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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes
Autoren: A.F.Morland
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Verbindung mehr geben. Dann vermochte Basanga mit seinem Marbu-Zauber auch keinen Schaden mehr anzurichten.
    Die Mitglieder der Expedition und wir hatten dasselbe Ziel.
    Das Kigussi-Gebiet!
    »Ihr werdet auf dem Weg dorthin vielen Gefahren begegnen«, sagte der Priester. »Und nicht alle Gefahren werden irdischen Ursprungs sein.«
    Das war mir klar. Damit mußten wir rechnen.
    »Ich bin Priester, und eigentlich mußte ich gegen jede Art von Aberglauben sein«, fuhr der Geistliche fort. »Aber ich bin auch nur ein Mensch, und der Aberglaube war noch in meinen Eltern sehr stark. Es ist für mich sehr schwer, ihn zu ignorieren.«
    »Wenn Sie uns etwas zu sagen haben, dann tun Sie's, Pater«, forderte ich ihn auf.
    »Wenn Sie sich in das Kigussi-Gebiet wagen, werden Sie jede Hilfe brauchen, die Sie bekommen können. Gehen Sie zu Sota. Er ist ein alter Mann. Viele behaupten, er wäre verrückt, aber das ist er nicht. Er ist ein Zauberer, hat Dinge gesehen, die sich normal Sterblichen kaum einmal offenbaren. Sota wird Sie nicht abweisen, wenn Sie ihn um Hilfe bitten. Er ist ein guter Mensch.«
    Wir ließen uns den Weg zu Sota beschreiben. Der Priester behauptete, wir würden einen Umweg von zwei Stunden in Kauf nehmen müssen, aber dieses Zeitopfer würde sich in jedem Fall lohnen.
    Ich nickte. »Wir gehen zu Sota, Pater. Haben Sie sonst noch einen Tip für uns?«
    »Leider nein.«
    Wir kehrten zu unseren Landsleuten zurück und boten ihnen unsere Begleitung an. Samantha Karras und Colin Nabors waren darüber erfreut.
    Don Sillocks Begeisterung hielt sich stark in Grenzen, aber wir waren zuversichtlich, mit seiner Abneigung leben zu können.
    Es war auch noch Platz für uns im Haus, und wir verbrachten einen angenehmen Abend zusammen. Glücklicherweise redete Sillock nicht viel, und so kamen auch nicht allzu viele giftige Bemerkungen über seine Lippen.
    Ich dachte an den Neger mit dem weißen Gesicht. Ob er wußte, daß wir hier waren?
    ***
    Er wußte es, und er wollte etwas gegen Marbus Feinde unternehmen. An seinem Gürtel hing ein Lederbeutel, und in diesem befanden sich die magischen Schlangen, Marbu-Gezücht. Sobald er eines dieser kleinen Tiere herausnahm und ins Blasrohr steckte, versteifte es und ließ sich wie ein Pfeil abschießen.
    Bula, der Verräter, war an so einem Reptil zugrunde gegangen, und es sollte bald wieder ein Mensch sterben.
    Der Schwarze mit dem weißen Gesicht schlich durch die Dunkelheit. Baumgrillen zirpten, und hin und wieder war der unheimliche Ruf eines Nachtvogels zu vernehmen.
    Obwohl die Dunkelheit den Mörder schützte, suchte der Marbu-Mann immer wieder Deckung hinter Büschen und Bäumen. Lautlos wie ein Raubtier näherte er sich dem Haus, in dem die Engländer untergebracht waren.
    Jene, die eine Expedition ins Kigussigebiet planten, hielt er nicht für gefährlich. Die Gefahr drohte von den drei Männern, die Bula gesucht, gefunden und zum Reden gebracht hatten.
    Das Unheil näherte sich auf leisen Sohlen.
    Niemand bemerkte den Neger mit dem Blasrohr. Geduckt lief er durch die Finsternis, und als er beim Haus anlangte, richtete er sich vorsichtig auf. Er öffnete den Lederbeutel und griff ohne zu zögern hinein. Er brauchte die Reptilien nicht zu fürchten. Sie kannten und akzeptierten ihn. Er war nicht ihr Feind. Der starke Marbu-Zauber verband sie, spannte zwischen ihnen einen schützenden Bogen, machte sie alle zu Marbu-Kreaturen, von denen jede ihre eigene Bestimmung hatte.
    Seine Finger berührten die Reptilien, und eines davon drängte sich ihm auf, indem es ihm in die Hand kroch. Er nahm es heraus und schloß den Beutel wieder.
    Einmal strich der Marbu-Mann mit dem Zeigefinger über den Schlangenkörper, und schon erstarrte das Reptil.
    Ein zufriedenes Grinsen huschte über das weiße Gesiebt des Negers. Er schob die kleine Schlange ins Blasrohr und glitt an der Wand entlang, bis er eines der Fenster erreichte.
    Je mehr Marbu-Feinde den Tod fanden, desto leichter konnte die schwarze Kraft siegen.
    ***
    Ich hatte sogar ein Zimmer für mich allein, und ein Moskitonetz hing über meinem Bett. Waschen mußte ich mich in einer Waschschüssel. Das Wasser kam nicht aus einer Rohrleitung, sondern aus einem weißen Emaillekrug, doch das störte mich nicht. Ich bin diesbezüglich problemlos, kann mich auf die primitivsten Gegebenheiten einstellen. Don Sillock war anders. Er hatte deswegen schon gemeckert. Ich war neugierig, was er sagen würde, wenn wir erst im Urwald waren.
    Es
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