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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes
Autoren: A.F.Morland
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habe schon gesagt, daß es mir leid tut«, erwiderte Nabors ärgerlich. »Was willst du noch hören?«
    Sillock stand auf und grinste schon wieder. »Sie könnten sich bei mir entschuldigen«, sagte er.
    »Sie machen wohl Witze!« fuhr ihn Nabors an.
    »Colin! Bitte!« sagte Samantha Karras.
    »Schon gut, schon gut«, brummte Nabors.
    »Ein Mann, der eine so gefährliche Expedition leitet, wie wir sie vorhaben, sollte bessere Nerven haben«, sagte Don Sillock.
    Nabors wandte sich an seine Freundin. »Samantha, würdest du diesem verdammten Kerl bitte sagen, er soll sich zurückhalten. Sonst sehe ich mich nämlich gezwungen, ihm doch noch die Zähne einzuschlagen!«
    »Würden Sie uns bitte allein lassen, Mr. Sillock?« sagte Samantha Karras.
    »Sie wissen, daß Sie mich um jeden Gefallen bitten dürfen«, sagte Don Sillock und verzog sich.
    Als er weg war, fragte Samantha: »Colin, was ist los mit dir?«
    »Es war eine Schnapsidee von deinem Vater, uns diese Laus in den Pelz zu setzen. Der gefährlichere Feind sind nicht die Kigussi, sondern Don Sillock. Ich ziehe ernsthaft in Erwägung, ob wir die ganze Sache nicht lieber abblasen sollten. Wenn wir es mit den Kigussi zu tun kriegen, muß sich einer auf den anderen verlassen können. Da können wir uns keinen Feind in den eigenen Reihen leisten, sonst sind wir aufgeschmissen.«
    »Wir können die Expedition nicht abblasen, Colin. Mein Vater hat schon zuviel Geld in dieses Unternehmen investiert. Er ist Verpflichtungen eingegangen. Willst du schuld daran sein, daß er sie nicht erfüllen kann? Ich weiß, daß du Don Sillock nicht ausstehen kannst, aber willst du nicht wenigstens den Versuch unternehmen, mit ihm auszukommen? Mir zuliebe.«
    »Dann sag ihm, er soll mich nicht noch mal provozieren, sonst kann ich für nichts garantieren.«
    »Ich werde mit ihm reden. Er wird auf mich hören.«
    »Ja, er hat viel für dich übrig. Zuviel für meinen Geschmack.«
    »Du brauchst dir seinetwegen keine Sorgen zu machen, Colin. Er ist nicht mein Typ. Außerdem gibt es einen Mann, den ich sehr liebe, und ich bin ein ziemlich altmodisches Mädchen, was diese Dinge angeht. Wenn ich verliebt bin, dann bin ich auch treu.«
    Er legte den Arm um sie, und sie entfernten sich ein Stück von der Mission.
    »Glaubst du, daß deine Freunde bis morgen hier sein werden?« fragte Samantha.
    »Ich hoffe es«, sagte Nabors. »Wenn nur du, Sillock und ich mit ein paar Trägern in den Busch gehen, erhöht sich das Risiko für uns alle erheblich. Zwei Gewehre mehr wären von unschätzbarem Wert.«
    Es war nicht geplant, den Kigussi das Kreuz des Missionars zu rauben. Samantha Karras hatte in Nairobi viele Dinge eingekauft, die für die Eingeborenen von Wert waren. Sie hatte sich dabei von Colin Nabors beraten lassen, denn er wußte, was die Schwarzen gebrauchen konnten, und Samantha hoffte, daß ein friedliches Tauschgeschäft zustande kam.
    Die Kigussi schnitten dabei auf keinen Fall schlecht ab, denn das Kreuz des Missionars gehörte ihnen rechtlich gesehen gar nicht. Sie würden gute Waren für etwas bekommen, das nie ihr Eigentum gewesen war.
    Samantha blieb stehen, wandte sich Colin Nabors zu und schlang ihm die Arme um den Nacken. »Wir werden dieses Abenteuer gut überstehen, Colin. Ich weiß es. Vater wird sehr stolz auf uns sein, wenn wir nach England zurückkehren, und ich - denke, wir sollten ihn dann fragen, ob er etwas dagegen hätte, wenn wir ihn zum… Großvater machten.«
    Nabors lachte. »Einfach so?«
    »Nun ja, zuerst müßtest du mich natürlich fragen, ob ich deine Frau werden möchte.«
    »Möchtest du?«
    Sie lehnte ihre Stirn an ihn. »Sehr gern sogar«, flüsterte sie.
    ***
    Ich spürte den Widerstand und wußte, was das zu bedeuten hatte. Der Killer war verdammt schnell im Fallenbauen. Er hatte einen jungen Baum weit zurückgebogen und ein Messer daran befestigt.
    Ich hatte das Schlinggewächs mit dem Fuß abgerissen, das den Baum festhielt, und im selben Moment schnellte er mir waagrecht entgegen, die Messerspitze auf mein Herz gerichtet.
    Aber ich hatte gelernt, ohne Verzögerung zu reagieren, sobald ich eine Gefahr erkannte.
    Ich wäre schon lange nicht mehr am Leben gewesen, wenn ich dazu nicht imstande gewesen wäre. Ich katapultierte mich nach rechts.
    Das Messer schnitt links an mir vorbei, und der Jungbaum traf mit großer Wucht meine Brust.
    Ich verlor das Gleichgewicht und stürzte. Knapp dem Tod entronnen, rollte ich herum und federte wieder hoch, um die
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