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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren
Autoren: Unbekannt
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zutrifft, dann wird sich in naher Zukunft aus einem Teil der ursprünglichen Sternenmasse eine neue, kleinere Sonne bilden."
    „Es ist anzunehmen, Erster Hetran", erklärte der Astrogator.
    Der Erste Hetran lachte rauh. „Der Lare hat wirklich einen skurrilen Humor, uns in eine - nach kosmischen Zeitmaßstäben - eben erst gestorbene Sonne zu bitten, deren Reste sich anschicken, eine neue Sterngeburt einzuleiten."
    „Hotrenor-Taak ist als Psychotaktiker mit ausgefallenen Einfallen bekannt, Maylpancer", warf ein anderer Überschwerer ein.
    „Aber in diesem Fall bewundere ich nicht den Laren, sondern die Akonen, die diese eigenartige Sternentwicklung vor langer Zeit vorausberechnet haben müssen. Sonst hätten sie nicht eine Forschungsstation ins Innere des Sternenwracks gebracht."
    Der Erste Hetran rügte die vertrauliche Anrede nicht, denn Vrantagossa war sein Freund und engster Vertrauter. Er stammte ebenfalls vom Planeten Obskon, einer Extremwelt mit 3,11 Gravos Schwerkraft. Von Obskon stammte übrigens die gesamte Besatzung des Flaggschiffs - sowie die Offiziere und Mannschaften von Maylpancers Kernflotte. In der Beziehung verfolgte Maylpancer die gleiche Art von Hausmachtpolitik wie sein Vorgänger Leticron, der von ihm im Zweikampf besiegt worden war.
    „Du sagst es, Vrantagossa", erwiderte der Erste Hetran. „Aber ich möchte wetten, daß es den Akonen nicht in erster Linie um friedliche Forschung ging. Soviel mir bekannt wurde, war Hevara 3 eine Forschungsstation des akonischen Energiekommandos, also des Geheimdiensts der Akonen."
    „Es ist ein Glück für uns, daß die Laren sich nicht die Akonen, sondern uns Überschwere als Verbündete ausgesucht haben", meinte Vrantagossa.
    Maylpancer lächelte ironisch.
    „Im Grunde genommen war es umgekehrt", erwiderte er. „Jetzt müssen wir dem Verkünder der Hetosonen nur noch beibringen, daß der Status quo, der seit langem in der Milchstraße herrscht, endlich beendet werden muß. Wie sollen wir Beute machen und unsere Schiffsbesatzungen in Höchstform halten, wenn es keine Kriege gibt!"
    „Das würde ich dem Laren aber nicht als Argument nennen", sagte Vrantagossa.
    „Ich bin ja nicht dumm", entgegne-te der Erste Hetran.
    „Glücklicherweise haben uns die Terraner selbst Argumente gegen den Status quo geliefert. Ich denke nur an den Zwischenfall im Sektor Plaikunis. Hinter diesem dreisten Überfall kann doch nur das heimliche Imperium der Menschheit stecken."
    „Nach dessen verstecktem Zentrum Hotrenor-Taak bisher vergeblich gesucht hat", warf der Orter ein.
    „Deshalb werde ich ihm das Mittel in die Hand geben, mit dem er dieses Versteck finden kann", erklärte Maylpancer. „Pilot, stoßen Sie in das Sternenwrack hinein! Hotrenor-Taak soll nicht denken, wir würden ihm nicht trauen. Wenn er uns gebeten hat, in das Sternenwrack einzufliegen, dann fliegen wir hinein."
    Die Zentralebesatzung brach in brüllendes Gelächter aus.
    Nur Maylpancers Gesicht zeigte keine Regung. Unverwandt blickte er auf den Frontbildschirm, während sein Flaggschiff stärker beschleunigte.
    Hotrenor-Taak stand in der Hauptzentrale der Sonnenforschungsstation Hevara 3 und musterte die Bildschirme, auf denen dunkel glühende Gaswolken vorbei wirbelten.
    Der Bevollmächtigte des Konzils der Sieben Galaxien in .der Milchstraße wurde von Sorgen geplagt. In erster Linie beunruhigte ihn die Tatsache, daß es seinen Aufklärungsverbänden und Geheimagenten trotz großer Anstrengungen nicht gelungen war, das versteckte Zentrum des heimlichen Imperiums der Menschheit zu entdecken.
    Es gab bisher nicht einmal vage Hinweise darauf, wo sich dieses Versteck befand. Dabei wußte Hotrenor-Taak genau, daß ein großer Teil der aus dem Solsystem geflüchteten Terraner sich heimlich ein neues Imperium aufgebaut hatten. Zahllose Aktivitäten lieferten immer neue Beweise dafür.
    Allerdings enthielt sich dieses Imperium offener Feindseligkeiten. So hatte sich allmählich und stillschweigend ein Status quo des Verzichts auf die Anwendung kriegerischer Mittel herausgebildet.
    Im Grunde genommen hatte der Lare nichts gegen diesen Status quo. Im Gegenteil, sein eigenes Ansehen bei der Konzilsführung war gewachsen, seit sich in der Galaxis Milchstraße keine großen Unruhen mehr ereignet hatten.
    Dennoch hätte Hotrenor-Taak gern gewußt, wo sich das Zentrum des neuen Imperiums der Menschheit befand. Solange er das Versteck nicht kannte, wußte er auch nicht, wie stark das neue Imperium war und
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