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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren
Autoren: Unbekannt
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unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt hat."
    Volos Terdenbeenk lächelte nachsichtig.
    „Ich glaube dir ja, Alterchen", sagte er mit gutmütigem Spott.
    „Aber ich begreife nicht, was das alles mit der Rückkehr Perry Rhodans zu tun haben soll."
    Kerm kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Erst nach einer Weile öffnete er sie wieder und schaute seinen Gefährten an.
    „Vielleicht bin ich wirklich ein alter Spinner geworden, der überall Gespenster sieht", meinte er. „Aber ich habe eine gründliche Ausbildung zum USO-Spezialisten genossen -keine Pseudoausbildung wie du. Damals wurde meine Beobachtungsgabe durch, unbarmherziges Training so geschärft, wie es bei einem überdurchschnittlich begabten Menschen nur möglich ist. Wie habe ich oftmals über das harte Training geschimpft -bis ich dann während meiner ersten Einsätze entdeckte, daß nur dieses unnachsichtige Training mir das Überleben sicherte und nur meine Beobachtungsgabe mir bei der Erfüllung meiner Missionen half."
    Er winkte ab, als Volos etwas erwidern wollte.
    „Sag jetzt nichts!" erklärte er. „Hör weiter zu. Ich habe diesen Perry Rhodan genau beobachtet. Mir ist nicht eine Regung seines Gesichts entgangen. Und weißt du, was ich festgestellt habe: Perry Rhodan hat, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, den Schimmer von Verachtung für die Kolonisten durchblicken lassen."
    „Unmöglich!" begehrte Volos auf, „Genau das dachte ich auch", erwiderte Kerm Kutting. „Aber ich weiß, daß ich mich nicht getäuscht habe. Und genau das ist der Punkt, über den ich nicht hinwegkomme, denn es widerspricht Rhodans Natur so völlig, Verachtung für die Menschen zu empfinden, daß ich fürchte, mit ihm stimmt etwas nicht."
    „Willst du behaupten, das sei nicht Perry Rhodan gewesen, der zu uns gesprochen hat?" fragte Volo's Ter
     
    *
     
    denbeenk erschrocken.
    Kerm hob abwehrend die Hand.
    „Du bist schon wieder vorschnell, Volos. Nein, das behaupte ich nicht. Der Mann war zweifellos Perry Rhodan. Aber etwas hat ihn psychisch verändert. Folglich stimmt etwas nicht. Was das ist, weiß ich natürlich nicht, aber ich habe vor, es herauszubekommen."
    „Dann werden wir Perry Rhodan besuchen?" fragte Volos aufgeregt.
    Kerm Kutting verzog sein faltiges Gesicht zu einem wölfischen Lächeln, wie es Volos Terdenbeenk noch nie an ihm gesehen hatte.
    „Wir werden nicht Perry Rhodan besuchen, sondern die MARCO POLO", antwortete er. „Und zwar heimlich."
    „Du bist verrückt!" entfuhr es seinem Gefährten. „Ein Schiff wie die MARCO POLO wird doch bestimmt von raffinierten elektronischen Anlagen gegen unbefugtes Eindringen abgesichert sein."
    „Aber sicher!" erwiderte Kerm gelassen. „Doch das braucht uns nicht zu stören. Ich habe schon während meiner Spezialisten-Ausbildung gelernt, wie man mit den raffiniertesten elektronischen Sicherheitsanlagen fertig wird. Wir fliegen zum Stützpunkt zurück. Dort werde ich unsere Ausrüstung zusammenstellen. Nachts kehren wir dann hierher zurück."
    „Wahnsinn!" meinte Volos Terdenbeenk, doch das war alles, was er an Einwänden vorzubringen hatte.
    Mit Hilfe von Flugaggregaten und im Schutz von supermodernen Deflektorgeräten, die zusätzlich mit Anti-Ortungsgeräten ausgerüstet waren, pirschten sich die beiden USO-Spezialisten gegen Mitternacht an die MARCO POLO heran.
    Der Raumgigant wurde immer noch von vielen tausend Vhrato-Anhängern umlagert. Die Kolonisten hatten Zelte aufgebaut, Feuer angezündet und ließen bauchige Weinflaschen kreisen.
    Dazu sangen sie Lieder, in denen der Sonnenbote die dominierende Rolle spielte.
    Kutting und Terdenbeenk entdeckten an einem etwas abseits gelegenen Feuer acht Personen, zwei Frauen und sechs Männer, die nicht von der allgemeinen Begeisterung angesteckt waren. In einem von ihnen erkannte Kutting den Zeitungsverleger Alfen Baardenveen.
    „Ich wußte gar nicht, daß Baardenveen sich für Lagerfeuerromantik interessiert", sagte er leise zu seinem Gefährten.
    „Das sind Agenten der Laren, nicht wahr?" erkundigte sich Volos.
    „Ich zweifle nicht daran", antwortete Kerm. „Und die Tatsache, daß sie untätig hier herumsitzen, beweist mir, daß mit der MARCO POLO etwas nicht stimmt."
    „Wenn wir sie paralysieren und uns Baardenveen mit Hilfe von Drogen vornehmen ..."..meinte Volos.
    „Nein!" wehrte Kerm ab. „Hotrenor-Taak würde niemals den Fehler begehen, jemanden, der in Reichweite des Gegners operiert, in alles einzuweihen.
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