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0739 - Operation Doppelgänger

Titel: 0739 - Operation Doppelgänger
Autoren: Unbekannt
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Sein Gegner war erheblich größer und kräftiger als er und nutzte diesen Vorteil weidlich aus. Die beiden Ohren Eumres bluteten heftig.
    Das Echsenwesen wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger.
    Es streckte seinen Kopf weit nach vorn und sog die Luft mit geblähten Nüstern ein. Der Blutgeruch erregte es. Üpre firs Sthomalkuch achtete nicht darauf. Er dachte angestrengt nach.
    Tro lat doune kümmerte sich ebenfalls nicht um den Xund. Er beobachtete die Duellanten, die sich verbissen bemühten, die Ohren des anderen zu treffen und zu verstümmeln. Tapper firs Eumre verteidigte sich kaum. Er wollte die Klingen an seinen Ohren spüren, damit diese noch unförmiger und verquollener wurden, wenn die Wunden später erst einmal verheilt waren. Bei jedem Hieb, den er einsteckte, spritzte ihm das Blut über die Schultern.
    Der Xund jaulte gierig.
    Da zuckte der Knüppel des Größeren auf Tapper firs Eumre herab. Die Klingen trafen so ungünstig, daß sie die Ohrmuschel vom Kopf abtrennten. Sie fiel zu Boden.
    Damit war der Kampf beendet.
    Tapper firs Eumre lächelte strahlend. Es wäre ehrenrührig gewesen, den anderen zu zeigen, daß er unter Schmerzen litt.
    Darüber hinaus freute er sich wirklich. Das Ohr würde wieder angenäht und dabei noch schöner werden, als es zuvor gewesen war.
    Der Arzt bückte sich, weil er die Ohrmuschel vom Boden aufnehmen wollte. In diesem Moment riß sich der Xund los.
    Üpre firs Sthomalkuch schrie erschreckt auf.
    „Fix", rief er. „Fix, komm sofort hierher!"
    Doch die Echse kümmerte sich nicht um ihn. Die Blutgier ließ sie jeglichen Gehorsam vergessen. Sie prallte mit dem Mediziner zusammen, schleuderte ihn dabei zur Seite, packte das blutige Ohr mit den Zähnen und verschlang es. Da wenigstens fünf Männer zugleich versuchten, das Unglück zu verhindern, raste der Xund in wilder Flucht davon.
    Tapper firs Eumre verfolgte das Geschehen mit vor Entsetzen geweiteten Augen. Solange das Tier noch in der Ehrenhalle war, bestand noch eine Chance, ihm das Ohr wieder zu entreißen.
    Doch der First hatte Pech. Gerade als der Arzt glaubte, die Echse halten zu können, öffnete sich die Tür, und ein Diener wollte eintreten. Die Echse überrannte ihn und jagte mit weiten Sätzen davon.
    Tapper firs Eumre fiel in Ohnmacht.
    Er hatte Tapferkeit bewiesen und sich Verletzungen beibringen lassen, ohne mit der Wimper zu zucken oder einen Schmerzenslaut von sich zu geben. Und das alles in dem Bestreben, einen deutlich sichtbaren Beweis für seine Männlichkeit und seine hohen Charaktereigenschaften zu erwerben. Und ausgerechnet dieser Beweis war im Magen einer Echse verschwunden und somit, wie es schien, unwiederbringlich verloren.
    Das war zuviel für Tapper firs Eumre.
    Die anderen Firsts erkannten selbstverständlich die volle Tragweite des Geschehens. Sie rannten hinter dem Xund her.
    Auch Üpre firs Sthomalkuch schloß sich der Verfolgung an, wobei er ständig den Namen des Tieres schrie. Fix geriet immer mehr in Panik. In wilder Flucht raste er durch die Hallen des Vhratohauses, wobei allerlei Vasen und Schmucks tückeentzweigingen,die zu Ehren des Sonnenboten aufgestellt worden waren.
    Der Pförtner, der zu Bruch gehen sah, was er zu schützen verpflichtet war, griff zu einem Dolch und drang damit auf den Xund ein, ohne ihn jedoch zu treffen. Statt dessen bohrte sich die Spitze der Waffe durch den Fuß eines Firsts und nagelte ihn an den Kunststoffboden. Entsprechend den disziplinären Anforderungen der Mützenträger unterdrückte er jeden Schmerzensschrei.
    Ihm schössen allerdings Tränen in die Augen und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, so daß der Pförtner vor Schreck in seine Loge flüchtete.
    Als er sie erreicht hatte, brüllte der Verletzte vor Zorn auf.
    „Komm sofort hierher", forderte er. „Zieh den Dolch heraus."
    Der Spätere wollte der Aufforderung nachkommen. Er trat aus der Loge hervor. Dabei prallte er mit einem Mann zusammen, der den Xund mit einem Sprung zu fangen versuchte. Fix, der Pförtner und der First flogen gegen die Außentür. Diese glitt auf, und die Echse flüchtete ins Freie.
    Das bedeutete ihr Ende.
    Vor dem Eingang zum Vhratohaus stand ein Lare. Er hielt eine Art Spieß in der Hand. Der Xund rannte direkt hinein und brach tot zusammen.
    Üpre firs Sthomalkuch bückte sich rasch, nahm das tote Tier auf und eilte in das Haus zurück, ohne den Laren zu beachten. In aller Eile öffnete er den Magen des Xunds und holte das bereits verätzte Ohr daraus
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