst war die Welt an Marbu verloren.
    Ich erwähnte Paul Bordman und Basanga. Zu meinem großen Erstaunen sagte der schwarze Priester, er habe von Bordman gehört.
    »Er war auf der Suche nach Basanga«, sagte der Pfarrer. Er trug einen weißen Priesterrock, war schlank, und seine klugen Augen glänzten hinter einer randlosen Brille.
    »Haben Sie Bordman gesehen, Pater?« fragte ich schnell. »War er hier?«
    »Nein, hier war er nicht, aber man hat mir von ihm berichtet.«
    Ich sagte dem Priester, was mit Bordman los war. Nachdem ich den Mord an Bula erwähnt hatte, fragte ich den Priester, ob ihm der Mörder bekannt sei. Er behauptete, nur Marbu-Anhänger würden sich hin und wieder das Gesicht mit weißer Farbe beschmieren.
    »Warum tun sie das?« fragte Lance Selby.
    Der Priester zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wollen sie auf diese Weise jemand anders sein. Was sie tun, hat die Person mit dem weißen Gesicht getan, nicht sie. Aber ich bin nicht sicher, ob diese Erklärung richtig ist.«
    »Wir sind Marbus Wurzeln sehr nahe, nicht wahr?« sagte ich.
    »Der Brennpunkt des Bösen befindet sich im Kigussigebiet.«
    »Und wo lebt Basanga?« fragte ich.
    Der Priester wußte es nicht. Aber er konnte uns etwas über die Kigussi erzählen. Sie waren immer schon ein wildes, grausames, kriegerisches Volk gewesen. Heiden, die Götzen anbeteten und ihren Göttern Menschen opferten.
    Irgendwann streckte Marbu die magischen Krallen nach ihnen aus und machte sie zu einem Volk von schwarzen Teufeln.
    Ich konnte nicht verstehen, daß der Priester unsere Landsleute nicht davon abzuhalten versucht hatte, die Kigussi aufzusuchen. Er sagte, er habe sie eindringlich gewarnt, doch sie seien nicht von ihrem Vorhaben abzubringen.
    »Sie sind geradezu besessen von der Idee, das Kreuz des Missionars zurückzuholen«, sagte der Priester.
    »Gibt es dieses goldene Kreuz denn wirklich?« fragte Mr. Silver.
    »Nun, zunächst einmal steht fest, daß es das Kreuz gegeben hat. Daß es entweiht wurde und sich im Besitz der Kigussi befindet, ist eine reine Spekulation, die sich auf hartnäckige Gerüchte stützt. Angeblich wurde das goldene Kreuz zum Anker der Marbu-Magie.«
    »Heißt das, Marbu kann sich nicht auf der Erde halten, wenn man das Kruzifix entfernt?« fragte Mr. Silver.
    Doch da war der Priester überfragt.
    Seiner Ansicht nach hatte Paul Bordman zuerst Basanga aufgesucht und sich anschließend zu den Kigussi durchgeschlagen. Ihm waren ein paar vage Andeutungen zu Ohren gekommen, die ihn zu dieser Vermutung veranlaßten.
    Juan Sebastios Goldkreuz ein Marbu-Symbol! Paul Bordman bei den Kigussi, die niemanden an ihn heranlassen würden, damit er in Ruhe weiterschreiben konnte! Mit einemmal stand fest, daß auch wir ins Kigussi-Gebiet mußten.
    Die Idee lag nahe, daß wir uns mit Samantha Karras, Colin Nabors und Don Sillock zusammenschlossen. Es war plötzlich sogar eine Notwendigkeit, denn wenn wir unsere Landsleute ihrem Schicksal überließen, würden sie mit Sicherheit Marbu zum Opfer fallen. Wir mußten sie beschützen.
    Es war nicht so wichtig, Basanga das Handwerk zu legen, wichtiger war es, Paul Bordman unschädlich zu machen, das Manuskript zu vernichten und den Anker zu lichten, an dem sich die Marbu-Kraft festkrallte. Wenn wir es schafften, Juan Sebastios Kreuz wieder zu dem zu machen, was es einst war, würde es zwischen Marbu und der Erde keine
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