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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt
Autoren: Volker Krämer
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Sicherheit noch mehr Probleme für ihn bereithielt.
    ***
    Monica machte sich erst gar nicht die Mühe, irgendetwas in der Hütte aufzuräumen oder zu säubern. Es war ganz sicher, dass sie hier nicht eine Sekunde länger als notwendig bleiben würden. Sie hoffte, dass Uschi und Robert die Quelle des mentalen Angriffs schnell finden und beseitigen konnten, denn Uschi war von den dreien ganz sicherlich diejenige, die hier nur so kurz wie eben möglich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden wollte. Schließlich war Julian ihr Sohn, sie hatte ihn hier geboren.
    Sie öffnete die Fenster und sperrte auch die Tür weit auf, damit der muffige Geruch einen Ausgang finden konnte. Monica hatte ihre telepathischen Fühler voll auf ihre Schwester ausgerichtet und wartete.
    Sonst gab es nichts, was sie hätte tun können…
    ***
    Tendyke höre Uschi leise stöhnen. Als er sich nach ihr umdrehte, sah er, dass sie einige Meter zurückgefallen war.
    »Warte, Robert. Ich kann nicht mehr mithalten.« Wieder presste sie die Hände gegen die Schläfen. »Der Druck… ich muss mich abschirmen, sonst verliere ich das Bewusstsein.«
    Tendyke wartete. Er wusste, dass dieses Abschirmen einige Sekunden, oft mehrere Minuten Zeit in Anspruch nehmen konnte. Und er wusste auch, dass dieser Vorgang auch den Kontakt zwischen Monica und Uschi beeinträchtigen würde. Es wunderte ihn, dass er selbst diese Mental-Attacke so gut überstand.
    Wieder ein Stück Erbe, das ich meinem Erzeuger verdanke?, fragte er sich und dachte an Asmodis, den ehemaligen Fürsten der Finsternis.
    Uschi nickte ihm zu. »Es kann weitergehen.« Seiner Frage kam sie zuvor. »Nein, es geht wirklich wieder. Für eine gewisse Zeit zumindest. Trotz der Abschirmung spüre ich es noch schmerzhaft intensiv. Die Richtung stimmt, also weiter.«
    Tendyke nickte nur. Er wusste genau, dass sie ihn nie belügen würde. Und Uschi wusste, dass er sofort mit ihr umkehren würde, wenn sie mit ihrer Kraft am Ende war.
    Die Bäume standen jetzt so dicht beieinander, dass von einem Weg nicht mehr die Rede sein konnte. Es half nichts, sie mussten da durch, wenn sie nicht aufgeben wollten. Robert hätte sonst was für eine Machete gegeben, ohne die er normalerweise so einen Trip nie und nimmer gestartet hätte.
    Ich mache heute ständig Dinge, die so gar nicht zu meinem üblichen Verhalten passen. Der Druck im Kopf machte ihm logisches Denken schwer. Verdammt, ich bin ohne Waffen hierher gekommen, ich marschiere einfach so los, ohne zu wissen, wem oder was ich begegnen könnte. Alles nicht meine Art! Stehen wir alle drei schon längst unter fremdem Einfluss?
    Von Anfang an hatte dieser Tag nicht gestimmt ! Er hatte irre Dinge geträumt, und die Mädchen waren mitten in der Nacht gemeinsam wach geworden. Sein Verdacht erhärtete sich immer weiter..
    Und er bemerkte dennoch nicht, dass er auch jetzt nicht umkehrte, dass er immer weiter vorwärts ging.
    Mitten hinein in die Falle, die von langer Hand angelegt worden war!
    ***
    Zwei von ihnen kamen, waren schon fast bei ihnen. Warum nur zwei? Die dritte Person, eines der beiden weiblichen Wesen, die den Seelen jedoch wie eins erschienen, war zurückgeblieben. Doch das machte nichts aus. Alles verlief richtig und gut. Das Kollektiv der Seelen bereitete sich darauf vor, in direkten Kontakt mit den Ankömmlingen zu treten. Nur etwas verunsicherte sie noch immer.
    Der Mann war anders als sie ihn erwartet hatten, so gänzlich anders.
    Gleich würden sie da sein…
    ***
    Und dann kamen sie…
    Uschi bemerkte Roberts starren Blick. Der Abenteurer war stehen geblieben und sah zwischen die Zypressen rechts von ihnen.
    Doch sie konnte nichts entdecken, absolut nichts! Der Druck in ihrem Bewusstsein war jetzt trotz des starken telepathischen Abwehrblocks kaum noch zu ertragen. Sie fürchtete einer Ohnmacht nicht mehr lange entgegenwirken zu können.
    »Robert, was ist los?«, fragte sie. »Was siehst du?«
    Tendyke schüttelte nur den Kopf, denn was er dort tatsächlich sah, war einfach zu ungeheuerlich!
    Sie kamen auf Uschi und ihn zu, so leicht und beinahe schwerelos, als würde es den Sumpfboden unter ihnen nicht geben, als wären die dicht an dicht stehenden Zypressen überhaupt kein Hindernis, auf das man zu achten hätte. Er sah sie überdeutlich - Uschi nicht! Es gab keinen Zweifel, dass es sich um Geister handeln musste, die er, Robert Tendyke, Sohn des Teufels, schon in all seinen vielen Leben als einer von ganz wenigen Menschen hatte sehen
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