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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes
Autoren: A.F.Morland
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in der Nähe eines magischen Kreises. Alles, was die Kigussi taten, machten sie mit Blickrichtung zum Kreis.
    Längst schon war mir das Goldkreuz aufgefallen, das die Marbu-Kraft aus der Jenseitswelt einem magischen Magnet gleich anzog. Wir mußten den Kreis zerstören und das Kreuz umdrehen.
    Aber das war nur eines von drei Dingen, die getan werden mußten.
    Wir mußten gleichzeitig auch Bordman unschädlich machen und sein Manuskript vernichten. Und wir mußten die Gefangenen befreien. All das zusammen würde ein harter Gang für uns werden.
    Vor zehn Minuten hatte Mr. Silver einen Wachtposten der Kigussi ausgeschaltet, und nun befanden wir uns geduckt auf einer glatten Felsenkuppe und überblickten das gesamte Negerdorf.
    Lance Selby wandte sich an Mr. Silver und mich. »Hat einer von euch etwas dagegen, wenn ich mich um Bordman und das Manuskript kümmere?«
    Ich hob die Schultern. »Kein Einwand.« Zu Mr. Silver gewandt fragte ich: »Welche Aufgabe übernimmst du?«
    »Ich befreie die Gefangenen und bringe sie in Sicherheit.«
    »Einverstanden«, sagte ich. »Dann bleibt für Ori und mich das Marbu-Kreuz.« Ich schaute mich um. Ori schien zu nicken.
    Wir erstellten einen Zeitplan, nach dem wir vorgehen wollten. Eine Aktion wurde auf die andere abgestimmt. Wenn es uns gelang, unter den Kigussi Verwirrung zu stiften, erhöhten sich unsere Erfolgschancen.
    Wir sicherten unseren Plan so gut wie möglich ab, versuchten Verzögerungen einzukalkulieren und erhofften uns einen Erfolg.
    »Mach's gut, Tony«, sagte Lance Selby und legte mir kurz die Hand auf die Schulter.
    »Mach's besser. Du bist allein. Ich hab' ja einen weißen Schutzengel bei mir«, gab ich zurück.
    Wir vereinbarten noch, wo wir uns später treffen würden. Dann trennten wir uns.
    Rings um den magischen Kreis wurden kleine Feuerschalen aufgestellt. Die Flammen gingen in einen dicken schwarzen Rauch über, und dieser schwebte von allen Seiten auf das Goldkreuz zu. Auch der Klang der Marbu-Trommeln schien sich auf den magischen Kreis zuzubewegen.
    Marbu war hier verankert, und unsere Aufgabe war es, diese unheilvolle Verbindung zu lösen. Ein gefährliches Unternehmen, denn ich wußte nicht, wie sich Marbu abgesichert hatte.
    Mr. Silver und Lance Selby verschwanden. Ich suchte meinen eigenen Weg, und Ori folgte mir. Die Anwesenheit des weißen Gorillas verlieh mir das Gefühl der Sicherheit. Ori war kräftig und wendig, und er hätte sich für mich in Stücke reißen lassen.
    Der Götteraffe knurrte leise. Für mich war das eine Warnung. Ich sprang hinter einen Baum, und im nächsten Moment trat hinter einem schlanken Felsen ein Kigussi hervor. Ori war auch in Deckung gegangen.
    Wir warteten. Meine Nerven waren angespannt wie Klaviersaiten. Ich atmete flach und verursachte nicht das geringste Geräusch. Schwer lag der nachgeladene Revolver in meiner Rechten. Der Neger wußte nicht, daß er sich uns näherte.
    Als er es dann bemerkte, vermochte er nicht mehr zu reagieren. Wir schalteten ihn im Teamwork aus. Zuerst sprang Ori vor, und der Kigussi hob seinen Speer.
    Da tauchte ich hinter ihm auf und fällte ihn mit einem einzigen Schlag. Dann grinste ich den weißen Gorilla an und fragte: »Sag mal, wie würde es dir in London gefallen? Könntest du dir vorstellen, dort zu leben? Wir sind so gut aufeinander eingespielt, daß ich dich am liebsten mitnehmen würde… Komm weiter.«
    Wir machten einen Bogen.
    Im Dorf der Kigussi schien es zu gären. Die Neger hatten die Marbu-Kraft angelockt, und ich hatte den Eindruck, sie würde sich in diesem Augenblick zwischen den Hütten ausbreiten.
    Ab und zu erhaschte ich zwischen den Bäumen einen Blick auf den magischen Kreis. Es schien sich darin etwas abzuspielen. Hatte die Marbu-Kraft angefangen, sich dort zu verdichten? Auch Ori reagierte auf die feindliche Strahlung.
    Marbu war anscheinend schon bereit, die Opfer anzunehmen. Ich hoffte für die Gefangenen, daß ihnen dieses schreckliche Schicksal erspart blieb.
    Samantha Karras und Colin Nabors verhielten sich bewundernswert. Don Sillock jedoch schrie pausenlos und aus vollen Lungen.
    »Bordman!« schrie er jetzt. »Wir sind Landsleute! Ich stehe auf Ihrer Seite, das habe ich Ihnen doch gesagt! Ich bin für Marbu! Sie dürfen nicht zulassen, daß man mich opfert! Marbu muß doch auch mit zwei Opfern genug haben. Genügen nicht Samantha und ihr Freund?«
    Der schwarze Rauch nahm eine grünliche Färbung an. Gleichzeitig setzten die Trommeln aus. Die
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