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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume
Autoren: Jason Dark
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dunkle, eisige und auch unheimliche Kulisse, in der nur wenige Lichter brannten.
    Es waren vor dem Dorf keine Wege mehr zu erkennen. Der Schnee und das Eis hatten alles verschwinden lassen, und Rita glitt an manchen Stellen darüber hinweg wie eine Schlittschuhläuferin.
    Sie kannte sich natürlich aus und änderte die Richtung, weil sie eine bestimmte Stelle in Garsdale Head erreichen wollte. Und zwar hinter dem Spielplatz.
    Dort stand kein einziges Haus. Das Gelände war an dieser Stelle dicht bewachsen. Buschwerk bildete eine kompakte Mauer und schimmerte gleichzeitig das Bett eines schmalen Baches ab, dessen Wasser in diesem strengen Winter zu Eis geworden war.
    Sie hatte es eilig. Ihr Gesicht glühte. Das Blut schoß ihr durch die Adern wie Lava. Die Faszination des Bösen hielt sie umklammert. Nur wenige Minuten, dann hatte sie das Ziel erreicht, dann konnte das große Sterben beginnen.
    Es war der Dämon, der in ihr kochte, der sie antrieb wie ein unheilvoller Motor. Er wollte die Vernichtung, er würde Luzifers Befehle direkt ausführen.
    Sie rannte so schnell wie möglich. Sie schob sich an Schuppen und Ställen vorbei, sie glitt einmal aus, kam wieder auf die Füße und bewegte sich dorthin, wo ein schmaler Steg, eigentlich keine Brücke, das Bachbett überquerte.
    Das Holz war glatt und eisig. Es war kein Geländer vorhanden. Rita balancierte weiter. Unter ihr lag das gefrorene Wasser wie der Ausläufer eines Gletschers.
    Sie duckte sich, als sie das andere Ufer erreicht hatte. Vor ihr wuchs der Buschgürtel hoch. Ineinander verfilzt, vereist, starr. Geräuschlos würde sie ihn nicht überwinden können. Aber es gab eine Lücke weiter links. Die Kinder krochen hindurch, wenn sie den Spielplatz von dieser Seite aus erreichen wollten. Rita hoffte nur, daß diese Lücke nicht zugewachsen war und machte sich auf den Weg.
    Aus Katzenaugen beobachtete sie die beiden Männer, die nicht wußten, was sie tun sollten und sich so leise unterhielten, daß selbst die Ohren der Katze die Worte nicht mitbekam und sie deshalb nicht von Rita verstanden werden konnten.
    Die Zeit war reif.
    Der große Schnitter schärfte bereits die Klinge der Sense…
    ***
    Die schwarze Katze hockte auf dem obersten der vereisten Würfel mit gesträubtem Fell, in sich zusammengesunken, und hielt ihren Kopf in unsere Richtung gedreht.
    Sie lauerte.
    Sie beobachtete…
    Ich fühlte mich verdammt unwohl unter diesen Blicken, weil ich den Eindruck hatte, daß nicht die Katze es war, die uns unter Kontrolle hatte, sondern ein anderes Wesen. Schwarzmagisch, gefährlich und auch tödlich.
    Ich hatte mit Suko darüber gesprochen, und er war damit einverstanden, daß ich so dachte.
    »Sollen wir sie fangen.«
    »Und dann?«
    »Dein Kreuz, John. Du könntest einen Test machen. Vielleicht reagiert sie.«
    Ich schaute sie an.
    »Was ist denn?«
    »Tolle Idee.«
    »Dann los! Aber du weißt, daß es schwer sein wird. Versuchen wir es von zwei Seiten. Schießen möchte ich nicht. Zur Not verlasse ich mich auf meine Peitsche.«
    So wie die Katze sich bisher gegeben hatte, zeigte sie vor uns keine Angst. Wir rechneten damit, daß die auch so bleiben würde, wenn wir näher an sie herangingen.
    Leider nicht lautlos, denn immer wieder knirschte der harte Schnee unter unseren Füßen. Wir hatten uns getrennt. Ich schlich an dem Gerüst der Schaukeln vorbei. Die Bretter hingen noch in ihren Ketten. Als ich eines von ihnen anstieß, setzte es sich auch in Bewegung. Dabei schabten die oberen Haken über das Metall der Stange und gaben Geräusche von sich, als wäre jemand dabei, sich von der Welt zu verabschieden.
    Die Katze wurde nervös. Es schien ihr nicht zu gefallen, daß sie von zwei Seiten umzingelt war. Sie änderte stets ihre Blickrichtung, um einmal auf Suko, dann wieder auf mich schauen zu können, damit ihr nur nichts entging und sie sich unsicher fühlte.
    Ich erreichte die Würfelformation, die sich nach oben hin verjüngte. Das Ende wurde von einem Würfel gebildet, und genau dort hockte das Tier. Es hatte sich so gedreht, daß ihr Körper von zwei Stangen gehalten wurden, sie hockte also über Eck.
    Ich schaute hoch.
    Das Tier senkte den Kopf.
    Ich schnalzte mit den Lippen.
    Die Augen bewegten sich nicht. Sie waren so kalt, aber nicht mehr rot.
    Ich streckte ihr den Arm entgegen.
    Die Katze blieb sitzen.
    Ich reckte mich.
    Sie reagierte noch immer nicht.
    Genau das hatte ich gewollt, denn so bekam Suko eine Chance, im Rücken des Tieres näher an
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