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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes
Autoren: A.F.Morland
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reichlich deplaziert wirkten, und baute seinen Vorsprung aus.
    Ich kletterte nicht ebenfalls den Baum hoch, weil ich ja doch nicht schneller gewesen wäre als der wendige Bursche, sondern lief um die Felsen herum…
    Und tappte in eine tödliche Falle!
    ***
    Es war eine kleine Missionsstation, in der sich Colin Nabors und die anderen aufhielten. Hierher kamen die Eingeborenen von weither, wenn sie ärztliche Hilfe brauchten.
    Es gab etwa zehn Holzhäuser und eine kleine Kirche, in der jeden Sonntag zwei Messen abgehalten wurden.
    Aufgeblasen und mit einem penetranten Lächeln um die Lippen kam Don Sillock auf Nabors zu. Er hatte ein Grübchen am Kinn, das Haar glänzte ölig, und mit seinem Schlafzimmerblick sah er so aus, als wäre er niemals richtig wach, aber Nabors wußte, daß man ihn nicht unterschätzen durfte. Dieser Mann konnte gefährlich wie eine Natter sein.
    Nabors kannte Kerle dieses Schlages.
    »Halten Sie Ausschau nach Ihren Freunden?« fragte Sillock. »Sie werden nicht kommen.«
    Zwei erfahrene Männer, die Nabors von früheren Afrikaaufenthalten kannte, hatten zugesagt, an der Expedition teilzunehmen. Sie kannten dieses Gebiet noch besser als Nabors und konnten hervorragend mit ihren Waffen umgehen. Das war ein nicht zu unterschätzendes Plus, denn die Kigussi waren ein äußerst kriegerisches Volk.
    »Seit zwei Tagen warten wir schon auf sie«, sagte Sillock. »Ich hasse unpünktliche Menschen. Sie sind nichts wert.«
    »Diese Männer sind sogar sehr viel wert!« widersprach ihm Colin Nabors ärgerlich.
    »Sie lassen Sie aufsitzen, Nabors. Warum nehmen Sie sie in Schutz?«
    »Weil ich sie kenne. Ich würde ihnen jederzeit mein Leben anvertrauen.«
    »Zuverlässige Leute, he? Sie lassen uns hier zwei Tage warten, aber das scheint Sie nicht zu stören. Was das für ein Geld kostet…«
    »Es ist nicht Ihr Geld.«
    »Das nicht, aber es ist das Geld von Mr. Karras. Er hat zwar genug davon, aber es ist bestimmt nicht so viel, daß er es zum Fenster hinausschmeißen kann. Ich denke, ich werde ihn wissen lassen, wie leichtfertig Sie mit seinem Geld umgehen. Das wird ihm bestimmt nicht gefallen.«
    Nabors versuchte, sich von Sillock nicht provozieren zu lassen. Darauf legte dieser es offensichtlich an.
    »Ich bin dafür, daß wir ohne Ihre Freunde aufbrechen«, sagte Sillock.
    » Ich leite diese Expedition!« knurrte Nabors. »Und ich sage, wir warten noch einen Tag.«
    »Und wenn die Männer morgen auch nicht eintreffen?«
    »Dann ist ihnen irgend etwas dazwischengekommen.«
    »Eine Flasche Schnaps vielleicht. Oder ein hübsches Mädchen.«
    »Wenn meine Freunde nicht kommen, hat das einen schwerwiegenden Grund«, sagte Colin Nabors entschieden.
    »Drei Tage. Wo wir da schon sein könnten.«
    »Wir werden unser Ziel noch früh genug erreichen.«
    »Und uns das Kreuz des Missionars holen«, sagte Don Sillock. Er kniff die Lider zusammen. »Wenn wir das Kreuz erst mal haben, werde ich Sie nicht aus den Augen lassen, Nabors. Sie sind ein Abenteurer. Ich habe Sie längst durchschaut. Ich werde zu verhindern wissen, daß Sie uns mit dem Goldkreuz abhanden kommen.«
    Das war zuviel. Jetzt sah Colin Nabors rot. Es war ihm unmöglich, sich länger zu beherrschen. Ansatzlos schlug er zu, und sein Faustschlag warf Don Sillock nieder.
    Aber Sillock blieb nicht auf dem Boden. Er sprang sofort wieder auf die Beine und stürzte sich auf seinen Gegner. Wild droschen sie aufeinander ein. Keiner blieb dem anderen etwas schuldig. Die ganze Abneigung, die sie füreinander empfanden, legten sie in ihre Fäuste.
    Sillock mußte noch einmal zu Boden. Er schnellte vor, packte Nabors Beine, rammte die Schulter dagegen und brachte auch ihn zu Fall.
    Dann war er über Colin Nabors und machte mit den Fäusten weiter. Doch Nabors wendete das Blatt, und als er Sillock mit weiteren Schlägen zur Aufgabe zwingen wollte, stoppte ihn Samanthas Stimme.
    »Aufhören! Wollt ihr wohl aufhören! Alle beide! Colin! Mr. Sillock!«
    Nabors' zum Schlag erhobene Faust sank langsam nach unten.
    Er ließ von Don Sillock ab und erhob sich.
    »Ihr benehmt euch wie kleine Jungs!« ärgerte sich Samantha Karras, und es blitzte in ihren schönen grünen Augen. Sie trug Khakihosen und eine Khakibluse, die ansehnlich gewölbt war. Ihr blondes Haar glich der wilden Mähne eines Löwen.
    »Es tut mir leid«, brummte Colin Nabors und klopfte sich den Staub von den Hosen.
    »Soll die Expedition schon platzen, bevor sie begonnen hat?« fragte Samantha.
    »Ich
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