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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren
Autoren: Unbekannt
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achtzigtausend Solar", bestätigte Kutting. „Merke dir noch etwas: Kein Material darf für USO-Spezialisten wichtiger sein als die Mission, mit der sie betraut sind. Material muß, wenn die Situation es erfordert, geopfert werden. Intelligentes Leben muß, wenn auch nur die geringste Möglichkeit vorhanden ist, geschont beziehungsweise gerettet werden. Und nun wollen wir uns nicht länger bei der Vorrede aufhalten."
    Die weichen elastischen Sohlen ihrer Stiefel dämpften ihre Schritte und machten sie praktisch unhörbar.
    Kerm Kutting und Volos Terdenbeenk hatten alles, was darauf hindeuten konnte, daß sie keine harmlosen Privatleute waren, in den ersten Konverter wandern lassen, den sie gefunden hatten.
    Sie besaßen weder Waffen noch Geräte, die sich nicht jeder Kolonist für eine erschwingliche Summe in einem der einschlägigen Geschäfte auf Tomalkeyn hätte beschaffen können.
    Volos hatte den alten USO-Spezialisten mehrfach gedrängt, er möge ihm verraten, wo sie mit ihrer Suche beginnen und wonach sie suchen sollten, aber Kerm hatte beharrlich geschwiegen.
    Der Grund war, daß er nichts Konkretes nennen konnte.
    Er handelte lediglich so, wie man es ihm während seiner langjährigen Ausbildung beigebracht hatte und wie seine lange Erfahrung es ihm eingab. Er beobachtete aufmerksam, achtete auch auf scheinbar unwichtige Kleinigkeiten und verließ sich darauf, daß er, wenn an dem gewonnenen Gesamteindruck etwas verdächtig war, es merken würde.
    Mehrmals mußten die beiden Männer in Lagerräume ausweichen, wenn ihnen in den Korridoren jemand entgegenkam. Doch das geschah nicht so oft, daß es ihre Aufgabe empfindlich behindert hätte. Eine Besatzung von viertausend Mann geht in einer Kugel von zweieinhalb Kilometern Durchmesser praktisch unter, und Begegnungen zufälliger Natur sind dementsprechend selten. Immerhin stecken in solch einer Kugel über zweieinhalb Milliarden Kubikmeter Volumen.
    Natürlich war Volumen hier nicht gleich Hohlraum, denn die Kugelzelle der MARCO POLO war zum größten Teil von Aggregaten, Vorräten an Treibstoff, Wasser und Lebensmitteln, Waffensystemen und den Lightning-Jets, Space-Jets, Korvetten und Kreuzern ausgefüllt, die sie als Trägerschiff mit sich führte.
    Auf die Unterbringung der Besatzung und die notwendigen Verbindungswege wie Transportband-Korridore und Antigravschächte fiel ein relativ geringer Teil des Innenraums.
    Aber Tatsache war, daß ein Mensch wochenlang in diesem Schiff umherirren konnte, ohne sich hinterher wirklich auszukennen. Man mußte schon den Bauplan kennen, um sich zurechtzufinden.
    Da Kerm Kutting den Bauplan der MARCO POLO kannte, hatte er in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten. Aber nach fünf Stunden Wanderung durch den Schiffsleib fragte er sich, was er eigentlich zu finden erwartet hatte.
    „Alles wirkt völlig normal", sagte er zu seinem Gefährten.
    Volos Terdenbeenk atmete auf.
    „Dann können wir unsere Mission ja abschließen", meinte er.
    „Mir tun nämlich die Füße weh."
    „Ja, ich denke, wir machen bald Schluß", erwiderte Kutting.
    „Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, daß etwas nicht stimmt. Ich kann es nicht genau definieren, aber dieses Gefühl hat mich bei früheren Missionen niemals betrogen."
    „Die Ausnahme bestätigt die Regel", sagte Volos lächelnd.
    „Kehren wir um. Du mußt doch völlig kaputt sein -in deinem Alter."
    „Stimmt", bestätigte Kerm. „Aber ich darf auf meine Gebrechen keine Rücksichf nehmen. Wir kontrollieren nur noch die Maschinenräume, dann gehen wir."
    Volos Terdenbeenk wollte widersprechen, doch dann sagte er sich, daß sein Vorgesetzter und Freund sich ja doch nicht beirren ließ, wenn er sich einmal etwas vorgenommen hatte. Also fügte er sich.
    Eine halbe Stunde später trug ein Transportband sie an der transparenten Panzerstahlwand vorbei, hinter der die mächtigen Kraftwerke des Raumgiganten standen. Von den insgesamt zwölf Kraftwerken waren immer nur zwei gleichzeitig zu sehen, und von dem, was hinter den Gehäusen der Schwarzschild-Meiler vorging, wußte man entweder etwas oder man wußte überhaupt nichts.
    Kerm Kutting kannte die Funktionsweise der Schwarzschild-Meiler, wenn er naturgemäß auch nicht alle Details begriff.
    Immerhin gehörte ein langjähriges Intensivstudium dazu, um sich alles Wissen anzueignen, das dem vollständigen Verständnis voranging.
    Aber der alte USO-Spezialist wußte, daß ein Schwarzschild-Meiler Energie erzeugt, indem er unter hohem
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